Gibt es den perfekten Arbeitsplatz?
Das liegt wohl im Auge des
Betrachters.
Dieser hier ist aber schon sehr gut
:
- Arbeitszeit frei wählbar.
- Bezahlung großzügig.
- Es gibt nur eine Kollegin, mich.
Also keine Urlaubs- oder
Krankheitsvertretung ,die
du leisten musst.
- Ich erwarte selbstständiges
Arbeiten bin aber natürlich gerne
mit Rat und Tat an deiner Seite.
- 30 Tage Urlaub.
- Solltest du einen Hund haben und
er versteht sich mit meinem, ist er
natürlich herzlich
w...
Das liegt wohl im Auge des
Betrachters.
Dieser hier ist aber schon sehr gut
:
- Arbeitszeit frei wählbar.
- Bezahlung großzügig.
- Es gibt nur eine Kollegin, mich.
Also keine Urlaubs- oder
Krankheitsvertretung ,die
du leisten musst.
- Ich erwarte selbstständiges
Arbeiten bin aber natürlich gerne
mit Rat und Tat an deiner Seite.
- 30 Tage Urlaub.
- Solltest du einen Hund haben und
er versteht sich mit meinem, ist er
natürlich herzlich
w...
Die WissenschaftlerInnen um Bradley Rugg nahmen sich nun der Frage an, welchen Einfluss passive Maßnahmen aber auch die empfundene "Selbstwirksamkeit" von SchulterpatientInnen haben (Studie).
TeilnehmerInnen
Die Daten für diese Studie stammen aus einer multizentrischen Kohortenstudie. Diese wurde von November 2011 bis Oktober 2013 in Ost-England durchgeführt. Insgesamt 1.030 PatientInnen mit bewegungsabhängigen Schulterbeschwerden nahmen daran teil. Ausgeschlossen wurden Beschwerden aufgrund von traumatischen Luxationen, Frakturen, Radikulopathie oder Chronic Regional Pain Syndrome (CRPS, früher Morbus Sudeck). Ebenso wenn die betroffene Schulter in den letzten fünf Jahren bereits operiert wurde oder wenn sich der Schmerz bei Wirbelsäulenbewegung mehr reproduzieren ließ als durch Schulterbewegung.
Interventionen
Die Versorgung der PatientInnen bestand im Kern aus Aufklärung und Übungen. Knapp die Hälfte erhielt zusätzlich passive Maßnahmen, darunter Manuelle Therapie, Akupunktur oder Elektrotherapie.
Ausgangsdaten und betrachtete Resultate
Zur Bewertung der Schulterbeschwerden wurde der „Shoulder Pain And Disability Index“ (SPADI) herangezogen. Dieser gelenkspezifische Fragebogen beurteilt einerseits die Schmerzen, andererseits aber auch die Funktionsfähigkeit anhand verschiedener Alltagsaktivitäten.
Der zweite Betrachtungspunkt war der Pain Self-Effiacy Questionaire (PSEQ). Der Fragebogen zur Erfassung der schmerzspezifischen Selbstwirksamkeit (FESS) umfasst zehn Fragen, die von null bis sechs Punkte bewertet werden. Je höher die Wertung, desto mehr Zuversicht und daraus abgeleitet höhere Selbstwirksamkeit hat der/die PatientIn. Marija Mangels hat 2008 in ihrer Doktorarbeit die deutsche Adaptation und Validierung des PSEQ durchgeführt. Die Fragen sind auf Seite 96 der Arbeit zu finden.
Methodik
Die TherapeutInnen mussten in der Dokumentation angeben, ob ihre PatientInnen ausschließlich Aufklärung und Übungen oder zusätzlich passive Maßnahmen erhielten. Die passiven Interventionen wurden dann noch in drei Kategorien eingeteilt:
- • Irgendeine passive Maßnahme
Diese Punkte waren im Formular vordefiniert und mit JA / NEIN anzukreuzen.• Irgendeine manuelle Intervention
• Spinale- oder Schultergelenks Mobilisation nach Maitland, Kaltenborn oder Mulligan
Ergebnisse
Zunächst wurde beurteilt, wie sich die Selbstwirksamkeit auf den Genesungsprozess auswirkt. Hier ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen. Menschen, die einen geringeren PSE aufwiesen, hatten nach sechs Monaten ein signifikant schlechteres Ergebnis im SPADI. Sowohl in Bezug auf den Schmerz als auch die Funktion.
Ebenfalls ließ sich erkennen, dass die PatientInnen, die eine passive Intervention erhielten, am Ende einen höheren SPADI, also mehr Schmerz und Funktionseinschränkung aufwiesen. Dieser Effekt entstand bei Menschen mit hohen und niedrigen PSE-Score. Einzig die Subgruppe derjenigen mit zu Beginn hohen PSE und hohen SPADI war davon nicht betroffen.
Limitationen
Angesichts des Studiendesigns ergeben sich Einschränkungen der Ergebnisse. Ein gezielt randomisierter Aufbau würde eine stärkere Aussagekraft generieren. Außerdem sind die Gruppengrößen different. Daher können Verzerrungen entstehen. Die Häufigkeit der passiven Maßnahmen pro TeilnehmerIn war nicht klar definiert.
Da es sich bei dieser Studie aber um die erste ihrer Art handelt, ist sie als Grundlagenforschung zu verstehen und somit der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Evidenz über Selbstwirksamkeit.
Fazit
Passive Maßnahmen verbessern die Ergebnisse nicht. Dabei zeigen sich keine Unterschiede, welche passive Intervention angewandt wird. Gleichzeitig deutet sich an, dass bei einer nicht unerheblichen Zahl der PatientInnen, sogar negative Auswirkungen möglich sind. Vor allem bei Menschen mit von Beginn an geringer Selbstwirksamkeit ist dieses Risiko vorhanden.
Martin Römhild / physio.de
SchulterManuelle TherapieAkupunkturElektrotherapieStudieMulligan
• Irgendeine passive Maßnahme
• Irgendeine manuelle Intervention
• Spinale- oder Schultergelenks Mobilisation nach Maitland, Kaltenborn oder Mulligan
Was bitte sind "irgendeine passive Maßnahme" und "irgendeine manuelle Intervention"?
Gibt es nur MT nach "Maitland, Kaltenborn oder Mulligan"?
Allein daran scheitert die Studie schon.
Und es gibt ja wohl noch viele andere Ursachen für Schulterprobleme als orthopädische, die sich eben nicht mit hands-on-Techniken der Physiotherapie beheben lassen können.
Aufklärung? Unbedingt!
Übungen? Unbedingt! Gerade bei der Schulter ist meist bewegen, bewegen, bewegen angesagt.
Weil dies zur "Selbstwirksamkeit" führt.
Bisher kannte ich diesen Begriff allerdings nur aus der Psychotherapie. Sei es drum...
Dennoch sind manuelle Techniken m.E. bei orthopädischen Schulterprpnlemem meist dringend notwendig: Tonussenkung je nach Befund Subscapulär, Pectoralus maj. und min., Trapezius und und und...
Desweiteten je nach Befund Mobi CTÜ, ACG, SCG, HSG und und und...
Weiter Behandlung je nach Befund der TRP, der HTPs, der CDs, rfd, ufd, der Triggerbänder und und und...
Die meisten meiner Schulterpatienten laufen seit Wochen, Monaten oder gar Jahren mit ihrer Einschränkung und ihren Schmerzen rum. Da hat sich in dieser Zeit einiges zusammengewurschtelt. Ein funktionelles Problem führt mit der Zeit zum nächsten... das löst man nicht mit "irgendwelchen Techniken", sondern nur mit gezielten Techniken
Mir fehlt in der Studie zudem die Haltungsschulung. Warum taucht diese in der Studie nicht auf? Ich kann es mir denken: Weil da wieder Theoretiker am Werk waren, die selbst Patienten nur befragt und noch niemals behandelt haben.
75% meiner Schulterpatienten gehen nach 60 Minuten mit einer komplett beweglichen Schulter aus meiner Praxis. Sie sind über ihr Problem bestens informiert und wissen, was sie selbst tun können.
Die restlichen 25% haben eine deutliche Verbesserung.
Nach spätestens 5 weiteren Behandlungen a 30-45 Minuten sind 80% meiner Patienten, die täglich üben und die Haltungskorrekturen beherzigen, langfristig beschwerdefrei.
Die restlichen 20% Patienten haben keine Zeit oder keine Lust zu üben. Not my problem, not my shoulder.
Einige der 20% haben internistische Probleme, denen ich nicht beikommen kann (Leber, Gallenblase, Magen, hormonelle Störungen etc ). Ein Weiterschicken zum Facharzt hat den meisten davon sehr gut geholfen.
Und das bekommen viele, viele meiner Kollegen genauso gut hin. Vielleicht sogar noch besser und schneller. Auch wenn uns diese Studie etwas anderes erzählen will.
Ich verstehe es nicht: Warum bringt physio.de ständig solche grottigen Studien, die uns Physios als überflüssig darstellen????
Und diese Studie wird zudem als neu verkauft? 2011 bis 2013! Diese Studie ist uralt!
Ich kann nach über 30 Jahren Berufserfahrung aus o.g. Gründen diese Studie in keinster Weise nachvollziehen.
Gruß von Monique
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75% schmerzfrei
25% schmerzgemindert
Welches Ergebnis hatten denn die passiven Maßnahmen, direkt nach ihrer Durchführung, in der Studie?
A) Wurden die PM, wie bei Monique, so lange durchgeführt bis die Schmerzen verschwunden sind/gelindert wurden?
B) Wurden die PM nicht so lange durchgeführt bis die Schmerzen verschwunden sind/gelindert wurden.
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Halbtitan schrieb:
Monique gibt an welches Ergebnis ihre passiven Maßnahmen, direkt nach der Durchführung, haben.
75% schmerzfrei
25% schmerzgemindert
Welches Ergebnis hatten denn die passiven Maßnahmen, direkt nach ihrer Durchführung, in der Studie?
A) Wurden die PM, wie bei Monique, so lange durchgeführt bis die Schmerzen verschwunden sind/gelindert wurden?
B) Wurden die PM nicht so lange durchgeführt bis die Schmerzen verschwunden sind/gelindert wurden.
Du bist nach 30 Jahren Berufserfahrung immer noch auf dem Holzweg, krass.
Immer wenn jemand die Berufsjahre als Indikator für Qualität und Expertise nennt, liest man diesen MT-Fummel- und Haltungsschulungs-Quatsch der schon in der Kreidezeit Rohöl war.
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Josch Jensen schrieb:
Es wird als „irgendeine Intervention“ deklariert weil es unspezifisch ist und keinen Unterschied macht wie, wo und in welche Richtung ich drücke.
Du bist nach 30 Jahren Berufserfahrung immer noch auf dem Holzweg, krass.
Immer wenn jemand die Berufsjahre als Indikator für Qualität und Expertise nennt, liest man diesen MT-Fummel- und Haltungsschulungs-Quatsch der schon in der Kreidezeit Rohöl war.
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ali schrieb:
@Josch Jensen was Du nicht verstehst nennst Du FummelQuatsch und bleibst bei Berufsjahren...was is denn Dein outcome so ?
Weil Haltung und Schmerzen nicht korrelieren.
Man merkt bei dir einfach eine grundsätzliche Aversion gegen neue Erkenntnisse. Wahrscheinlich eine unbewusste Schutzreaktion um dein Lebenswerk und deine Wichtigkeit nicht zu schmälern.
Auch wenn die Studie nicht perfekt ist, so ist der Tenor der Forschung der letzten, sagen wir mal, 10-15 Jahre eindeutig.
Anstatt neue Erkenntnisse produktiv in die eigene Arbeit einzubauen, wird lieber an Althergebrachtem geklammert. Egal ob die Datenlage etwas anderes sagt.
Der Schreinermeister hat früher schließlich auch keinen Gehörschutz getragen und diese neue Generation meint wirklich immer alles besser zu wissen...
Die meisten Behandler, ob Physiotherapeut oder Arzt, überschätzen massiv ihre Rolle in der Genesung der Patienten.
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M.Bo schrieb:
"Mir fehlt in der Studie zudem die Haltungsschulung. Warum taucht diese in der Studie nicht auf?"
Weil Haltung und Schmerzen nicht korrelieren.
Man merkt bei dir einfach eine grundsätzliche Aversion gegen neue Erkenntnisse. Wahrscheinlich eine unbewusste Schutzreaktion um dein Lebenswerk und deine Wichtigkeit nicht zu schmälern.
Auch wenn die Studie nicht perfekt ist, so ist der Tenor der Forschung der letzten, sagen wir mal, 10-15 Jahre eindeutig.
Anstatt neue Erkenntnisse produktiv in die eigene Arbeit einzubauen, wird lieber an Althergebrachtem geklammert. Egal ob die Datenlage etwas anderes sagt.
Der Schreinermeister hat früher schließlich auch keinen Gehörschutz getragen und diese neue Generation meint wirklich immer alles besser zu wissen...
Die meisten Behandler, ob Physiotherapeut oder Arzt, überschätzen massiv ihre Rolle in der Genesung der Patienten.
"Weil Haltung und Schmerzen nicht korrelieren."
Nur mal so als Beispiele...
Versuche mal folgendes bei einem Patienten mit Epicondylitis:
Lasse Dir von ihm in seiner gewohnten Sitzhaltung sehr feste die Hand drücken und fordete ihn dann auf, die Handposition gegen Widerstand in eine statische Dorsalextension zu verteidigen.
Dasselbe nochmal in einer aufgericheten Haltung und ohne Schulterprotraktion.
Versuche mal bei einem Patienten mit medialen Knieschmerzen beim Treppe hoch- und runtergehen dabei die Beinachse so zu positionieren, dass das Knie genau über der Fußachse läuft.
Auch Du würdest wohl "neuen Erkenntnissen" nicht über den Weg trauen, wenn sie Deiner langjährigen praktischen Erfahrung mit Patienten zu 100% widersprechen.
Du kennst wohl auch den Spruch "Traue keiner Studie, die Du nicht selbst....".
"Wahrscheinlich eine unbewusste Schutzreaktion um dein Lebenswerk und deine Wichtigkeit nicht zu schmälern."
🤣😂😆
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
@M.Bo
"Weil Haltung und Schmerzen nicht korrelieren."
Nur mal so als Beispiele...
Versuche mal folgendes bei einem Patienten mit Epicondylitis:
Lasse Dir von ihm in seiner gewohnten Sitzhaltung sehr feste die Hand drücken und fordete ihn dann auf, die Handposition gegen Widerstand in eine statische Dorsalextension zu verteidigen.
Dasselbe nochmal in einer aufgericheten Haltung und ohne Schulterprotraktion.
Versuche mal bei einem Patienten mit medialen Knieschmerzen beim Treppe hoch- und runtergehen dabei die Beinachse so zu positionieren, dass das Knie genau über der Fußachse läuft.
Auch Du würdest wohl "neuen Erkenntnissen" nicht über den Weg trauen, wenn sie Deiner langjährigen praktischen Erfahrung mit Patienten zu 100% widersprechen.
Du kennst wohl auch den Spruch "Traue keiner Studie, die Du nicht selbst....".
"Wahrscheinlich eine unbewusste Schutzreaktion um dein Lebenswerk und deine Wichtigkeit nicht zu schmälern."
🤣😂😆
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Mus Musculus schrieb:
@M0nique Wie konsequent bist du bei dieser Herangehensweise? Ermutigst du den Patienten auch, den Arm mit vermehrter Elevation der Schulter zu bewegen, wenn das so schmerzfrei geht? Oder den Rumpf in leichte Lateralflexion beim Gehen?
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Sebastian331 schrieb:
@M0nique das sind ja ganz nette Beispiele aber was haben diese mit Schmerz bzw dem Thema zu tun? Dass man Kraft und Muskeln in gewissen Haltungen besser rekrutieren kann? Wow. Akutschmerzen geben ebenfalls keinen Aufschluss darauf, dass die Haltung per se für Schmerz verantwortlich ist.
Die Frage ist auch immer, wie schmerzhaft die Ausgangssituation ist. Und ob der Patient nicht sagt, es sei besser, um Dir ein gutes Gefühl zu geben oder Placebo durch positive Erwartungshaltung (durchaus, weil er mit Dir gute Erfahrungen gemacht hat, ohne Frage!!!).
Ich neige immer mehr dazu, gar nicht mehr zu fragen, denn meist kommt als Pauschalantwort "Schlecht!". Frage dann immer, ob ich einen Sanka holen muss oder 'ne IBU 800 reichtgrinning. Und nein, ich verteile keine Analgetika!
VAS wird max.8 angegeben, minimal 6. Patient sitzt lächelnd/scherzend vor mir. Unglaubwürdig.
Gegenmassnahme: 10 ist ab sofort "Intensivstation".
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christoph55 schrieb:
@M0nique
Die Frage ist auch immer, wie schmerzhaft die Ausgangssituation ist. Und ob der Patient nicht sagt, es sei besser, um Dir ein gutes Gefühl zu geben oder Placebo durch positive Erwartungshaltung (durchaus, weil er mit Dir gute Erfahrungen gemacht hat, ohne Frage!!!).
Ich neige immer mehr dazu, gar nicht mehr zu fragen, denn meist kommt als Pauschalantwort "Schlecht!". Frage dann immer, ob ich einen Sanka holen muss oder 'ne IBU 800 reichtgrinning. Und nein, ich verteile keine Analgetika!
VAS wird max.8 angegeben, minimal 6. Patient sitzt lächelnd/scherzend vor mir. Unglaubwürdig.
Gegenmassnahme: 10 ist ab sofort "Intensivstation".
Gar nicht mehr fragen? Eine sehr gute Idee! Reden wird sowieso komplett überbewertet. Ist auch total lästig.
Da ich dennoch mit meinen Patienten rede und sie auch nach der Einschätzung ihres Schmerzes frage, bekomme ich eine Antwort zwischen 0 und 10.
Ob meine Behandlungen Placebo-Wirkung haben? Maybe. Ob mir meine Patienten einen Gefallen tun wollen? Maybe.
Das gilt für jeden Physio.
Zum Glück gibt es ja noch objektive Bewertungskriterien einer Behandlung: die vorherige und anschließende ROM.
Jetzt unterstelle mir aber bitte nicht noch, dass mir auch hier nur der Körper meines Patienten einen Gefallen tun möchte.
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
@christoph55
Gar nicht mehr fragen? Eine sehr gute Idee! Reden wird sowieso komplett überbewertet. Ist auch total lästig.
Da ich dennoch mit meinen Patienten rede und sie auch nach der Einschätzung ihres Schmerzes frage, bekomme ich eine Antwort zwischen 0 und 10.
Ob meine Behandlungen Placebo-Wirkung haben? Maybe. Ob mir meine Patienten einen Gefallen tun wollen? Maybe.
Das gilt für jeden Physio.
Zum Glück gibt es ja noch objektive Bewertungskriterien einer Behandlung: die vorherige und anschließende ROM.
Jetzt unterstelle mir aber bitte nicht noch, dass mir auch hier nur der Körper meines Patienten einen Gefallen tun möchte.
Gruß von Monique
Meine Beispiele bezogen sich auf die Behauptung von M.Bo "Weil Haltung und Schmerzen nicht korrelieren."
Ich habe nie behauptet, dass Haltung per se für Schmerz oder Akutschmerz verantwortlich ist. Meine Beispiele sollten verdeutlichen, dass funktionelle Fehlhaltung sehr wohl aber einen Einfluss auf Belastung und Belastbarkeit von aktiven und passiven Strukturen hat und durchaus Schmerz provozieren kann.
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
Sebastian331 schrieb am 07.10.2022 08:48 Uhr:@M0nique das sind ja ganz nette Beispiele aber was haben diese mit Schmerz bzw dem Thema zu tun? Dass man Kraft und Muskeln in gewissen Haltungen besser rekrutieren kann? Wow. Akutschmerzen geben ebenfalls keinen Aufschluss darauf, dass die Haltung per se für Schmerz verantwortlich ist. Oh, sorry, ich bin davon ausgegangen, dass der kundige Leser verstanden hat, dass es bei meinen Beispielen je nach Haltung einen Unterschied im Schmerzempfinden gibt. Oft sogar einen massiven Unterschied.
Meine Beispiele bezogen sich auf die Behauptung von M.Bo "Weil Haltung und Schmerzen nicht korrelieren."
Ich habe nie behauptet, dass Haltung per se für Schmerz oder Akutschmerz verantwortlich ist. Meine Beispiele sollten verdeutlichen, dass funktionelle Fehlhaltung sehr wohl aber einen Einfluss auf Belastung und Belastbarkeit von aktiven und passiven Strukturen hat und durchaus Schmerz provozieren kann.
Gruß von Monique
Bedenke bitte einfach den Unterschied zwischen physiologischer und unphysiologischer Haltung. Dann beantwortet sich Deine Frage von selbst.
Es gibt daneben aber durchaus auch Patienten, die ich zu unphysioligischen Haltungen animiere. Z.B 90jährige mit massiver Spinalstenose LWS mit entsprechender Symtomatik. Da wirkt im Gehen am Rollator das Herabsenken der Handstützen und damit eine vermehrte LWS-Flexionshaltung schon mal Wunder.
Problem ist dann meist die innere Haltung "ich will aber da draußen nicht so aussehen wie ein alter Mann". Darüber kann man sich dann während des Spaziergangs schön unterhalten, oft mit viel Lachen auf beiden Seiten.
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
@Mus Musculus
Mus Musculus schrieb am 07.10.2022 07:46 Uhr:@M0nique Wie konsequent bist du bei dieser Herangehensweise? Ermutigst du den Patienten auch, den Arm mit vermehrter Elevation der Schulter zu bewegen, wenn das so schmerzfrei geht? Oder den Rumpf in leichte Lateralflexion beim Gehen? Herre, wirf bitte Hirn vom Himmel!
Bedenke bitte einfach den Unterschied zwischen physiologischer und unphysiologischer Haltung. Dann beantwortet sich Deine Frage von selbst.
Es gibt daneben aber durchaus auch Patienten, die ich zu unphysioligischen Haltungen animiere. Z.B 90jährige mit massiver Spinalstenose LWS mit entsprechender Symtomatik. Da wirkt im Gehen am Rollator das Herabsenken der Handstützen und damit eine vermehrte LWS-Flexionshaltung schon mal Wunder.
Problem ist dann meist die innere Haltung "ich will aber da draußen nicht so aussehen wie ein alter Mann". Darüber kann man sich dann während des Spaziergangs schön unterhalten, oft mit viel Lachen auf beiden Seiten.
Gruß von Monique
Was du aber in der Arbeit mit deinen Patienten beschreibst, entspricht viel mehr der Idee der Bewegungsvariabilität und ist damit zwar moderner aber schon wieder ziemlich trivial.
Der Grund, weshalb so etwas in der Studie nicht erwähnt wird ist
a- weil es trivial ist und
b- weil es schlicht und ergreifend nicht Gegenstand der Fragestellung ist. Dazu wurden und werden schon von anderen Studien durchgeführt.
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Mus Musculus schrieb:
@M0nique Dir ist offenbar nicht bewusst, dass "Haltungsschulung" für viele ein Reizwort ist. Man verbindet damit ein überholtes Konzept, das eine einzige gesunde (oder nenn es physiologische) Haltung vorgibt und davon ausgeht, dass jede Abweichung davon kurz- oder langfristig zu Beschwerden führt.
Was du aber in der Arbeit mit deinen Patienten beschreibst, entspricht viel mehr der Idee der Bewegungsvariabilität und ist damit zwar moderner aber schon wieder ziemlich trivial.
Der Grund, weshalb so etwas in der Studie nicht erwähnt wird ist
a- weil es trivial ist und
b- weil es schlicht und ergreifend nicht Gegenstand der Fragestellung ist. Dazu wurden und werden schon von anderen Studien durchgeführt.
Ich weiß nicht, was "man" mit dem Begriff "Haltungsschulung" verbindet, auch nicht warum es "für viele ein Reizwort ist".
Der Begriff Haltungsschulung ist nirgends eindeutig definiert.
Deine Interpretation stimmt mit meiner keineswegs überein! Das ist sicher!
Nein, selbstverständlich muss niemand die "richtige Haltung" haben, weil es keine richtige Haltung gibt.
Bei Beschwerden nach auslösenden Fehlhaltungen und Bewegungsmustern zu suchen, die und diese durch Schulung möglichst positiv zu verändern, das ist doch genau eine unserer Aufgsben als Physio.
Wenn meine Patienten Haltungsschulung machen, dann ist das für sie motorisches Lernen: Kennenlernen des eigenen Körpers und neuen Haltungen und Bewegungen.
Wie Dir bekannt, wissen viele Patienten gar nicht, dass sie mit ihren Bewegungs- und Haltungsmustern ihr Problem immer wieder triggern, erhalten, verstärken und auch heilungsbehindernd agieren.
Patienten andere, günstigere Bewegungsmuster und Haltungen beizubringen ist trivial? Und selbst - nur mal angeommen - wenn es trivial wäre, was wäre daran zu bemängeln?
Ein Beispiel: Patient Schreibtischtäter, Kribbeln rechter Arm C6 beim Sitzen dauerhaft. Entlastung bringt nur Aufstehen. Dieser Mensch muss aber 8 Stunden am PC hocken und kann nicht alle 5 Minuten aufstehen. AG verweigert Anschaffung eines Stehpults. Das Kribbeln behindert ihn massiv bei Bedienung der Tastatur und der Maus. 3 Wochen krankgeschrieben wg. NPP, 6 Spritzen unter CT-Kontrolle, etwas Besserung beim Sitzen. Am ersten Arbeitstag alles wie vorher.
Und nun? Etwa keine Haltungsschulung?
Mag ja sein, dass es für Dich trivial ist, dass der Patient bei Aufrichtung WS und Aufgeben der Ext C5/C6 sofort kein Kribbeln mehr verspürt. Darauf ist er von selbst bisher nicht gekommen.
Wie nennst Du diesen Ansatz denn "modern"? Dekompression C5/C6 durch Endlordosierung?
Gleiches gilt für viele Schuler-, Ellenbogen-, Knie-, Hüft-, Fuß- Handprobleme und und und.
Haltungsschulung ist wohl in der Studie nicht erwähnt, weil es ja nur um die Fragestellung, ob passive Maßnahmen helfen oder nicht, ging.
Es war halt mal wieder eine von vielen Studien mit revolitionären Erkenntnissen, die die gesamte Evidenz basierte Orthopädie umkrempeln wird. Diese hier mal für alle Therapeuten, die mit Schuler-Patienten zu tun haben: Bloß nicht anfassen! Touche pas! Ist seit Jahren im Kommen und sehr, sehr modern!
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
@Mus Musculus
Ich weiß nicht, was "man" mit dem Begriff "Haltungsschulung" verbindet, auch nicht warum es "für viele ein Reizwort ist".
Der Begriff Haltungsschulung ist nirgends eindeutig definiert.
Deine Interpretation stimmt mit meiner keineswegs überein! Das ist sicher!
Nein, selbstverständlich muss niemand die "richtige Haltung" haben, weil es keine richtige Haltung gibt.
Bei Beschwerden nach auslösenden Fehlhaltungen und Bewegungsmustern zu suchen, die und diese durch Schulung möglichst positiv zu verändern, das ist doch genau eine unserer Aufgsben als Physio.
Wenn meine Patienten Haltungsschulung machen, dann ist das für sie motorisches Lernen: Kennenlernen des eigenen Körpers und neuen Haltungen und Bewegungen.
Wie Dir bekannt, wissen viele Patienten gar nicht, dass sie mit ihren Bewegungs- und Haltungsmustern ihr Problem immer wieder triggern, erhalten, verstärken und auch heilungsbehindernd agieren.
Patienten andere, günstigere Bewegungsmuster und Haltungen beizubringen ist trivial? Und selbst - nur mal angeommen - wenn es trivial wäre, was wäre daran zu bemängeln?
Ein Beispiel: Patient Schreibtischtäter, Kribbeln rechter Arm C6 beim Sitzen dauerhaft. Entlastung bringt nur Aufstehen. Dieser Mensch muss aber 8 Stunden am PC hocken und kann nicht alle 5 Minuten aufstehen. AG verweigert Anschaffung eines Stehpults. Das Kribbeln behindert ihn massiv bei Bedienung der Tastatur und der Maus. 3 Wochen krankgeschrieben wg. NPP, 6 Spritzen unter CT-Kontrolle, etwas Besserung beim Sitzen. Am ersten Arbeitstag alles wie vorher.
Und nun? Etwa keine Haltungsschulung?
Mag ja sein, dass es für Dich trivial ist, dass der Patient bei Aufrichtung WS und Aufgeben der Ext C5/C6 sofort kein Kribbeln mehr verspürt. Darauf ist er von selbst bisher nicht gekommen.
Wie nennst Du diesen Ansatz denn "modern"? Dekompression C5/C6 durch Endlordosierung?
Gleiches gilt für viele Schuler-, Ellenbogen-, Knie-, Hüft-, Fuß- Handprobleme und und und.
Haltungsschulung ist wohl in der Studie nicht erwähnt, weil es ja nur um die Fragestellung, ob passive Maßnahmen helfen oder nicht, ging.
Es war halt mal wieder eine von vielen Studien mit revolitionären Erkenntnissen, die die gesamte Evidenz basierte Orthopädie umkrempeln wird. Diese hier mal für alle Therapeuten, die mit Schuler-Patienten zu tun haben: Bloß nicht anfassen! Touche pas! Ist seit Jahren im Kommen und sehr, sehr modern!
Gruß von Monique
Alles gut, ich will Dir nix Böses. Im Ernst.
Ab VAS 7 ohne jegliche Schmerzmimik/-äusserung lässt mich stutzig zurück. Um nicht zu sagen: glaube ich nicht. Nach Jahren in dem Job sage ich das mittlerwiele den Patienten auch und kann mir oft einen Hauch Sarkasmus nicht verkneifen. Gehe schon dazu über, mich bei denen zu bedanken, die sagen: "Ja, tut schon weh. Aber ich brauch' jetzt keine Schmerztablette, sooo schlimm isses dann auch nicht!"
Ich rede viel mit den Patienten, nur habe ich oft das Gefühl, dass die Frage "Wie geht's?" genutzt wird zum Jammern auf hohem Niveau. Will halt jeder mit 80 sich noch wie 20 fühlen. Und oft fehlt einfach selbst der geringste Hauch von Leidensfähigkeit.
Hätten einige von denen letztes Jahr meine wirklich krasse C-Erkrankung mitgemacht oder mein vor 3 Jahren eingewachsener Grosszhennagel: sie wären alle schon lange gefühlt unter der Erde.
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christoph55 schrieb:
@M0nique
Alles gut, ich will Dir nix Böses. Im Ernst.
Ab VAS 7 ohne jegliche Schmerzmimik/-äusserung lässt mich stutzig zurück. Um nicht zu sagen: glaube ich nicht. Nach Jahren in dem Job sage ich das mittlerwiele den Patienten auch und kann mir oft einen Hauch Sarkasmus nicht verkneifen. Gehe schon dazu über, mich bei denen zu bedanken, die sagen: "Ja, tut schon weh. Aber ich brauch' jetzt keine Schmerztablette, sooo schlimm isses dann auch nicht!"
Ich rede viel mit den Patienten, nur habe ich oft das Gefühl, dass die Frage "Wie geht's?" genutzt wird zum Jammern auf hohem Niveau. Will halt jeder mit 80 sich noch wie 20 fühlen. Und oft fehlt einfach selbst der geringste Hauch von Leidensfähigkeit.
Hätten einige von denen letztes Jahr meine wirklich krasse C-Erkrankung mitgemacht oder mein vor 3 Jahren eingewachsener Grosszhennagel: sie wären alle schon lange gefühlt unter der Erde.
Schmerzempfinden ist eine sehr individuelle Angelegenheit und ein sehr komplexes Geschehen.
Wir wissen seit langem, dass Schmerzempfinden anerzogen wird.
Eine Mutter, die bei jedem Kratzer einen riesen Aufstand veranstaltet, vermittelt Ihrem Kind, dass auch ein ungefährlicher, dem Geschehen eigentlich angemessener Schmerz eine akute Bedrohung darstellt. Dieser input bleibt ein Leben lang.
Eine Mutter, die ihrem Kind bei einer blutenden Schürfwunde darauf pustet, das Kind beruhigt und sagt " das ist nicht schlimm, das tut gerade weh aber das geht vorbei" vermittelt dem Kind, dass es der Situation angemessene Schmerzen gibt, die aber nicht bedrohlich sind. Auch dieser input bleibt ein Leben lang.
Schmerz wird auch emotional verarbeitet. Je emotionaler Schmerz verarbeitet wird, desto bedrohlicher wird Schmerz empfunden, auch wenn er nur bei 4 liegt.
Je weniger sich der Patient seinen Schmerz erklären kann, desto bedrohlicher wird er und desto stärker wird der Schmerz empfunden.
Die Patienten lamentieten nicht, sie übertreiben nicht, sie empfinden es tatsächlich so!
Auch kenne ich es sehr gut, dass Patienten mit "Kinkerlitzchen" einen riesen Aufstand machen. Das könnte nerven, wenn ich nicht über die möglichen Hintergründe wüsste...
Eine gute Aufklärung über das vorliegende Problem - warum, weshalb, wieso, wie dagegen anzugehen ist, oder ob es einfach nur am Alter liegt und man sich damit besser abfinden sollte - das sind doch extrem wichtige Infos für die Schmerzverarbeitung des Patienten.
Warum sollte mich das "Gejammer" der Patienten nerven? Ich bin dazu da zu helfen. Das kann ich, das mache ich. Und jeder meiner Patienten verlässt mit einer anderen Einstellung zu seinem Schmerz meine Praxis.
Das kostet Zeit, viel Gespräch, viele Fragen, viel Aufklärung. Das geht niemals in 20 oder 30 Minuten.
Das war einer der Gründe, warum ich eine Privatpraxis betreibe: Ich brauche Zeit für eine gute und effektive Behandlung.
Gruß von Monique
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M0nique schrieb:
@christoph55
Schmerzempfinden ist eine sehr individuelle Angelegenheit und ein sehr komplexes Geschehen.
Wir wissen seit langem, dass Schmerzempfinden anerzogen wird.
Eine Mutter, die bei jedem Kratzer einen riesen Aufstand veranstaltet, vermittelt Ihrem Kind, dass auch ein ungefährlicher, dem Geschehen eigentlich angemessener Schmerz eine akute Bedrohung darstellt. Dieser input bleibt ein Leben lang.
Eine Mutter, die ihrem Kind bei einer blutenden Schürfwunde darauf pustet, das Kind beruhigt und sagt " das ist nicht schlimm, das tut gerade weh aber das geht vorbei" vermittelt dem Kind, dass es der Situation angemessene Schmerzen gibt, die aber nicht bedrohlich sind. Auch dieser input bleibt ein Leben lang.
Schmerz wird auch emotional verarbeitet. Je emotionaler Schmerz verarbeitet wird, desto bedrohlicher wird Schmerz empfunden, auch wenn er nur bei 4 liegt.
Je weniger sich der Patient seinen Schmerz erklären kann, desto bedrohlicher wird er und desto stärker wird der Schmerz empfunden.
Die Patienten lamentieten nicht, sie übertreiben nicht, sie empfinden es tatsächlich so!
Auch kenne ich es sehr gut, dass Patienten mit "Kinkerlitzchen" einen riesen Aufstand machen. Das könnte nerven, wenn ich nicht über die möglichen Hintergründe wüsste...
Eine gute Aufklärung über das vorliegende Problem - warum, weshalb, wieso, wie dagegen anzugehen ist, oder ob es einfach nur am Alter liegt und man sich damit besser abfinden sollte - das sind doch extrem wichtige Infos für die Schmerzverarbeitung des Patienten.
Warum sollte mich das "Gejammer" der Patienten nerven? Ich bin dazu da zu helfen. Das kann ich, das mache ich. Und jeder meiner Patienten verlässt mit einer anderen Einstellung zu seinem Schmerz meine Praxis.
Das kostet Zeit, viel Gespräch, viele Fragen, viel Aufklärung. Das geht niemals in 20 oder 30 Minuten.
Das war einer der Gründe, warum ich eine Privatpraxis betreibe: Ich brauche Zeit für eine gute und effektive Behandlung.
Gruß von Monique
Ja, sehe ich nicht in allem so. Viele sind imho einfach nur nicht einen Hauch leidensfähig in unserer Rundum-Kuschelmedizin und Selbstoptimierungsgesellschaft.
Was haben diese Leute früher gemacht, als es PT in diesem Ausmass nicht gab? Oder die Menschen in der Ukraine? Hier gibt's alles zum gefühlten Nulltarif, also warum lange warten, ob es sich nach ein paar Tagen und Eigeninitiative - konsequentes Üben - nicht doch bessert?
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christoph55 schrieb:
@M0nique
Ja, sehe ich nicht in allem so. Viele sind imho einfach nur nicht einen Hauch leidensfähig in unserer Rundum-Kuschelmedizin und Selbstoptimierungsgesellschaft.
Was haben diese Leute früher gemacht, als es PT in diesem Ausmass nicht gab? Oder die Menschen in der Ukraine? Hier gibt's alles zum gefühlten Nulltarif, also warum lange warten, ob es sich nach ein paar Tagen und Eigeninitiative - konsequentes Üben - nicht doch bessert?
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Problem beschreiben
M0nique schrieb:
Super, schon wieder so eine grottige Studie, die keinerlei Aussagekraft hat:
• Irgendeine passive Maßnahme
• Irgendeine manuelle Intervention
• Spinale- oder Schultergelenks Mobilisation nach Maitland, Kaltenborn oder Mulligan
Was bitte sind "irgendeine passive Maßnahme" und "irgendeine manuelle Intervention"?
Gibt es nur MT nach "Maitland, Kaltenborn oder Mulligan"?
Allein daran scheitert die Studie schon.
Und es gibt ja wohl noch viele andere Ursachen für Schulterprobleme als orthopädische, die sich eben nicht mit hands-on-Techniken der Physiotherapie beheben lassen können.
Aufklärung? Unbedingt!
Übungen? Unbedingt! Gerade bei der Schulter ist meist bewegen, bewegen, bewegen angesagt.
Weil dies zur "Selbstwirksamkeit" führt.
Bisher kannte ich diesen Begriff allerdings nur aus der Psychotherapie. Sei es drum...
Dennoch sind manuelle Techniken m.E. bei orthopädischen Schulterprpnlemem meist dringend notwendig: Tonussenkung je nach Befund Subscapulär, Pectoralus maj. und min., Trapezius und und und...
Desweiteten je nach Befund Mobi CTÜ, ACG, SCG, HSG und und und...
Weiter Behandlung je nach Befund der TRP, der HTPs, der CDs, rfd, ufd, der Triggerbänder und und und...
Die meisten meiner Schulterpatienten laufen seit Wochen, Monaten oder gar Jahren mit ihrer Einschränkung und ihren Schmerzen rum. Da hat sich in dieser Zeit einiges zusammengewurschtelt. Ein funktionelles Problem führt mit der Zeit zum nächsten... das löst man nicht mit "irgendwelchen Techniken", sondern nur mit gezielten Techniken
Mir fehlt in der Studie zudem die Haltungsschulung. Warum taucht diese in der Studie nicht auf? Ich kann es mir denken: Weil da wieder Theoretiker am Werk waren, die selbst Patienten nur befragt und noch niemals behandelt haben.
75% meiner Schulterpatienten gehen nach 60 Minuten mit einer komplett beweglichen Schulter aus meiner Praxis. Sie sind über ihr Problem bestens informiert und wissen, was sie selbst tun können.
Die restlichen 25% haben eine deutliche Verbesserung.
Nach spätestens 5 weiteren Behandlungen a 30-45 Minuten sind 80% meiner Patienten, die täglich üben und die Haltungskorrekturen beherzigen, langfristig beschwerdefrei.
Die restlichen 20% Patienten haben keine Zeit oder keine Lust zu üben. Not my problem, not my shoulder.
Einige der 20% haben internistische Probleme, denen ich nicht beikommen kann (Leber, Gallenblase, Magen, hormonelle Störungen etc ). Ein Weiterschicken zum Facharzt hat den meisten davon sehr gut geholfen.
Und das bekommen viele, viele meiner Kollegen genauso gut hin. Vielleicht sogar noch besser und schneller. Auch wenn uns diese Studie etwas anderes erzählen will.
Ich verstehe es nicht: Warum bringt physio.de ständig solche grottigen Studien, die uns Physios als überflüssig darstellen????
Und diese Studie wird zudem als neu verkauft? 2011 bis 2013! Diese Studie ist uralt!
Ich kann nach über 30 Jahren Berufserfahrung aus o.g. Gründen diese Studie in keinster Weise nachvollziehen.
Gruß von Monique
Manchmal beschleicht mich das ungute Gefühl, dass die Wissenschaft in der Physiotherapie vor allem dem Zweck dient, für jedes Wehwehchen, jede Verletzung und jeden querliegenden Furz ein Standardprogramm zu entwickeln. Dieses kann man dann dem Patienten mit einer entsprechenden Krankenkassen-App zur Verfügung stellen und ihn ansosten sich selbst überlassen. Es werden sich sicher genügend Therapeuten finden, die die Bequemlichkeit schätzen, jeden Patienten in ein passendes Schema pressen zu können, zu welchem man das entsprechende Programm immer auf dem Smartphone abrufen kann. Solche Therapeuten werden in den wie Pilze aus dem Boden sprießenden MVZs und Rehazentren händeringend gesucht.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es mal eine Leitende Physiotherapeutin (damals noch "Krankengymnastin") an der Uniklinik in Frankfurt, bei der alle angestellten Physios bei jeglicher Diagnose nach einem genau festgelegten Schema vorzugehen hatten. Individuelle Abweichungen hiervon waren genauso verboten, wie die Anwendung der Manuellen Therapie. Beim Namen "Kaulfersch" klingelt es noch heute in den Ohren vieler Physios im Raum Frankfurt und einige unter uns erinnern sich noch gut an die vielen luxierten Schultern, die dieser Dame bei ihren Behandlungen regelmäßig unterlaufen sind.
Zum Glück sind es noch immer die überweisenden Ärzte, die ihren Patienten gezielt Empfehlungen aussprechen, wohin sie zur Therapie gehen sollen. Diese Ärzte sehen schließlich die Ergebnisse der Behandlung und können Vergleiche ziehen. Den wirklich qualifizierten Therapeutinnen und Therapeuten werden deswegen nie die Patienten ausgehen, während die anderen ihre Standardprogramme abspulen und in ihrer grenzenlosen Selbstüberschätzung die Wissenschaft als Ausrede dafür vorschieben, dass sie die Manuelle Therapie nicht erlernen wollen.
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Tiefschwarz schrieb:
Dass die Herangehensweise "Aktive Übungen und Aufklärung plus passive Maßnahmen VERSUS nur aktive Übungen und Aufklärung" war hast du aber schon gelesen?
Eben! Genau darum ging es in dieser Studie.
Fazit der Studie "Passive Maßnahmen verbessern die Ergebnisse nicht. Dabei zeigen sich keine Unterschiede, welche passive Intervention angewandt wird. Gleichzeitig deutet sich an, dass bei einer nicht unerheblichen Zahl der PatientInnen, sogar negative Auswirkungen möglich sind."
Deshalb meine Einwände.
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M0nique schrieb:
@Tiefschwarz
Eben! Genau darum ging es in dieser Studie.
Fazit der Studie "Passive Maßnahmen verbessern die Ergebnisse nicht. Dabei zeigen sich keine Unterschiede, welche passive Intervention angewandt wird. Gleichzeitig deutet sich an, dass bei einer nicht unerheblichen Zahl der PatientInnen, sogar negative Auswirkungen möglich sind."
Deshalb meine Einwände.
a) irgendeine passive Massnahme
b) irgendeine MT
c) bestimmte MT Konzepte.
Es wurden keine gezielten Einzelnen Techniken untersucht oder Unterschieden. Ebenso auch nicht einzelne Techniken gemäss spezifischer Diagnose.
nun Stelle dir vor was rauskommt wenn bei Herz-/Knie-/ Schulter OPS Fragebögen gemäss:
a) irgendeine minimalinvasive OP
b) irgendeine offene OP
c) nur OPs nach xz oder az oder ab
mit der Schlussfolgerung auch nach Unterscheidung der OP Art mache gar keine OP Sinn.......
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Gert Winsa schrieb:
@Tiefschwarz hast du auch gelesen, dass die Passiven Massnahmen nur dergestalt unterschieden wurden:
a) irgendeine passive Massnahme
b) irgendeine MT
c) bestimmte MT Konzepte.
Es wurden keine gezielten Einzelnen Techniken untersucht oder Unterschieden. Ebenso auch nicht einzelne Techniken gemäss spezifischer Diagnose.
nun Stelle dir vor was rauskommt wenn bei Herz-/Knie-/ Schulter OPS Fragebögen gemäss:
a) irgendeine minimalinvasive OP
b) irgendeine offene OP
c) nur OPs nach xz oder az oder ab
mit der Schlussfolgerung auch nach Unterscheidung der OP Art mache gar keine OP Sinn.......
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Gert Winsa schrieb:
Diese Studie offenbart nur eines: den strukturell erschwerten Zugang zum erstellen von Studien für Physiotherapeuten. Somit haben einige wenige die solchen Zugang haben die Macht mit Ihren Studiendesigns die komplette zukünftige Physio zu beeinflussen. Denn mit solchen unsinnigen Studien kann sogar Einfluss auf Erstattung durch Krankenkassen genommen werden. Das wird auch in einigen Jahren kommen....
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Gert Winsa schrieb:
Man stelle sich nur vor was einzelne Unternehmen verdienen können, die an KK herangehen und sagen Studie xy belegt jenes, wir können eine App kreeiren die Übungsanleitungen gibt...alles andere nütze ja gemäß Studie xy nichts...
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Mus Musculus schrieb:
@Gert Winsa Bisher hat man nicht den Eindruck, die Kassen würden sich bei der Finanzierung der Versorgung an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren...
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hgb schrieb:
.. wie überall geht s nur ums Geld. Gesundheit soll angeblich unser höchstes Gut sein, aber mgl. wenig kosten. Wiss. für konservative Arbeit ist nur das Beiwerk, um zu kürzen. mfg hgbblush
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MikeL schrieb:
Solche Studien sind ohnehin zum Scheitern verurteilt, weil sie von der irrsinnigen Auffassung ausgehen, dass in der Therapie entweder NUR passive Maßnahmen oder NUR aktive Maßnahmen zum Einsatz kommen. Diese Hirnverbrannte Denkweise ist leider typisch für viele "Wissenschaftler", die nur schwarz oder weiß kennen. Die Kunst liegt doch darin, für jeden Patienten tagesaktuell die auf sein individuelles Beschwerdebild zugeschnittene Vorgehensweise zu bestimmen und diese permanent neu zu justieren. Gut angeleitete Patienten können ihre aktiven Programme überwiegend allein zu Hause absolvieren. In meiner Praxis sehe ich mich eher nicht als Drill Instructor, der seine Patienten die ganze Zeit nur bei deren Bewegungsübungen beobachtet und korrigiert, sondern lege selbst dort Hand an, wo es mir geboten scheint.
Manchmal beschleicht mich das ungute Gefühl, dass die Wissenschaft in der Physiotherapie vor allem dem Zweck dient, für jedes Wehwehchen, jede Verletzung und jeden querliegenden Furz ein Standardprogramm zu entwickeln. Dieses kann man dann dem Patienten mit einer entsprechenden Krankenkassen-App zur Verfügung stellen und ihn ansosten sich selbst überlassen. Es werden sich sicher genügend Therapeuten finden, die die Bequemlichkeit schätzen, jeden Patienten in ein passendes Schema pressen zu können, zu welchem man das entsprechende Programm immer auf dem Smartphone abrufen kann. Solche Therapeuten werden in den wie Pilze aus dem Boden sprießenden MVZs und Rehazentren händeringend gesucht.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es mal eine Leitende Physiotherapeutin (damals noch "Krankengymnastin") an der Uniklinik in Frankfurt, bei der alle angestellten Physios bei jeglicher Diagnose nach einem genau festgelegten Schema vorzugehen hatten. Individuelle Abweichungen hiervon waren genauso verboten, wie die Anwendung der Manuellen Therapie. Beim Namen "Kaulfersch" klingelt es noch heute in den Ohren vieler Physios im Raum Frankfurt und einige unter uns erinnern sich noch gut an die vielen luxierten Schultern, die dieser Dame bei ihren Behandlungen regelmäßig unterlaufen sind.
Zum Glück sind es noch immer die überweisenden Ärzte, die ihren Patienten gezielt Empfehlungen aussprechen, wohin sie zur Therapie gehen sollen. Diese Ärzte sehen schließlich die Ergebnisse der Behandlung und können Vergleiche ziehen. Den wirklich qualifizierten Therapeutinnen und Therapeuten werden deswegen nie die Patienten ausgehen, während die anderen ihre Standardprogramme abspulen und in ihrer grenzenlosen Selbstüberschätzung die Wissenschaft als Ausrede dafür vorschieben, dass sie die Manuelle Therapie nicht erlernen wollen.
A) irgendeine aktive Therapie
B) irgendeine operative Intervention
Wissenschaftliche Conclusion: Aktive Therapien oder OPs bringen nichts.....
falsch: die richtige Schlussfolgerung wäre: nur bestimmte oder gezielte Aktivität oder OPs bringen etwas.
Und so ist es eben mit MT auch....
Wenn irgendeine MT oder passive Massnahmen danach unterteilt bewertet werden muss die Auswahlgruppe Riesengross sein und ebenso die Patienten-/ Symptomauswahl spezifiziert werden.
Diese Studie ist wissenschaftlicher Müll und hatte von vornherein das Ziel passive Massnahmen schlecht zu bewerten, darauf war das Studiendesign ausgelegt....
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hgb schrieb:
.. das zweite Problem ist, daß wir diese "wertvollen" Studien hier vorgesetzt bekommen. Im Unterfrom Th ist es dagegen mucksmäuschen still! (wenn ich derzeit die Frage nach Kinder-Fobi als Th. ausklammere.) mfg hgbblush
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Gert Winsa schrieb:
Man stelle sich Studien mit folgender Methodik bei abgerissener Supraspinatussehne vor:
A) irgendeine aktive Therapie
B) irgendeine operative Intervention
Wissenschaftliche Conclusion: Aktive Therapien oder OPs bringen nichts.....
falsch: die richtige Schlussfolgerung wäre: nur bestimmte oder gezielte Aktivität oder OPs bringen etwas.
Und so ist es eben mit MT auch....
Wenn irgendeine MT oder passive Massnahmen danach unterteilt bewertet werden muss die Auswahlgruppe Riesengross sein und ebenso die Patienten-/ Symptomauswahl spezifiziert werden.
Diese Studie ist wissenschaftlicher Müll und hatte von vornherein das Ziel passive Massnahmen schlecht zu bewerten, darauf war das Studiendesign ausgelegt....
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