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Düstere Prophezeiungen
Der stellvertretende KBV-Vorsitzende Dr. Stephan Hofmeister sieht in der Resonanz aus den Praxen" ein Argument dafür, dass es sich bei den Forderungen nicht um eine "Funktionärsdebatte" handelt. Auch er prophezeit ein „Ausbluten der wohnortnahen ambulanten Versorgung, wie wir sie kennen“.
Die Forderungen
An erster Stelle steht eine tragfähige Finanzierung der ambulanten Versorgung. „Die Praxen werden seit Jahren kaputtgespart“, sagt Hofmeister. Darüber hinaus wird die Abschaffung der Budgetierung und der Regresse gefordert. Auch die Digitalisierung ist ein Thema im Forderungskatalog. Immer wieder würden Sanktionen und Geldstrafen angedroht. Die verfügbaren Softwareprogramme funktionierten aber nach Aussage der Praxen nicht und brächten keinen spürbaren Nutzen.
KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner betonte zugleich, dass die Ärzteschaft Motor und nicht Bremse des Modernisierungsprozesses sei. Auch die von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach angekündigte Ambulantisierung – die Verlagerung von stationärer Behandlung/Operation hin zur ambulanten Durchführung dieser Eingriffe – sei eine Forderung der Ärzteschaft. In diesem Zusammenhang wird in einem weiteren Punkt auf mehr Fortbildungsangebote für die Praxen gedrängt, um fachlich, aber auch technisch auf dem Laufenden zu bleiben.
Der vollständige Katalog kann auf der Homepage der KBV kostenlos eingesehen werden.
Einen knappen Monat gibt man dem Minister. Bis zum 13. September hat Prof. Lauterbach nun Zeit, zu den einzelnen Forderungen differenziert Stellung zu nehmen. Außerdem soll er konkrete Umsetzungsschritte benennen.
Widersprüchliche Argumentationen
Nimmt man die Zahlen der niedergelassenen ÄrztInnen der KBV als Referenz für die Prophezeiungen der Kassenärztlichen Vereinigungen, so ist ein „fünf vor zwölf“ angesichts der Kontinuität in den Zahlen der letzten zehn Jahre schwer zu vermitteln.
Sowohl die Zahlen von ÄrztInnen in Einzelpraxen als auch in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) steigen kontinuierlich an. Lediglich bei den Berufsausübungsgemeinschaften ist ein Rückgang zu verzeichnen. Auch die Umsätze der Arztpraxen steigen stetig. Ein „Kaputtsparen mit faktischen Minusrunden“, das Dr. Hofmeister anprangert, lässt sich demnach nicht eindeutig belegen.
„Die Praxen sind bereits am Limit oder schon darüber hinaus“ beißt sich zudem mit der Forderung nach zusätzlicher Arbeitsbelastung durch verstärkte Ambulantisierung. So bleibt offenbar vor allem ein Forderungskatalog nach mehr Honorar. Das fehlende Streikrecht der VertragsärztInnen und VertragspsychotherapeutInnen schränkt den Spielraum, den Druck auf die Kostenträger zu erhöhen, deutlich ein. Daher ist der Forderungskatalog direkt an die Politik wohl der einzige Weg, bessere Honorare zu „erkämpfen“.
Martin Römhild / physio.de
ÄrzteVersorgungKBVLauterbach
- die Physiotherapeuten sind nicht (mehr) am Limit (lat. limes = Grenze)
- die Digitalisierung funktioniert in der Physio so, dass man sich den Digitus (lat. Finger) verbrennt (Videotherapie). Manuell - manus (lat. Hand) therapieren soll man trotz verbranntem Finger
- statt für höhere Honorare (lat. honos = Ehre) zu kämpfen, akademisieren wir (lat. academia = Schule)
„Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“
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Wintermöwe schrieb:
Im Umkehrschluss:
- die Physiotherapeuten sind nicht (mehr) am Limit (lat. limes = Grenze)
- die Digitalisierung funktioniert in der Physio so, dass man sich den Digitus (lat. Finger) verbrennt (Videotherapie). Manuell - manus (lat. Hand) therapieren soll man trotz verbranntem Finger
- statt für höhere Honorare (lat. honos = Ehre) zu kämpfen, akademisieren wir (lat. academia = Schule)
„Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“
Im Übrigen: Auch der Heilmittelbereich leidet weiterhin unter einer nicht leistungsgerechten Vergütung, einer überbordenden Bürokratie in Verbindung mit immer wieder auftretenden Absetzungen für bereits geleistete Arbeit (hier: Therapien).
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logofox schrieb:
Fakt ist bei alledem: Blutet die ambulante ärztliche Versorgung aus, blutet im nächsten Schritt die ambulante therapeutische Versorgung aus (Kettenreaktion). Denn: Keine Arztpraxen, keine Verordnungen, keine Behandlungen. Damit Letzteres nicht passiert, wird politisch kein Weg am Direktzugang für Therapeuten vorbeiführen.
Im Übrigen: Auch der Heilmittelbereich leidet weiterhin unter einer nicht leistungsgerechten Vergütung, einer überbordenden Bürokratie in Verbindung mit immer wieder auftretenden Absetzungen für bereits geleistete Arbeit (hier: Therapien).
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