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Die praktische Umsetzung der NMES-Methode ist einfach: Wenn das Gerät an den Strom angeschlossen ist, führen die Patienten immer wieder die gleichen vom Gerät initiierten Bewegungen aus. Komplizierter wird es dagegen mit der sogenannten kontralateral-kontrollierten funktionalen Elektrostimulation (CCFES). Hierbei kommen die Bewegungsinitiierungen nicht vom NMES-Steuergerät, sondern vielmehr vom Patienten selbst: An der gesunden Hand zeichnen zahlreiche Elektroden die Bewegungen mit Hilfe des elektronischen Handschuhs auf und übermitteln sie an das Gerät. Dieses gibt anschließend die passenden neuromuskulären Signale an die gelähmte Extremität weiter. Die Patienten haben es also wortwörtlich selbst in der Hand, welche Bewegungen sie auf ihrer gelähmten Seite auslösen. Laut den Forschern soll die CCFES-Methode die Bewegungsprogramme im Gehirn neu ordnen und somit die Fortschritte von Patienten in der Reha erhöhen.
Die Wirksamkeit der einzelnen Methode - NMES oder CCFES - wurden an der Case Western Reserve University School of Medicine in Cleveland im Bundessstaat Ohio untersucht. Für die randomisierte Studie stellten sich insgesamt 80 Schlaganfall-Patienten mit einer halbseitigen Lähmung zur Verfügung. Sie nahmen an einem zwölfwöchigen Training mit jeweils einer der beiden Methoden teil. Dazu trainierten die Teilnehmer beider Gruppen jeweils zehn Stunden pro Woche eigenständig sowie je drei Wochenstunden mit Hilfe eines Ergotherapeuten. Nach drei Monaten wurde die Geschicklichkeit der betroffenen Hand mit dem sogenannten Box and Blocks Test gemessen. Ziel des Verfahrens ist es, binnen 60 Sekunden möglichst viele Bauklötze mit der behandelten Hand zu ergreifen und in eine Schachtel zu legen.
Die Unterschiede zwischen der NMES- und CCFES-Methode waren deutlich, wie das Team um Studienleiter Jayme Knutson feststellte: Die Patienten, die mit CCFES trainiert hatten, brachten es auf durchschnittlich 4,6 Bauklötze. Die Vergleichsgruppe mit der herkömmlichen NMES-Methode kam dagegen auf lediglich 1,8 Klötze. Die größten Fortschritte erzielten dabei die Patienten, deren Schlaganfall weniger als zwei Jahre zurücklag und deren Finger eine Restbeweglichkeit aufwiesen: Sie legten mit Hilfe von CCFES ganze 9,6 Klötze in die Schachtel - gegenüber 4,1 Klötzen mit dem NMES-Verfahren.
In der Zufriedenheit waren sich alle CCFES-Testpersonen einig: 97 Prozent gaben an, dass der Sensoren-Handschuh ihre Beweglichkeit der ursprünglich gelähmten Extremität verbessert hatte.
NUR / physio.de
ElektrotherapieHandApoplex
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