News - Heilmittelrichtlinien: Die neuen Verordnungsblätter, sie gibt es schon.

Heilmittelrichtlinien: Die neuen Verordnungsblätter, sie gibt es schon.

Keine Langfristverordnung als Regelfall. Therapiedauer. Indikationsschlüssel. Mehr Platz für die Begründung einer Verordnung außerhalb des Regelfalles.

20.02.2004 • 0 Kommentare

Das Formularwesen führt die Karawane, und ist der bürokratische Zug erst einmal in Bewegung, kennt er kein halten mehr. Ein Formular stirbt nie, es sei denn, es wird durch einen Nachfolger ersetzt. Mag da manch ein Verbandsfunktionär noch an heiße Debatten über die Heilmittel-Novelle und Kampf um Details im Hintergrund glauben, die Bürokratie, sie ist unfehlbar und belehrt uns eines Schlechteren. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat in ihre Sammlung von Blanko-Formularen gerade die neuen, ab 01.April geltenden, Heilmittelverordnungen aufgenommen. KBV und Spitzenverbände der Krankenkassen hatten zum 01.01.04 alle Formularblätter, die in einem Kassenarztleben Anwendung finden könnten, als Anhang zu einer Bundesmantelvereinbarung online zum Ausdrucken veröffentlicht. Gültig werden die Zettel, wenn sie auf spezielles Sicherheitspapier gedruckt werden und mit einem Barcode versehen sind. 58 Vordrucke, Arbeitunfähigkeitsbescheinigungen, Krankenhauseinweisungen, Bescheinigungen und Verordnungen kann sich so der Arzt nach Bedarf selbst herstellen.

Die Verordnungsblätter für die Physiotherapie (Muster 13), Logopädie (Muster 14) und Ergotherapie (Muster 18) verraten zweifelsfrei, Langfristverordnungen als Regelfall wird es nicht mehr geben. Für die Regelverordnung sind nur drei Varianten vorgesehen, Erstverordnung, Folgeverordnung, Gruppentherapie. Die Verordnung außerhalb des Regelfalles wird auf ein Kästchen begrenzt, keine Spezifizierung mehr nach Folge- oder Langfristverordnung. Neu aufgenommen wurde die Wahlmöglichkeit zum Therapiebericht, „ja“ oder „nein“. Gab es bisher vier Zeilen für die Aufzählung der verordneten Therapien, so muss sich der Arzt nun mit zwei unterschiedlichen Behandlungen bescheiden. Neben dem Kästchen „Anzahl pro Woche“ kann der Verordnende jetzt auch Zeitvorgaben zur Therapiedauer festlegen. Ergänzt wurde die Zeile „Diagnose und Leitsymptomatik“ um den „Indikationsschlüssel“, das ist die Kurzbezeichnung für die Diagnosegruppe. Beispiel: WS1 (Wirbelsäulenerkrankung mit prognostisch kurzzeitigem Behandlungsbedarf). Der untere Teil der Verordnung ist, wie bisher, für die „medizinische Begründung bei Verordnungen außerhalb des Regelfalles“ vorgesehen, allerdings jetzt auf veritable vier Zeilen erweitert.

Nun kann kaum noch ein Zweifel bestehen, die neuen Richtlinien werden pünktlich am 1.April in Kraft treten.

Verordnungsblatt Physiotherapie (Muster 13)

Verordnungsblatt Logopädie (Muster 14)

Verordnungsblatt Ergotherapie (Muster 18)

Peter Appuhn
physio.de

Kölner Innenstadt/ Neumarkt

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