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Auf seinem Internetportal gkv-90prozent hat nun der GKV-Spitzenverband (GKV-SV) zur Entwicklung der Heilmittelpreise und zur (offiziell weiterhin unbekannten) Forderung der Heilmittelverbände für weitere Vergütungserhöhungen öffentlich Stellung bezogen.
Der GKV-SV weist die Forderung nach einer zweistelligen Vergütungserhöhung zurück. Aufgrund der gesetzlich geforderten und umgesetzten Erhöhungen der letzten Jahre, der politischen Weltlage sowie der angespannten Finanzsituation der GKVen sei der Verhandlungsspielraum erheblich begrenzt. Weitere hohe Abschlüsse dürften nicht auf dem Rücken der Beitragszahlenden ausgetragen werden (Anm. der Redaktion: Wo denn sonst?).
Man habe zwar auf Grund der Inflation und der gestiegenen Energiekosten Verständnis für die Forderungen, heißt es von Seiten des GKV-SV, jedoch müssten auch z.B. der derzeit negative Gewerbemietindex sowie die nur geringfügigen Steigerungen des TVöD berücksichtigt werden. Geradezu gebetsmühlenartig wird auf die retrospektive Betrachtung der Kostenentwicklung sowie auf die 50 Prozent-Steigerung bei der Ausgaben für Heilmittel seit 2017 hingewiesen.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) verglich kürzlich die GKV-Zahlen des ersten Halbjahres 2022 mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die gestiegenen Heilmittelausgaben seien absolut erklärbar, denn „bei den Heilmitteln wirken neben Vergütungsanpassungen zum Beginn dieses Jahres auch weiterhin die hohen unterjährigen Preisabschlüsse des Vorjahres, die vor allem im ersten Halbjahr zur Dynamik der Ausgaben beitragen.“ (Quelle)
Zusätzlich zu diesem Statement sollte die Äußerung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach beim 4. SHV-TherapieGipfel im November ebenfalls Hoffnung fürs laufende Schiedsverfahren machen. Er kündigte eine Befürwortung der Fortsetzung einer dynamischen Preisentwicklung in der Heilmittelbranche an. Der 1. Vorsitzende des Spitzenverbands der Heilverbände (SHV), Andreas Pfeiffer, verpasste auf selbigen Gipfel diesen Hoffnungen jedoch sogleich einen Dämpfer und zeigte Verständnis für den nur geringen Spielraum durch die angespannte Finanzsituation der Krankenkassen.
Und wie sieht die offizielle Reaktion des SHV aus? Oder zumindest eine Stellungnahme der vom GKV-SV indirekt angesprochenen Berufsverbände der Physiotherapie? Bislang gibt es lediglich ein vorgelesenes Statement des VPT-Präsidiums in den sozialen Medien. In diesem Statement wird jedoch nur die GKV-SV-Aussage kritisiert, eigene Forderungen zum Thema Vergütung werden nicht formuliert. Druck von Seiten der Berufsverbände auf einen Verhandlungspartner sieht anders aus.
O.G. / physio.de
VergütungSchiedsverfahrenVerbändeGKV-Spitzenverband
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Horatio72 schrieb:
Finde ich Top das Kollege Pfeiffer da Verständniss zeigt. Dann lässt sich ein unbefriedigender Abschluss (und wer glaubt noch an etwas anderes) nachher auch viel besser verkaufen. Geld scheinen die Kassen wirklich kaum zu haben. Wenn man mal von dem 40 Mio Projekt der AOK in Magdeburg oder dem mit Sicherheit wesentlich teurerem Bau in Köln mit 1000 Arbeitsplätzen absieht. Aber hey, wo doch alle schön im Homeoffice arbeiten können ist so eine Stätte der Begegnung doch auch mal was feines. Ich bin bedient für die Woche.. Schöne Adventszeit euch allen.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Es bedarf keiner neuen Verhandlungsgrundlage. Die Parameter sind gesetzlich verankert und geschiedst und müssen jetzt erstmalig mit Leben gefüllt werden.
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Dolto schrieb:
@Jens Uhlhorn Das ist doch nicht in Stein gemeißelt. Genau genommen haben die Verbände bei der neuen Leistungsbeschreibung in letzter Sekunde einen Rückzieher gemacht. „Von bis"-Zeitangaben sind immer eine schlechte Grundlage. Wenn du in den Urlaub fliegst willst du auch wissen wann es genau zurück geht. Wir brauchen eine moderne Leistungsbeschreibung, in der u.a. die Therapienebentätigkeiten gut abgebildet sind.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Dolto alles gleichzeitig zu verhandeln führt zu dem Ergebnis, dass gar nichts verhandelt wird, weil keiner mehr durchblickt. Das war die Lehre aus dem 800 Seiten WAT-Gutachten, dass zu den Verhandlungen eingereicht wurde und direkt im Papierkorb endete.
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Dolto schrieb:
Es fehlt einfach eine gute Verhandlungsgrundlage im Sinne einer neuen Leistungsbeschreibung. Auch ist eine komplette Blockadehaltung, Stichwort Therapeutenkürzel, nicht zielführend.
Wenn der GKV-SV sich also über zu hohe Forderungen mokiert, wollen sie in Wahrheit die Parameter aussetzen und lieber auf dem Basar verhandeln wie in den Jahrzehnten zuvor. Das waren aber keine Verhandlungen, sondern Zuteilungen.
Der zweite Verhandlungsstrang ergibt sich aus den Anforderungen des TSVG und den geschiedenen Parametern zur Herstellung (!) einer wirtschaftlichen Praxisführung mit Gehältern auf TVöD-Niveau.
Diese Forderung beträgt nach wie vor 42% und wird strukturell verhandelt.
Der GKV-SV verwechselt absichtlich freie Verhandlungen mit einer Rechtslage, die es auszugestalten gilt.
Das machen die Beteiligten nicht zum Selbstzweck, sondern um die Versorgung der Bevölkerung mit Therapie aufrecht zu erhalten.
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Michael Woelky schrieb:
Ich weiß und der Weihnachtsmann kommt auch bald.Täglich grüßt das Murmeltier.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Wir sprechen von 2 Verhandlungssträngen. Der erste befasst sich mit den Honorarsteigerungen seit dem 1.8.2022 und beinhaltet die Kostenentwicklung der letzten 12 Monate. Die zu berücksichtigenden Parameter sind geschiedst und müssen mit Zahlen gefüllt werden.
Wenn der GKV-SV sich also über zu hohe Forderungen mokiert, wollen sie in Wahrheit die Parameter aussetzen und lieber auf dem Basar verhandeln wie in den Jahrzehnten zuvor. Das waren aber keine Verhandlungen, sondern Zuteilungen.
Der zweite Verhandlungsstrang ergibt sich aus den Anforderungen des TSVG und den geschiedenen Parametern zur Herstellung (!) einer wirtschaftlichen Praxisführung mit Gehältern auf TVöD-Niveau.
Diese Forderung beträgt nach wie vor 42% und wird strukturell verhandelt.
Der GKV-SV verwechselt absichtlich freie Verhandlungen mit einer Rechtslage, die es auszugestalten gilt.
Das machen die Beteiligten nicht zum Selbstzweck, sondern um die Versorgung der Bevölkerung mit Therapie aufrecht zu erhalten.
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Stefan Arnold schrieb:
Ich bezweifle dass wir bis Weihnachten konkrete Zahlen vom Schiedsgericht hören werden...
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Horatio72 schrieb:
Kann ich bestätigen. Wir hatten dieses Jahr genau 2 mal Fango, 2 mal Schlingentisch und Eis gibt es sogut wir gar nicht. Neuster Trend: Nehmen sie eine Ibu und machen sie Übungen nach Liebscher/Bracht!!! Ungelogen jetzt bei 4 Patienten gehabt die wegen Nachfolgerezept gefragt haben. !
Die ibu mit LnB, ist alldings, nee ohne Worte, mir fällt da echt nix mehr ein
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Shia schrieb:
Kann ich auch bestätigen.
Die ibu mit LnB, ist alldings, nee ohne Worte, mir fällt da echt nix mehr ein
MT gibt es gar nicht mehr. Aussage: wurde gestrichen im HMK. KG nur noch sporadisch.
Schliesse mich meinen Vorrednern an - so kann die GKV auch sparen.
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paracelsus65 schrieb:
Es gab jahrelang keine KMT Behandlungen. Tenor: Das ist Wellness, muss selbst bezahlt werden.
MT gibt es gar nicht mehr. Aussage: wurde gestrichen im HMK. KG nur noch sporadisch.
Schliesse mich meinen Vorrednern an - so kann die GKV auch sparen.
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saarländer schrieb:
Bevor man selbst LnB anwendet präventiv bitte IBU nehmen...hahahaha klasse
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Horatio72 schrieb:
@saarländer wenn es nicht so traurig wäre könnte man tatsächlich drüber lachen. Hab nächste Woche mal Gespräch mit den entstprechenden Ärzten. Muss die mal auf ihren Geistezustand prüfen.
"MT gibt es gar nicht mehr. Aussage: wurde gestrichen im HM"
Dazu kann ich nur sagen. Warum lasst ihr die Patienten nicht selbst bei ihrer Kasse anrufen um solche Aussagen zu überprüfen ?
Ich kann nur sagen, dass es etliche Patienten gibt, die mit solchen Anrufen überhaupt kein Problem haben. Aber die Anregung dazu muss halt schon vom Physiotherapeuten kommen...
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mogli123 schrieb:
@paracelsus65
"MT gibt es gar nicht mehr. Aussage: wurde gestrichen im HM"
Dazu kann ich nur sagen. Warum lasst ihr die Patienten nicht selbst bei ihrer Kasse anrufen um solche Aussagen zu überprüfen ?
Ich kann nur sagen, dass es etliche Patienten gibt, die mit solchen Anrufen überhaupt kein Problem haben. Aber die Anregung dazu muss halt schon vom Physiotherapeuten kommen...
Wow, da wäre ich alleine nie drauf bekommen. 👍
Ironie aus.
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paracelsus65 schrieb:
Ironie an:
Wow, da wäre ich alleine nie drauf bekommen. 👍
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MikeL schrieb:
Keine Ahnung, wie es in den anderen Bundesländern aussieht. In Hessen haben es jedenfalls die GKVen durch ihre perfide "Zusammenarbeit" mit der KV Hessen geschafft, die Ärzte derartig einzuschüchtern, dass der durchschnittliche Rezeptwert um einen hoch zweistelligen Prozentwert gesunken ist. Bei meiner letzten Abrechnung war bei rund 150 Verordnungen lediglich eine einzige dabei, auf der ein ergänzendes Heilmittel verordnet wurde. Patienten mit Z.n. VKB-Ruptur bekommen nur noch 6 x KG anstelle von D1 oder gar EAP. Zumindest bei uns in Hessen kann man von einer Vertragspartnerschaft mit den GKVen nicht mehr sprechen. 10,68 % würden längst nicht reichen, den Rückgang der Rezeptwerte zu kompensieren, von einer Kompensation der Inflation gar nicht zu sprechen!
Nach dem Motto:
,,Okay. Sechsmal ist es für Sie quasi gratis auf Kosten der GKV aber beim nächsten Mal nur noch als Selbstzahler. Ist auch entspannter für Sie. Dann sparen Sie sich den Weg zum Arzt."
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christoph55 schrieb:
Wobei wir u.U., denn wir wollen unseren fürstlich entlohnten (hüstel, hüstel...) Arbeitsplatz ja nicht verlieren, zu Erfüllungsgehilfen der Patientenwünsche degradiert werden könnten.
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Halbtitan schrieb:
Vielleicht sollte man aufhören einen GKV Patienten für länger als eine Rezeptdauer zu behandeln.
Nach dem Motto:
,,Okay. Sechsmal ist es für Sie quasi gratis auf Kosten der GKV aber beim nächsten Mal nur noch als Selbstzahler. Ist auch entspannter für Sie. Dann sparen Sie sich den Weg zum Arzt."
LG
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Marcel schrieb:
Was hat eigentlich die politische Weltlage mit unseren Vergütungen zu tun? Übrigens sind wir mit unseren knapp 3 % Kosten im Gesundheitssystem sicher nicht die Kostentreiber. Vielleicht mal die zahlreichen MRTs bei "Rückenschmerzen" überprüfen!?
LG
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rotha71 schrieb:
Es sollte auch mal ein Auge auf die viel zu vielen verschriebenen Medikamente geworfen werden. Was da zum teil in den Schubladen der Patienten schlummert ergibt auch eine schöne Summe die eingespart werden könnte. Zu viele Doppelverschreibungen von verschiedenen Ärzten.
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