Als moderne Ergo- und
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Physiotherapeuten, die ihre
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So oder so ähnlich wird häufig, insbesondere von Therapeuten und auch seitens vieler Ärzte kommuniziert. Dabei scheint das Laufen viele gesundheitliche Vorteile mit sich zu bringen. Regelmäßige Joggingeinheiten beugen Herzkreislauferkrankungen vor und sorgen für ein längeres, gesünderes Leben. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass eine repetitive, hohe Belastung auf den Gelenkknorpel mit der Entwicklung einer Arthrose assoziiert sein könnte.
Den Knorpel im Labor betrachten
Der Gelenkknorpel dient als Kontaktfläche beider Gelenkpartner. Durch seinen komplexen Aufbau, der ohne Blutgefäße, Nerven oder Lymphgefäße auskommt, ist er in der Lage, Stöße abzudämpfen und Kraft auf den Knochen zu übertragen. Gleichzeitig verfügt er, über eine hohe Gleitfähigkeit, was die Bewegung zwischen Gelenkpartnern erst möglich macht.
Größtenteils besteht Knorpel aus einer extrazellulären Matrix, die die Knorpelzellen, also die Chrondrozyten, umhüllt. Sie besteht hauptsächlich aus kollagenen Fibrillen, Wasser und Proteoglykanen, aber auch nicht kollagenen Proteinen, wie dem Cartilage Oligomeric Matrix Protein (COMP). Bei einem erhöhten Knorpelumsatz, beispielsweise im Falle einer rheumatoiden Arthritis, aber auch bei fortgeschrittener Arthrose, ist eine vermehrte Anzahl des COMP vorzufinden. Da es von den Lymphknoten nicht filtriert wird, ist es zudem auch im Blutserum zu finden und dient somit als exzellenter Marker für einen Abbau der Extrazellulärmatrix.
Eine Übersichtsarbeit
Pekinger Forscherinnen veröffentlichten im „Physical Therapy In Sport“ eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse, in der sie die gegenwärtige Literatur zu diesem Thema analysierten. 15 Untersuchungen mit insgesamt 529 Teilnehmern erfüllten dabei die gewählten Kriterien. Bis auf zwei randomisiert kontrollierte Studien beinhaltete die Studie ausschließlich Kohortenstudien. Retrospektive Untersuchungen wurden aufgrund ihres hohen Verzerrungsrisikos ausgeschlossen. Als Messparameter diente COMP im Blutserum, das Knorpelvolumen, die Knorpeldicke oder der Flüssigkeitsgehalt des Knorpels, welche bildgebend via Ultraschall oder MRT evaluiert wurden.
Aus den Daten konnten die Forscherinnen entnehmen, dass Laufen keinen signifikanten Einfluss auf das Knorpelvolumen hat, allerdings nach der Aktivität Veränderungen in der Knorpeldichte und im Flüssigkeitsgehalt des Knorpels zu finden sind.
Das COMP ist eine halbe Stunde nach dem Laufen in höherer Konzentration im Blutserum zu finden, allerdings normalisiert sich diese innerhalb von ein bis zwei Stunden. Diesen Prozess interpretieren die Forscherinnen als normalen Knorpel-Metabolismus, in dem Matrix-Komponenten durch die Synovialflüssigkeit abtransportiert werden.
Die Knorpeldicke nahm gegenüber der sitzenden Kontrollgruppe um durchschnittlich 0,1 Millimeter ab. Dabei war es unerheblich, ob die Probanden länger oder kürzer als 30 Minuten liefen. Dieser Befund scheint nichts Ungewöhnliches zu sein. Eine nicht inkludierte Studie verglich die dicke des Gelenkknorpels vor und nach dem Joggen, beziehungsweise einem einfachen Spaziergang. Auch hier konnte eine Verringerung von 0,15 bis 0,19 Millimeter festgestellt werden. Zudem konnte auch eine eindrucksvolle In-Vivo-Studie zeigen: Schon ein einfacher Schritt auf einem Laufband bewirkt ein „Eindrücken“ des Knorpels von 0,14 bis 0,46 Millimetern.
Fazit
„Wir haben keinen Anlass anzunehmen, dass die kleinen Veränderungen in der Knorpeldicke zu einer Entwicklung von Kniearthrosen beitragen,“ so die Forscherinnen. Die derzeitige Literatur zeigt, dass Knorpel sehr wohl in der Lage ist, kleine degenerative Veränderungen wiederherzustellen. Knorpel adaptiert an mechanische Belastungen, wenn er entsprechend Zeit für die Regeneration bekommt. Zusätzlich zeigen Tiermodelle, dass die Dosis ein entscheidender Faktor für den Knorpelabbau zu sein scheint. Sicherlich führt eine ständige Überlastung ohne angemessene Regenerationszeiten zu einer Gewebsschädigung.
Eine Unterbelastung, die den Knorpelstoffwechsel nicht anregt allerdings auch. Moderate Belastung sorgt für ein „Ausquetschen“ des Knorpels, sodass er sich mit Nährstoffen Versorgen kann. Knorpel kann Belastungen bis zum siebenfachen des Körpergewichtes aushalten. Demzufolge stellt das Joggen definitiv eben diese empfohlene moderate Belastungsform dar. Die entsprechende Dosis mit einem angemessenen Regenerationsmanagement auszuarbeiten ist Aufgabe von Bewegungsexperten. Gut also, dass Physiotherapeuten den Mythos des gefährlichen Laufens nun ad acta legen können.
Daniel Bombien / physio.de
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