News - Manualtherapeuten entwickeln Therapieprogramm für Orchestermusiker

Manualtherapeuten entwickeln Therapieprogramm für Orchestermusiker

Einzigartiges Modellprojekt an den Städtischen Bühnen in Münster.

14.02.2003 • 0 Kommentare

„Berufsmusiker sind ähnlichen Belastungen ausgesetzt wie Hochleistungssportler", so Joachim Wessing, Leiter des Instituts für Manuelle Therapie, in einem Gespräch mit der Ärzte-Zeitung.

Das Orthopädische Forschungsinstitut Münster hatte bereits im Jahr 2001 mit den Musikern der städtischen Bühnen in Münster eine Studie auf den Weg gebracht und festgestellt, dass ca. 70% aller Orchestermusiker an Wirbelsäulenbeschwerden leiden (News vom 13.11.01).
Der Generalmusikdirektor der Bühnen hat daraus praktische Konsequenzen gezogen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Manuelle Therapie und dem Orthopädischen Forschungsinstitut wurden im Rahmen eines Modellprojekts auf die einzelnen Instrumente abgestimmte Therapieprogramme entwickelt.

In der ersten Therapiestunde analysierten die Therapeuten das Instrumentenspiel der Musiker, um Haltungsfehler erkennen zu können. Bei der anschließenden Befundaufnahme wurden Muskeldefizite und akute Schmerzen festgestellt. Gemeinsam mit den Musikern erarbeiteten die Physiotherapeuten in 24 Sitzungen ein individuelles Übungsprogramm.
Alle 25 Musiker, die an dem Programm teilnahmen, waren am Ende symptomfrei. Die Belastbarkeit wurde verbessert „und eine entspanntere Haltung erreicht, was letztlich auch der Musik zugute kommt", so Berthold Warnecke, Dramaturg der Bühnen Münster.

Die Finanzierung teilen sich die gesetzlichen Krankenkassen und der Gemeindeunfallversicherungsverband Westfalen-Lippe.

Das bisher einmalige Projekt hat bereits weltweit Beachtung gefunden.

Peter Appuhn
physio.de

Ratingen

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