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Bei zweien der drei Patienten waren sowohl die motorischen als auch die sensorischen Nervenbahnen zerstört, sodass sie unterhalb des Querschnitts nichts mehr spüren konnten. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass bei ihnen noch einzelne Nervenverbindungen vorhanden waren. Diese könnten sich nach dem Eingriff neu verschaltet haben, vermuten die Forscher. Vor der Implantation hatten die drei Paraplegiker während 80 Sitzungen an einem "locomotor training" teilgenommen, bei dem Physiotherapeuten passiv ihre Beine bewegt hatten, während sich die Patienten durch eine Hängevorrichtung aufrecht hielten.
Bereits 2011 hatten die Wissenschaftler im Fachmagazin The Lancet den Fall eines 30-jährigen Patienten beschrieben, der sich nach dem "locomotor training" mit Hilfe der Arme aufrichten und kurzzeitig eigenständig Laufbewegungen durchführen konnte. Und das, obwohl er nach einem Unfall von der Halswirbelsäule abwärts gelähmt war. Seine Zehen, den Vorderfuß, Hüfte und Kniegelenk konnte er auf Zuruf bewegen. Auch dieser Patient hatte einen Rückenmarksstimulator eingesetzt bekommen, der eigentlich zur Vermeidung chronischer Schmerzen dient. Damals allerdings fand das Training erst nach der Implantation statt und der Patient konnte es vorher schon spüren, wenn jemand seine Beine berührte. Offenbar war ein Teil der sensorischen Nervenbahnen bei ihm noch erhalten geblieben.
Keiner dieser Patienten konnte allerdings durch den Rückenmarksstimulator wieder selbstständig gehen. Diese Erwartung sei auch unrealistisch, sagen die Forscher. Durch das Training hätten die Patienten jedoch Muskelmasse wieder aufgebaut, Blutdruck, Blasen- und Darmfunktion hätten sich verbessert. Zudem seien die Patienten danach weniger müde gewesen und hätten sich insgesamt besser gefühlt. Nun hoffen die Forscher, dass andere Wissenschaftler die Ergebnisse bestätigen können.
SH / physio.de
Querschnittslähmung
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