News - Mit Löffel, Tasse und schwarzem Tuch gegen die Heilmittelrichtlinien. Zittau, eine Stadt steht auf

Mit Löffel, Tasse und schwarzem Tuch gegen die Heilmittelrichtlinien. Zittau, eine Stadt steht auf

Morgen Demonstration. Ergotherapeutin organisiert Protest.

03.02.2004 • 0 Kommentare

Im östlichsten Winkel der Republik, eingeklemmt zwischen Polen und Tschechien, liegt Zittau. Die gut erhaltene, über 750 Jahre alte Stadt, immer ein wenig am Rand des Weltgeschehens, ist aufgebrochen und rückt nun in das Rampenlicht der Ereignisse.

Den späten Ruhm hat die sächsische Kleinstadt Elisabeth Eifler zu verdanken. Die Ergotherapeutin und zweite Vorsitzende des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten (DVE), Landesverband Sachsen, hat die Zittauer Bürger aufgerufen am morgigen Mittwoch um 14 Uhr vor dem Rathaus gegen die Novellierung der Heilmittelrichtlinien zu protestieren. Mit ihrer beherzten Aktion hat Frau Eifler die einzige öffentliche Veranstaltung in Deutschland gegen die drohenden Einschränkungen organisiert.

Eifler arbeitet beim Verein „Albatros“, der sich um die Integration mehrfachbehinderter Menschen kümmert. Besonders besorgt ist sie, dass ihre Patienten im Regelfall keine Langfristverordnungen mehr bekommen und zu einer Zwangspause verurteilt werden könnten.

Ein bisschen bang ist der Ergotherapeutin schon vor der Demonstration morgen, wisse sie doch nicht, was alles auf sie zukommen würde. „Es ist ja auch meine erste Protestaktion, die ich organisiere“, sagte sie der „Sächsischen Zeitung“, die den Aufruf zu der Aktion auf ihren Seiten veröffentlicht hat.

Alle Therapeuten in Sachsen sind aufgerufen, die morgige Veranstaltung durch ihre Teilnahme zu einem über die Landesgrenzen hinaus beachteten Ereignis zu machen. Löffel, Tassen und schwarze Tücher sollten mitgebracht werden, einen phantasievollen Protest scheint Zittau morgen zu erleben.

Peter Appuhn
physio.de

Köpenick

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