ab sofort, jedoch bis spätestens
Anfang Januar 25 suchen wir eine/n
freundliche/n, engagierte/n
Physiotherapeuten,-therapeutin,
20-40 Std pro Woche (wenn
gewünscht auch weniger),
möglichst mit Manueller Therapie-
und/oder Lymphdrainage-Ausbildung.
Wir bieten eine vielseitige,
selbstständige, vertrauensvolle
und wertgeschätzte Arbeit in einem
lange bestehenden, fröhlichem
Team, flexible Arbeitszeit,
30-Minuten-Takt, gute Bezahlung (je
nach Qualifikation bis zu
26,00€/Stunde), Heiligaben...
Anfang Januar 25 suchen wir eine/n
freundliche/n, engagierte/n
Physiotherapeuten,-therapeutin,
20-40 Std pro Woche (wenn
gewünscht auch weniger),
möglichst mit Manueller Therapie-
und/oder Lymphdrainage-Ausbildung.
Wir bieten eine vielseitige,
selbstständige, vertrauensvolle
und wertgeschätzte Arbeit in einem
lange bestehenden, fröhlichem
Team, flexible Arbeitszeit,
30-Minuten-Takt, gute Bezahlung (je
nach Qualifikation bis zu
26,00€/Stunde), Heiligaben...
Wir haben in der Vergangenheit immer wieder über neue Studiengänge informiert und im November des vergangenen Jahres grundsätzliche Überlegungen dazu hier veröffentlicht.
Die Vielzahl von Stellungnahmen, Diskussionen und Veranstaltungen zu diesem Thema beleuchtet meist nur einzelne Aspekte dieser doch sehr komplexen Problematik.
Wir wollen deshalb den Versuch unternehmen, das Thema Akademisierung der Heilmittelberufe in einem "Sommerseminar" von allen nur möglichen Seiten zu beleuchten. Die Ferien begleitend werden wir in den nächsten Wochen immer am Samstag zu diesem Thema berichten.
Beginnen wollen wir unsere kleine Serie mit einer themenbezogenen Einschätzung des deutschen Gesundheitswesens und der besonderen Situation der Heilmittelberufe.
Struktur des deutschen Gesundheitswesens:
Traditionell ist das Gesundheitswesen hierzulande dem schulmedizinischen Modell verpflichtet. Der Arzt stellt auf der Grundlage von Anamnese und den Ergebnissen der erforderlichen Untersuchungen die Diagnose einer Erkrankung. Aus einem bereiten therapeutischen Spektrum entscheidet alleine er darüber, welche Form der Behandlung für diesen Patienten angezeigt ist. Er verordnet ein Medikament, ein Hilfsmittel, Verbände, häusliche Krankenpflege, Physio- und Ergotherapie, Logopäde.
Eine Vielzahl von Berufen im Gesundheitswesen arbeitet somit ausschließlich auf Anordnung eines Berufsstandes und dies unabhängig davon ob die Angehörigen dieser Gesundheitsberufe angestellt oder selbstständig tätig sind.
Die einzigen Ausnahmen sind die Apotheker und die Psychotherapeuten, darauf kommen wir in einem späteren Beitrag noch einmal zurück.
Dieses System findet im Sozialgesetzbuch und weiteren Gesetzen, z.B. den Berufsgesetzen, seinen rechtlichen Rahmen. In der Gesetzlichen Sozialversicherung, die ja u.a. für die Vergütung der Leistungen zuständig ist, werden diese Strukturen analog widergespiegelt.
Heilmittelberufe:
Bereits in der Begrifflichkeit wird die oben ausgeführte Situation verdeutlicht. "Heilmittel", das ist im Wortsinne auch das Medikament oder der Badezusatz. Der kleine Unterschied: das Heilmittel wird erbracht, also von einem Menschen angewandt, deswegen nennt man diese auch "Heilmittelbringer". Die Angehörigen der Heilmittelberufe müssen, um ihren Beruf qualifiziert ausüben zu können, eine fundierte Ausbildung absolvieren. Sie findet folgerichtig in Berufsfachschulen statt, wer nur auf Anordnung arbeitet braucht keine akademische Ausbildung. Im Berufsalltag wenden sie diagnostische und therapeutische Verfahren an, die auf der Grundlage der ärztlichen Verordnung eine effiziente Behandlung der Patienten sicherstellt. Genau hier bahnte sich vor nunmehr über 30 Jahren die erste Konfliktlinie an. Die zunehmende Verfeinerung der Behandlungsmöglichkeiten und die Entwicklung neuer Therapiekonzepte der damaligen Krankengymnasten sollte den Beruf herausführen aus dem Image des in der Praxis des ärztlichen Ehemannes in einem Nebenraum mit den Patienten turnenden Ehefrau. Physiotherapeuten sollten sie heißen, forderten über Jahrzehnte die Berufsverbände, sie wollten damit die Professionalität verdeutlichen. Die Verwirklichung dieser Forderung ist einzig und allein den Kollegen der ehemaligen DDR zu verdanken. Dort hießen die Kollegen immer schon so und die Vereinigung machte einen einheitlichen Namen erforderlich. Im Westen wehrten sich bis dahin besonders die Ärzteverbände vehement gegen den Begriff Physiotherapie. Er suggeriere, es handele sich um einen eigenständigen Heilberuf. Aber auch die anderen Beteiligten im Gesundheitswesen, z.B. die Krankenkassen hatten wenig Neigung, das Berufsbild aufzuwerten, ahnten sie doch, dass der Namenswechsel nicht unbedingt die Qualität verbessern würde, sie befürchteten wohl eher monetäre Auswirkungen. Die braven Krankengymnastinnen der ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik sahen sich mehr als Helfende im schulmedizinischen Kontext, über Geld für ihre Leistungen zu sprechen war nicht "comme il faut", viele hatten es sicher schlicht auch nicht nötig.
Soviel für heute. Am nächsten Samstag wollen wir uns mit der Ausbildung und dem Gesundheitswesen innerhalb der Europäischen Union beschäftigen.
Peter Appuhn
physio.de
Akademisierung
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