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Wenn du dich an angesprochen
fühlst, melde dich gerne unter
0175/2470945 oder
Alois.hutter@gmx.de
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Methodik
Die ForscherInnen um Juntao Feng starteten im Sommer 2022 eine randomisiert kontrollierte Studie. Dazu rekrutierten sie 322 Personen mit schlaganfallbedingter chronischer Aphasie. Anhand der Ein- und Ausschlusskriterien wurden 50 TeilnehmerInnen in die Studie eingeschlossen.
TeilnehmerInnen
Die 50 Personen im Alter von 40 bis 65 Jahre wurden zu gleichen Teilen in zwei Gruppen randomisiert. Alle hatten eine Aphasie aufgrund eines Schlaganfalls in der linken Hemisphäre. Dieses Einschlusskriterium wurde gewählt, da die linke Hirnhälfte – bei der Mehrheit der Menschen – die dominante Region für die Sprachproduktion darstellt. Seit dem Akutereignis waren durchschnittlich drei Jahre vergangen. Die Diagnose der chronischen Aphasie musste durch zwei unabhängige ÄrztInnen sowie entsprechende Werte in den Aphasie-Scores bestätigt sein.
Ausgeschlossen wurden Personen mit zusätzlichen neurodegenerativen Erkrankungen, traumatischen Hirnschädigungen, schweren sprachmotorischen Störungen, Hörschäden oder einer bereits vor dem letzten Schlaganfall bestehenden Aphasie. Außerdem durften sie an keiner intensiven Rehamaßnahme in den vier Wochen vor der Rekrutierung zur Studie teilgenommen haben.
Alle TeilnehmerInnen stammten aus China und ihre Muttersprache war Mandarin..
Interventionen
Die Interventionsgruppe erhielt eine Neurotomie des Spinalnervs C7 auf der rechten Seite. Dazu wurde die Nervendurchtrennung so nah wie möglich am Neuroforamen vorgenommen. Ein weiterer Schnitt erfolge nahe am Sternocleidomastoideus. Das Nervengewebe wurde resiziert, um eine Neofusion (Wiederzusammenwachsen) zu verhindern. Anschließend erhielten sie eine dreiwöchige intensive Stimm-, Sprach- und Sprechtherapie (Speech and Language Therapie – SLT).
Die TeilnehmerInnen der Kontrollgruppe bekamen nur die SLT für den gleichen Zeitraum ohne den chirurgischen Eingriff.
Das SLT-Programm umfasste je zwei 45-minütige betreute Therapieeinheiten an fünf Tagen pro Woche. Außerdem wurde ein einstündiges Eigenübungsprogramm zur täglichen Durchführung aufgetragen.
Outcomes
Der primäre Endpunkt war die korrekte Bezeichnung von Gegenständen anhand von Skizzen. Dazu wurde die chinesische Version des sogenannte Boston Naming Test (BNT-C) verwendet. Bei dieser Untersuchung werden den Betroffenen 30 schwarz-weiß Zeichnungen von Alltagsgegenständen und bekannten Objekten gezeigt. Darunter beispielsweise ein Bett, ein Kamm, ein Vulkan oder die Sphinx. Die Aufgabe der PatientInnen besteht darin, die Skizzen korrekt zu benennen. Dieser Test wurde 2004 auch ins Deutsche übersetzt und validiert.
Außerdem betrachteten die ForscherInnen die Veränderungen im „Western Aphasia Battery-Aphasia Quotient“ (WAB-AQ), der ebenfalls der Beurteilung des Sprech- und Sprachvermögens dient.
Um mögliche Auswirkungen auf die Alltags-Funktionsfähigkeit zu ermitteln, wurde der Barthel-Index (BI) hinzugezogen. Der Stroke Aphasic Depression Questionnaire (SADQ) diente zur Bestimmung der psychischen Gesundheit.
Abschließend wurden „Nebenwirkungen“ ermittelt. Dazu zählten beispielsweise sensorische und motorische Verschlechterungen, Schmerzen, Blutdruckveränderungen sowie OP-Komplikationen wie Thrombosen und Hämatome.
Ergebnisse
Alle PatientInnen verbesserten ihre Sprach- und Sprechfähigkeiten im BNT und WAB-AQ. Die TeilnehmerInnen mit der Neurotomie konnten jedoch größere Erfolge erzielen. So erreichten sie vier Wochen und sechs Monate nach der Intervention durchschnittlich einen um acht Punkte höheren Score im BNT und sechs Punkte mehr im WAB-AQ als die Kontrollgruppe. Die entspricht einer Verbesserung im klinisch relevanten Bereich.
Alltagsfunktion
In den ersten drei Tagen nach dem chirurgischen Eingriff hatten die TeilnehmerInnen der Interventionsgruppe etwas (nicht klinisch relevant) schlechtere Werte im Barthel-Index. Dieser marginale Rückschlag löste sich allerdings innerhalb des ersten Monats auf und nach einem halben Jahr lagen die Werte statistisch signifikant – aber ebenfalls nicht klinisch relevant – höher als in der Kontrollgruppe. Bei den Depressionswerten kam es zu kaum messbaren Unterschieden.
Komplikationen
Im Frühstadium nach der Operation kam es zu 49 unerwünschten Nebenwirkungen durch den Eingriff. So berichteten alle TeilnehmerInnen (25) von sensorischen und 22 zusätzlich von motorischen Funktionseinschränkungen. Nach einem Monat ließen diese Phänomene nur bei einer beziehungsweise zwei Personen nach. Dafür nahmen die Nervenschmerzen in ihrer Häufigkeit auf 13 Fälle zu. Zudem entwickelte jeweils eine Person ein Hämatom oder eine Thrombose.
All diese Nebenwirkungen waren laut der Studie nach einem halben Jahr überstanden. Es ist allerdings dabei zu beachten, dass keine gezielten Messungen der sensorischen und motorischen Funktionen durchgeführt, sondern diese Erscheinungen durch PatientInnenberichte erfasst wurden. Inwieweit sich die Personen nach sechs Monaten an die neue Situation „gewöhnt“ statt eine tatsächliche Revision hatten, bleibt somit unklar.
Fazit
Die Durchtrennung des Spinalnervs C7 als Zusatz zu einem intensiven Stimm-, Sprach- und Sprechtraining verringert die Aphasiesymptome bei jungen, muttersprachlich chinesischen Menschen mit chronischer schlaganfallbedingter Aphasie stärker als SLT allein.
Aufgrund der Reduktion auf diese Population und Beschränkung auf ausschließlich linkshemisphärische Schlaganfälle bedarf es noch einer Vielzahl von Studien, um dieses experimentelle Vorgehen als ausreichend erforscht zu betrachten. Außerdem waren die Betroffenen eher jünger (Mittelwert 53 Jahre) als das durchschnittliche Schlaganfallklientel. In Deutschland liegt das übliche Durchschnittsalter für einen Schlaganfall bei 70 (Männer) und 75 (Frauen) Jahren. Auch für chinesische Verhältnisse war die Stichprobe „zu jung“. Dort liegt das typische Alter für einen Insult bei etwa 63 Jahren.
Martin Römhild B.Sc. / physio.de
NervenHWSAphasieApoplexOPStudie
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