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Tinnitus-Behandlung am Computer

Ablenkungs- und Entspannungstraining (AET) lenkt die Aufmerksamkeit auf angenehme Wahrnehmungsreize und minimiert die lästigen Ohrgeräusche.

13.02.2002 • 0 Kommentare

Der Psychologe Dr. Friedemann Gerhards von der Unversität Trier hat ein Verfahren zur Behandlung von Tinnitus-Patienten entwickelt: Ablenkungs- und Entspannungstraining (AET). Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass sich die Wahrnehmung der quälenden Ohrgeräusche durch Ablenkung vermindern lässt, hat der Psychologe AET kreiert und inzwischen erfolgreich getestet. So ein Bericht der Ärzte-Zeitung.

Internetzugang und ein Computer mit Soundkarte sind die technischen Voraussetzungen für dieses neue Verfahren.
Nach einem Informationsgespräch werden 25 Sitzungen durchgeführt. Diese beginnen mit progressiven Muskelrelaxationsübungen. Ist der Patient entspannt, beschreibt eine Stimme eine Landschaft, die der Patient in seiner Imagination durchwandern soll. Seine Aufmerksamkeit wird zunehmend auf die Sonne gerichtet, er glaubt die Wärme und die Helligkeit wahrzunehmen. Gekoppelt an die verbale Suggestion sind Lampen, deren Licht sich durch den Computer gesteuert den gesprochenen Worten entsprechend verändert. Die Wärme und das Licht werden als angenehm empfunden, sie fordern die volle Aufmerksamkeit des Patienten. Die bisher vorherrschenden akustischen Sinnesempfindungen werden in den Hintergrund gedrängt. Er lernt, seine Konzentration umzuleiten: weg von den unerträglichen Pfeif- Rausch -Summ- Klingelgeräuschen hin zu angenehmen Wahrnehmungen.

Der Psychologe Gerhard hat zwei Studien mit 150 Patienten durchgeführt.
"Die Belastung ging drastisch zurück, der Effekt war selbst nach einem Jahr messbar", so der Wissenschaftler.

Peter Appuhn
physio.de

Berlin

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