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Psychologie und Therapie
Was motiviert wen?
Persönlichkeitseigenschaften beeinflussen, welche Belastungsformen als angenehm empfunden werden. Eine Studie verrät genaueres.
22.10.2025 • 0 Kommentare
Lizenz: CC-BY •
Die Frage, wie PatientInnen dazu motiviert werden können, ihr Training selbstständig durchzuführen, ist wahrscheinlich so alt wie die Physiotherapie selbst. Wer häufig Menschen dabei beobachtet, ob sie gesunde Verhaltensweisen annehmen, öffnet schnell unbewusste Schubladen. Dem Einen merkt man an, dass er sein Übungsprogramm ohnehin nicht durchführen wird – bei der Anderen ist von vorneherein klar, dass sie mit Freude jeden Ratschlag annehmen und umsetzen wird. Wahrscheinlich spielen bei diesen therapeutischen Schubladen auch die Persönlichkeitseigenschaften der PatientInnen eine Rolle, die in der Psychologie klar definiert sind. Sie sind bei Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Die sogenannten „Big Five“ der Persönlichkeitsdimensionen lauten:

  • Offenheit für Erfahrungen:
    Ausgeprägt sind Neugier, Fantasie, Kreativität und Interesse an neuen Erfahrungen. Offene Menschen sind oft intellektuell interessiert, reflektiert und aufgeschlossen gegenüber Veränderungen und neuen Ideen.

    Gewissenhaftigkeit:
    Bedeutet Zielstrebigkeit, Selbstdisziplin und Pflichtbewusstsein. Gewissenhafte Personen sind organisiert, zuverlässig und handeln überlegt.

    Verträglichkeit:
    Besteht aus Mitgefühl, Kooperationsbereitschaft und soziale Harmonie. Verträgliche Menschen sind hilfsbereit, rücksichtsvoll, freundlich und vertrauen anderen leichter.

    Extraversion:
    Steht für Geselligkeit, Energie, Aktivität und das Bedürfnis nach Stimulation und Kontakt mit anderen Menschen. Extravertierte Personen sind oft kontaktfreudig, durchsetzungsfähig und erleben positive Emotionen intensiver.

    Neurotizismus:
    Ist geprägt durch emotionale Labilität, Anfälligkeit für negative Gefühle wie Angst, Reizbarkeit und Unsicherheit. Personen mit hohem Neurotizismus erleben häufiger Stress und sind weniger emotional stabil.
Beim Lesen dieser Merkmale erkennt der erfahrene Therapeut den ein oder anderen Patienten sicherlich wieder. Jetzt stellt sich die Frage, ob diese Merkmale wirklich mit der Trainingsmotivation zusammenhängen und ob es Trainingsformen gibt, die für die einzelnen Persönlichkeitsmerkmale besser geeignet sind.

Genau das hat ein Londoner Forschungsteam nun getestet.

Die Studie
Das Forschungsteam vom University College in London untersuchte 132 gesunde Erwachsene im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die TeilnehmerInnen wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Interventionsgruppe absolvierte acht Wochen lang ein strukturiertes Heimtraining – bestehend aus drei Radeinheiten pro Woche (locker, anaerobe Schwelle, HIIT) und einem Ganzkörper-Krafttraining mit Eigengewicht.
Die Kontrollgruppe führte stattdessen nur gelegentliches Stretching durch, wobei die Adhärenz in dieser Gruppe nicht beobachtet wurde.

Zu Beginn und zum Schluss der Studie wurde im Labor der VO₂peak, Zeit die ein Plank gehalten werden konnte, Liegestützzahl, Körperfett und subjektives Stresserleben gemessen. Außerdem wurde die Ausprägung der Big Five über einen Kurzfragebogen (BFI-10) erfasst.

Hoch intensives Training ist nicht für jeden etwas
Am klarsten war das Ergebnis beim hochintensiven Intervalltraining. Menschen mit hoher Extraversion gaben an, das HIIT-Training besonders stark genossen zu haben. Für sie war die Belastung nicht abschreckend, sondern motivierend. Auch beim abschließenden VO₂peak-Test im Labor, der körperlich alles abverlangte, zeigten sie hohen Einsatz und Genuss.

Ganz anders erging es Menschen mit hoher Offenheit für Erfahrungen. Obwohl diese Personen oft als neugierig und experimentierfreudig gelten, empfanden sie das HIIT als am wenigsten angenehm. Die WissenschaftlerInnen vermuten, dass sie sensibler auf körperliche Überforderung reagieren und sich stärker mit inneren Empfindungen auseinandersetzen könnten. Menschen, die offen und reflektiert sind, könnten möglicherweise Erschöpfung intensiver wahrnehmen und damit eher als negativ bewerten.

Auch Personen mit hohen Werten in Neurotizismus bewerteten die HIIT-Einheiten zurückhaltender. Zusätzlich mochten sie intensive Belastung vor allem dann nicht, wenn sie im Labor unter Beobachtung stattfand. Zu Hause, unbeobachtet, war der Widerstand belastende Übungen durchzuführen deutlich geringer. Dieses Muster passt gut zu psychologischen Modellen, die zeigen, dass Menschen mit Neurotizismus bei Leistungsdruck oder fremder Bewertung schneller Stress empfinden. Für sie könnten autonome, wenig bewertende Trainingskontexte besonders wichtig sein.

Training an der Reizschwelle
Auch bei der Schwellen-Einheit, also der Fahrt an der Grenze zwischen aerobem und anaerobem Energiestoffwechsel, zeigten sich deutliche Unterschiede. Menschen mit hohen Werten in Offenheit und Neurotizismus berichteten hier von geringerem Genuss. Hohe Werte in Extraversion äußerten sich neutral bis positiv, während Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit keine klare Tendenz zeigten.

Die ForscherInnen merken an, dass anhaltend hohe, aber nicht maximale Belastungen besonders anfällig für negative Bewertungen sind – vor allem dann, wenn das Gefühl entsteht, „durchhalten zu müssen“. Wer schnell zur Selbstkritik neigt oder Körpersignale intensiv wahrnimmt, empfindet solche Einheiten noch einmal mehr als unangenehm.

Die Gemütlichen
Die lockere, lange Ausdauereinheit war besonders bei verträglichen Personen mit hoher Verträglichkeit beliebt. Vermutlich entspricht die ruhige, gleichmäßige Fahrt ihrem Wunsch nach Ausgeglichenheit und sozialem Komfort. Auch Menschen mit hohem Neurotizismus kamen mit dieser Einheit besser zurecht als mit den fordernden Formaten.

Menschen mit ausgeprägter Gewissenhaftigkeit zeigten kein besonderes Muster beim Trainingsgenuss – weder bei dieser noch bei den anderen Einheiten. Ihr Antrieb scheint weniger von emotionalem Erleben geprägt zu sein, sondern eher von dem Wunsch, ein Ziel zu erreichen. Auch ihre tatsächliche Aktivität im Alltag war bereits vor der Studie überdurchschnittlich hoch.

Krafttraining
Das Krafttraining mit Eigengewicht wurde in der Studie nicht so detailliert ausgewertet wie die Ausdauereinheiten. Aus den vorhandenen Daten ergeben sich keine starken Vorlieben oder Ablehnungen einzelner Persönlichkeitsmerkmale. Nur Personen mit hoher Gewissenhaftigkeit zeigten hier relativ konstant gute Ergebnisse – vermutlich, weil ihnen die klare Struktur und Zielorientierung dieser Einheit entgegenkam.

Hat das Auswirkungen auf die Fitness?
Alle TeilnehmerInnen, die das Heimprogramm konsequent durchführten, profitierten messbar: VO₂peak, Tretleistung, Plank-Zeit und Liegestützzahl stiegen signifikant – unabhängig vom Persönlichkeitstyp. Besonders bemerkenswert auch der psychologische Effekt bei Menschen mit hohem Neurotizismus. Diese erlebten nach dem Trainingsprogramm eine deutliche Reduktion ihres subjektiven Stresserlebens – obwohl sie das Training emotional oft als weniger angenehm empfanden. Ausgerechnet bei Menschen, die schnell in den emotionalen Widerstand gehen, scheint es also wichtig zu sein, dass PhysiotherapeutInnen zur konsequenten Durchführung motivieren – extra Anstrengung also für alle Beteiligten.

Fazit
Wer langfristig gesund sein will, sollte die von der WHO empfohlenen Bewegungsziele erreichen. 150 bis 300 Minuten moderate oder 75 Minuten bis 150 Minuten intensive Bewegung pro Woche, plus zwei Stunden Krafttraining. Nur rund jeder fünfte Mensch in Deutschland wird dem gerecht. Mit ein wenig Menschenkenntnis und psychologischen Erkenntnissen, wie denen aus der Londoner Studie, kann es vielleicht gelingen, mehr Menschen zu mehr Bewegung zu verhelfen.

Daniel Bombien / physio.de

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