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Dazu baten sie eine Gruppe von Rechtshändern, sich dafür zu entscheiden, das linke Handgelenk entweder zu beugen oder zu strecken, ohne diesen Gedanken sofort in die Tat umzusetzen. Eine andere Gruppe sollte keine solche Absicht hegen. Dann aktivierten sie die für Bewegung zuständigen Gehirnareale der Versuchspersonen mit magnetischer Hirnstimulation. Anschließend maßen sie die Beschleunigung der Hand und die Muskel-Aktivität.
Das Ergebnis: Nur die Testpersonen, die vorher eine Bewegung beabsichtigt hatten, zeigten ein entsprechendes Bewegungspotential in ihren Armmuskeln. Bei den "Beugern" war dieses im für das Beugen zuständigen Muskel (Flexor carpi radialis) wesentlich stärker als beim Muskel (Extensor carpi radialis), der für das Strecken gebraucht wird. Genau anders herum war es bei den Personen, die sich für das Strecken entschieden hatten. Diejenigen, die keine Bewegungsabsicht hatten, zeigten nach der Hirnstimulation nur minimale, ungerichtete Muskelzuckungen.
Die Forscher schließen daraus, dass unsere bewussten Absichten unsere Bewegungen bestimmen. Offenbar gibt es ein "Absichtsnetzwerk" im menschlichen Gehirn, das lange vor der Ausführung einer Bewegung aktiv wird. Menschen sind sich ihrer Bewegungsabsichten also bewusst. Bis jetzt war nicht klar, ob das Gehirn die eigene Bewegungsabsicht nicht erst hinterher konstruiert.
Die Entdeckung der Wissenschaftler ist in zweierlei Hinsicht bedeutsam: Zum einen liefert sie Juristen ein weiteres Argument dafür, dass Menschen für ihr Tun auch verantwortlich sind. Zum anderen könnte man die Erkenntnisse irgendwann vielleicht dafür nutzen, motorisch stark eingeschränkten Patienten mit degenerativen Erkrankungen des Gehirns zu helfen. Technische Hilfsmittel, so die Zukunftsvision könnten sie dann vielleicht allein mithilfe ihrer Gedanken steuern.
SH / physio.de
BewegungForschung
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