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Während häufig die Scalenus-Lücke oder die erste Rippe als Ursachen des Engpass-Syndroms genannt werden, wird oft das Pectoralis Minor-Syndrom (PMS) übersehen.
Dieses Syndrom entsteht durch die Kompression von Nerven und Blutgefäßen unterhalb des musculus pectoralis minor. Ein Überblick über die aktuelle Literatur kann dabei helfen, das PMS besser zu erkennen und zu behandeln.
Anatomie des m. pectoralis minor und seine Rolle im TOS
Der m. pectoralis minor entspringt der dritten bis fünften Rippe und setzt am Processus coracoideus des Schulterblattes an. Er verläuft tief unter dem m. pectoralis major und spielt eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung der Scapula. Bei bestimmten Bewegungen, insbesondere bei Überkopfaktivitäten, kann es zu einer starken Dehnung des Pectoralis Minor kommen, was zu Kompression der darunterliegenden Strukturen führt (Quelle). Diese Kompression führt zu Symptomen wie Schmerzen, Taubheit und Schwäche in der oberen Extremität, die oft als neurogenes TOS klassifiziert werden (Quelle).
Diagnostik
Typischerweise klagen PatientInnen über Schmerzen im Bereich der Vorderseite der Brustwand, der Achselhöhle und manchmal über Ausstrahlung in den Arm. Provokationstests wie Adson, Wright, Roos und Cyriax sind bei Verdacht auf ein PMS nicht geeignet, eine klare Diagnose zu stellen (Quelle).
Am bewährtesten hat sich bisher das Tinel-Zeichen erwiesen, bei dem über Perkussion (also Abklopfen) der entsprechenden Engstellen eine Nervenprovokation erfolgen soll. Im Falle eines PMS zeigt sich das Tinel-Zeichen auf dem Prozessus coracoideus als positiv.
Abseits der Physiotherapiepraxis können bildgebende Verfahren wie dynamische Arteriographie oder Ultraschall helfen, die Kompression zu lokalisieren und den Zustand zu bestätigen (Quelle). In einigen Fällen kann eine gezielte Injektion von Lokalanästhetikum in den m. pectoralis minor, die Diagnose bestätigen, indem sie eine vorübergehende Linderung der Symptome bietet (Quelle).
Konservative Behandlung
Die erste Behandlungsoption für Patienten mit PMS ist in der Regel konservativ und umfasst Dehnübungen zur Verlängerung des Muskels, sowie Kräftigungsübungen zur Stabilisierung der Scapula und Verbesserung der Schultermechanik. In einer Studie mit 46 jungen ProbandInnen reagierten die meisten Patienten positiv auf regelmäßige Stretching-Programme, insbesondere in Kombination mit Kräftigungsübungen für die Scapula-Muskulatur und die Aufrichtung der Brustwirbelsäule. 87 Prozent der TeilnehmerInnen berichteten nach der Durchführung über eine deutliche Reduktion der Schmerzen und eine Verbesserung der Schulterfunktion, was eine Operation in diesen Fällen überflüssig machte. In der Studie gab es allerdings keine Kontrollgruppe.
Borstad und Ludewig verglichen drei verschiedene Dehnmethoden des m. pectoralis minor: eine Selbstdehnung, eine manuelle Dehnung im Sitzen und eine manuelle Dehnung in Rückenlage. Die Ergebnisse zeigten, dass die Selbstdehnung mit einem durchschnittlichen Längenwachstum des Muskels von 2,24 Centimetern am effektivsten war, gefolgt von der manuellen Dehnung in Rückenlage mit 1,69 Centimetern und der manuellen Dehnung im Sitzen mit 0,77 Centimetern.
Besonders weit kann der m. pectoralis minor demnach bei einer 90 Grad Abduktion und Außenrotation des Schultergelenks gedehnt werden. Obwohl er selbst seine Insertion nicht am Humerus findet, erwies sich diese Position in den Experimenten dennoch als größtmögliche Verlängerung. Die Forscher vermuten, dass durch diese Position die Scapula in eine posteriore Kippung gebracht wird, was letztlich eine Anhebung des Prozessus coracoideus verursacht, was den Muskel weiter in die Länge zieht.
Operative Maßnahmen
Für PatientInnen, die auf konservative Maßnahmen nicht ansprechen, ist eine chirurgische Durchtrennung des m. pectoralis minor (Tenotomie) eine effektive Behandlungsoption. In Studien wurden verschiedene Operationsverfahren untersucht, darunter offene und arthroskopische Techniken. Die Studie von Vemuri et al. umfasste 200 Patienten, die an neurogenem TOS litten. 57 Patienten davon erhielten eine isolierte Pectoralis-Minor-Tenotomie (PMT). Diese Patienten wiesen spezifische Kompressionen im Bereich des Muskels auf. Die Ergebnisse zeigten, dass 75 Prozent der PatientInnen eine signifikante Verbesserung der Symptome innerhalb von drei Monaten nach der Operation erfuhren.
Eine weitere Studie von Sanders und Rao untersuchte 100 PatientInnen, von denen 52 ausschließlich eine Pectoralis Minor Freisetzung erhielten. In dieser Gruppe erzielten 90 Prozent der Patienten gute bis exzellente Ergebnisse mit einer Rückkehr zu normalen Aktivitäten innerhalb weniger Tage. Die Komplikationsrate war minimal, wobei nur drei Fälle von Wundinfektionen auftraten. Ein Kraftverlust wurde nicht dokumentiert, Langzeitstudien über etwaige Folgen des Eingriffs existieren nicht.
Fazit
Drei von vier PatientInnen mit einem Thoracic-Outlet-Syndrom leiden mindestens zusätzlich auch an einem Pectoralis Minor-Syndrom. Mit Kenntnissen über die Anatomie können PhysiotherapeutInnen dem Engpass-Syndrom auf die Schliche kommen. Vor allem ein „Abklopfen“ des Muskels auf und unter dem Prozessus coracoideus stellt sich nach derzeitigem Kenntnisstand dabei als zuverlässig hinaus. Die Studien über die Wirksamkeit sowohl konservativer als auch operativer Verfahren sind mit Vorsicht zu genießen, denn sie beinhalten keine Kontrollgruppen. Auch über die richtige Dauer, Frequenz und Intensität von Kräftigungsübungen ist derzeit wenig bekannt. Weitere Forschung muss hier folgen.
Daniel Bombien / physio.de
TOSEinklemmungsneuropathieThoraxSchulterStudie
Der venöse Stau kann vom scalenus, aber auch dem pect. min stammen.
Die konservative Therapie reicht dem aus, der sie kennt.
Ausführlich mit allen Aspekten beschrieben von Travell & Simons, 1983 Triggerpoint-Manual. mfg hgb
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https://www.physio.de/community/therapiemethoden/vaskulaeres-kompressionssyndrom-v.axillaris-/3/581854/1
mfg hgbsmiley
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hgb schrieb:
siehe auch hier vor 5 Monaten: vaskuläres kompressionssyndrom v.axillaris
https://www.physio.de/community/therapiemethoden/vaskulaeres-kompressionssyndrom-v.axillaris-/3/581854/1
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hgb schrieb:
Das Kribbeln in den Händen und den Fingern ist beim minor in den lateralen Fingern, beim Major mehr in den radialen, aber mit dem 4. Das ist zur Unterscheidung vom CTS oder Sulcus n. uln-Syndrom zu beachten.
Der venöse Stau kann vom scalenus, aber auch dem pect. min stammen.
Die konservative Therapie reicht dem aus, der sie kennt.
Ausführlich mit allen Aspekten beschrieben von Travell & Simons, 1983 Triggerpoint-Manual. mfg hgb
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