News - Unser Beitrag zur Fußball-WM: Jugendliche Fußballspieler leiden oftmals unter Hirnleistungsstörungen

Unser Beitrag zur Fußball-WM: Jugendliche Fußballspieler leiden oftmals unter Hirnleistungsstörungen

Leichtere Kontusionen und Gehirnerschütterungen werden haufig nicht beachtet.

05.06.2002 • 0 Kommentare

Besonders fußballspielende Kinder sollten ihren Kopf schützen. Weniger der "geplante“ Kopfball stellt eine Gefährdung dar. Der bis zu 110 km/h fliegende Ball wird dabei gezielt mit dem Stirnbein gefangen, die Verletzungsgefahr ist gering. Gefährlicher sind Bälle, die unvorbereitet und versehentlich auf den Kopf treffen. Nicht minder verletzungsträchtig sind zwei zusammenprallende Köpfe. Es können schwerwiegende Hirntraumen entstehen, aber auch leichtere Gehirnerschütterungen. Dauernde Hirnschäden könnten die Folge sein, da diese Schäden im Gegensatz zu Verletzungen an den Extremitäten oftmals nicht beachtet werden. Eltern und Trainer sollten auf die üblichen Zeichen von leichten Kontusionen achten: Verlangsamte Antworten, verwirrter Gesichtsausdruck, Desorientierung, Sprachstörungen, Koordinationschwierigkeiten.

Die Ärzte-Zeitung berichtet von niederländischen Forschern, die Langfristschäden bei jugendlichen Fußballspielern untersucht haben. In ihrer Studie haben sie nachgewiesen, dass die Fußballer im Vergleich zu Jugendlichen, die andere Sportarten betrieben, ein vermindertes verbales und optisches Gedächtnis hatten, die Fähigkeit, planvoll und analytisch zu handeln war herabgesetzt und die mentale Flexibilität eingeschränkt.
Auch die amerikanische National Academy of Sciences (NAS) plant eine auf 5 Jahre angelegte Studie, um ev. Spätfolgen zu untersuchen.

Einstweilen empfehlen die Wissenschaftler, Spieler nach Kopfverletzungen sofort vom Platz zu nehmen und bei Kindern unter 10 Jahren den "Einsatz“ des Kopfes möglichst zu vermeiden.

Peter Appuhn
physio.de

München/ Gröbenzell

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