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Krankheitsbilder
Die Meralgia parästhetica
Bahn frei für den Nervus cutaneus femoralis lateralis!
05.04.2023 • 0 Kommentare

Wie kleine Hochgeschwindigkeitsstrecken schlängeln sich die Nervenbahnen durch unseren Körper. Mit einer Länge von insgesamt circa 5,8 Millionen Kilometern übertrifft dieses Transportsystem selbst das der Blutgefäße, welches gerade einmal 100.000 Kilometer misst, bei Weitem. Informationen werden dabei mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Metern pro Sekunde (entspricht 360 km/h) von einem Körperteil zum nächsten geleitet. Ein Engpass? Hier denkbar ungünstig!. Und so kann es nicht verwundern, dass es bei einem selbigen – verursacht durch anatomische Gegebenheiten – zu einem sogenannten Kompressionssyndrom mit mitunter hohem Leidendruck und Schmerzen für die Betroffenen kommt. Eines dieser Engpassyndrome ist die Meralgia parästhetica, auch bekannt als Bernhardt-Roth-Syndrom oder Inguinaltunnel-Syndrom.

Definition
Bei der Meralgia parästhetica wird der Nervus cutaneus femoralis lateralis komprimiert. Dieser entspringt den Segmenten L2 und L3 aus dem Plexus lumbalis und verläuft zunächst durch den M. obliquus internus abdominis und den M. obliquus externus abdominis, bevor er durch die Lacuna musculorum unter dem Leistenband hindurch zum lateralen Oberschenkel gelangt. Der Nerv führt sensible Fasern, welche die Haut des lateralen Oberschenkels versorgen. Wird der Nerv komprimiert und so die Versorgung gestört, so führt das zu den angesprochenen Schmerzen. Von dieser Erkrankung betroffen sind dreimal mehr Männer als Frauen. In 10 bis 20 Prozent der Fälle treten die Beschwerden nur einseitig auf einer Körperseite auf.

Risikofaktoren und Symptome
Beim Durchtreten durch die Fasern der seitlichen Bauchmuskulatur knickt der N. cutaneus femoralis lateralis um circa 90 Grad ab, sodass eine erhöhte Spannung der Muskeln in diesem Bereich zu einer Kompression des Nervs führen kann. Auch posttraumatische Läsionen, die etwa nach operativen Eingriffen entstehen können, sind als mögliche Ursache in Betracht zu ziehen.

Zu den Risikofaktoren, die dieses Nervenkompressionssyndrom begünstigen, zählen unter anderem:

  • • Adipositas und Schwangerschaft,
    • das Tragen sehr enger, unelastischer Kleidung,
    • zu enger Gürtel,
    • überwiegend stehende Tätigkeit oder
    • forciertes Krafttraining von Oberschenkel-, Bauch- und Hüftmuskulatur.
PatientInnen klagen dann über Parästhesien und brennende Schmerzen im Bereich des lateralen Oberschenkels. Langes Stehen und das Liegen mit getrecktem Bein führen zu einer Verschlechterung der Symptomatik, wohingegen eine Hüftflexion die Beschwerden lindert.

Diagnostik und Differentialdiagnostik
Das Hoffmann-Tinel-Zeichen wird zwar in erster Linie in der Diagnostik des Karpaltunnelsyndroms oder der Peroneusparese eingesetzt, es findet aber auch im Rahmen der Untersuchung bei Verdacht auf eine Meralgia parästhetica Anwendung. Bei diesem einfachen klinischen Test werden die Beschwerden durch die Perkussion des betroffenen Nervs provoziert. In diesem Fall wird die Spina iliaca anterior superior beklopft.

Darüber hinaus kann die Symptomatik durch den „umgekehrten Lasègue“ verstärkt werden. Dabei legt sich der Patient auf den Bauch. Das betroffene Bein wird nun im Kniegelenk flektiert und im Hüftgelenk extendiert. Neben den beschriebenen Provokationstests wird während der Untersuchung die Sensibilität des betroffenen Bereichs überprüft. Des Weiteren lässt sich zumeist eine Druckschmerzhaftigkeit im Bereich zwei Querfinger medial der Spina iliaca anterior superior feststellen, da sich hier die Durchtrittsstelle des Nervs durch den Leistenkanal befindet. Zudem können sensible Nerven mit Hilfe von Somatosensiblen Evozierten Potentialen (SEP) beobachtet werden.

Differentialdiagnostisch muss eine Radikulopathie ausgeschlossen werden. Auch eine Koxarthrose oder die Schädigung des Nervs durch ein tumoröses Geschehen sollte nicht außer Betracht gelassen werden. Letztlich kann auch eine beginnende, asymmetrische diabetische Polyneuropathie zu ähnlichen Symptomen führen.

Therapie und Prognose
In der Regel wird eine Meralgia parästhetica konservativ behandelt. Primär steht zunächst die Reduktion der Risikofaktoren im Vordergrund. Zusätzlich werden mitunter durch die Infiltration eines Lokalanästhetikums oder von Steroiden, wie etwa Cortison, gute Erfolge erzielt. Zusätzlich kann eine allgemeine Schmerztherapie unter Verwendung von Nichtsteroidalen Antirheumatika mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac zu einer verbesserten Symptomatik führen.

Eine Operation ist nur selten indiziert. Insgesamt erfährt jeder Vierte eine Spontanremission. Bei immerhin neun von zehn Betroffenen kommt es durch konservative Therapiemethoden zu einer Besserung der Symptomatik und zu freier Bahn für den Nervus cutaneus femoralis lateralis.

Franziska Stelljes / physio.de

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