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Studie kritisch beleuchtet
Stechen oder Kneten?
Warum spektakuläre wissenschaftliche Schlagzeilen oft irreführend sind.
16.02.2024 • 0 Kommentare
Lizenz: CC-BY •
Derzeit wandert eine Studie durch soziale Medien und medizinische Nachrichtenportale, über die mit sensationell klingenden Überschriften berichtet wird. „Akupunktur und Massage wirken bei krebsbedingten Schmerzen gleich gut!“, titelte etwa das Ärzteblatt.

In der Palliativversorgung ist jedes evidenzbasierte und nebenwirkungsarme Mittel zur Linderung des Leidensdrucks wertvoll. Daher klingt die Möglichkeit, KrebspatientInnen mit Akupunktur Schmerzlinderung zu bieten, besonders verlockend. Dennoch fällt auf, dass zwei passive Interventionen, die durch mehr und mehr Forschung bei chronischen Schmerzen als immer weniger wirksam gelten, ausgerechnet gegen Schmerzen bei Krebs helfen sollen. Wir haben uns die Datenlage genauer angeschaut und wieder einmal gemerkt, dass ein Überblick über die Datenlage entscheidend ist, um die Wirksamkeit von Interventionen zu beurteilen.

Die Studie
Die IMPACT-Studie wurde in den USA innerhalb mehrerer Krebszentren durchgeführt und umfasste 298 PatientInnen mit fortgeschrittenem Krebs verschiedener Entitäten, die mäßige bis starke Schmerzen hatten und eine Lebenserwartung von mindestens sechs Monaten aufwiesen. Die Schmerzen wurden auf den „Brief Pain Inventory“ (BPI) zu Beginn der Studie und innerhalb eines halben Jahres im Abstand von jeweils zunächst zehn und dann vier Wochen neu erfasst.

Eine Hälfte der ProbandInnen erhielt zunächst über einen Zeitraum über zehn Wochen wöchentlich eine Einheit Massage, die andere Hälfte erhielt eine Akupunktur-Anwendung. Danach wurden alle vier Wochen bis zum Ablauf der Studie noch „Booster-Sitzungen“ durchgeführt.

Am Ende der Studie hatte sich der angegebene Wert im BPI bei der Massagegruppe im Mittel um 3,01, in der Akupunktur-Gruppe um 2,53 Punkte verbessert.

Keine Kontrollgruppe
Ob Massage oder Akupunktur nun wirklich effektive Maßnahmen gegen Schmerzen bei Krebs sind, lässt sich nicht aus der Studie ableiten. Sie sind schlichtweg gleich gut oder gleich schlecht darin Schmerzen zu bekämpfen. Zur fundierten Beurteilung der Wirksamkeit beider Methoden fehlen jedoch hochwertige, placebokontrollierte Studien, bei einer ähnlichen PatientInnen-Population mit einer ähnlich langen Laufzeit. Dafür existieren Placebo-Akupunktur-Nadeln, die nachgewiesenermaßen Menschen vorgaukeln, tatsächlich gepikst zu werden. Eine solche Studie aus dem Jahr 2022 vergleicht etwa den Effekt von Akupunktur, Placebo-Akupunktur und „nichts tun“ auf Gelenkschmerzen bei Krebspatientinnen durch Aromatase-Inhbitoren. Und hier wird es interessant:

Werfen Sie hier einen Blick auf den tabellarischen Schmerzverlauf in der Studie. Es verbesserten sich sowohl Placebo- als auch Akupunkturgruppe von einem Mittelwert im BPI von 6,4 im Laufe von 24 Wochen um einen Wert von ungefähr drei Punkte – also ähnlich stark wie in der IMPACT Studie. Eindrücklich wird es, wenn die Daten visualisiert werden: Vergleichen Sie den oben genannten Graphen mit dem aus der IMPACT-Studie . Die Graphen lassen sich nahezu übereinanderlegen, ohne an dieser Stelle noch aufwändige statistische Verfahren zu bemühen. Auf einen Blick sieht sogar der Laie: Die vermeintliche Sensation ist eher ernüchternd zu betrachten.

Fazit
Eine Schmerzlinderung durch Massage oder Akupunktur lässt sich aus der IMPACT-Studie nicht ableiten. Bei der Recherche zu nicht medikamentösen Maßnahmen fällt aber eines auf: Im Vergleich zu „nichts tun“, schneiden die Placebo-Interventionen durchweg besser ab. Warum ist das so? Eventuell sind es Aufmerksamkeit und Zuwendung, von denen KrebspatientInnen besonders profitieren.

Schade, dass diese im Gesundheitssystem nicht abrechenbar sind!

Daniel Bombien / physio.de

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