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Krankenkassen finanzieren Selbsthilfe

Neun Prozent mehr in fünf Jahren.

13.07.2013 • 0 Kommentare

Nahezu jede chronische Erkrankung oder Behinderung wird durch eine Selbsthilfeorganisation repräsentiert. Betroffene organisieren sich, informieren über die speziellen Störungsbilder, erteilen praktischen Rat, vermitteln Dienstleistungen, klären auf über rechtliche und soziale Fragen. Das Angebot der Selbsthilfegruppen soll die Lebensqualität der Mitglieder steigern und helfen, Isolation und gesellschaftliche Ausgrenzung zu überwinden. Die regionalen Gruppen veranstalten neben Vorträgen und Seminaren auch Präventionskurse. Quer durch die Republik erfreuen sich beispielsweise die Gymnastikkurse der Rheuma-Liga großer Beliebtheit. Viele Physiotherapeuten übernehmen Verantwortung für schmerzfreie Bewegung. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren einen erheblichen Teil der Aktivitäten. Dazu sind sie durch Regelungen im Sozialgesetzbuch V verpflichtet. 42 Millionen Euro fließen dieses Jahr an die etwa 120 überregional tätigen Selbsthilfeorganisation mit jeweils bis zu einigen Hundert lokalen Gruppen.

Raummiete, Infrastruktur, Büromaterial, Gehälter und Aufwendungen für gesundheitsfördernde Maßnahmen werden mit den Geldern aus den Kassentöpfen finanziert. Daneben unterstützen die Krankenkassen konkrete Projekte, Informationskampagnen etwa oder den Druck von Broschüren. Die Fördermittel sind in den vergangenen fünf Jahren um rund neun Prozent gestiegen, wie der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gerade mitteilte.

Gernot Kiefer, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, lobte das Engagement der Kassen. Allerdings dürfe sich "die öffentliche Hand aus ihrer Verpflichtung gegenüber der Selbsthilfe" nicht zurückziehen, mahnt der GKV-Funktionär.

Peter Appuhn
physio.de

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