News - Zuzahlung: Kassenärztliche Bundesvereinigung will Belastungsgrenzen am Monatseinkommen orientieren

Zuzahlung: Kassenärztliche Bundesvereinigung will Belastungsgrenzen am Monatseinkommen orientieren

Sozial schwache Patienten haben besonderes im ersten Quartal auf Arztbesuche verzichtet.

19.11.2004 • 0 Kommentare

Klassenmedizin ist die Folge der seit 1. Januar geltenden Zuzahlungsregelung. Besonders in sozial schwachen Gebieten gingen die Menschen im ersten Quartal seltener zum Arzt. Im dritten Quartal dagegen waren die Fallzahlenrückgänge deutlich moderater, bemerkt Manfred Richter-Reichhelm, der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). So gingen beispielsweise im Berliner Stadtteil Neukölln von Januar bis März 16,8 Prozent weniger Patienten zum Arzt als im Vorjahreszeitraum. Zwischen Juli und September dagegen waren es nur 8,9 Prozent weniger. Viele sind inzwischen von allen Zuzahlungen befreit, sie haben ihre Belastungsgrenze erreicht. In anderen „armen“ Bezirken wie Mitte, Tiergarten Kreuzberg, Friedrichshain oder Wedding ist das Bild ähnlich.

Richter-Reichhelm, der auch Vorsitzender der Berliner KV ist, befürwortet deshalb, die Belastungsgrenzen auf das Monatseinkommen zu beziehen. Die gleichmäßige Verteilung der Zahlungen auf das ganze Jahr würde es Menschen mit wenig Geld erleichtern, notwendige Arztbesuche auch wahrzunehmen.

Peter Appuhn
physio.de

Rhein-Neckar-Kreis / Mauer

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