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Die Hälfte aller Patienten nimmt nach einer Rehabilitation die empfohlenen Nachsorgeleistungen nicht in Anspruch. Das belegen diverse Erhebungen und motivierte das Forschungsteam um Professor Heinz Völler an der Universität Potsdam zu untersuchen, ob ein telemedizinisch assistiertes Nachsorgeprogramm für Abhilfe sorgt. Gründe für die nicht wahrgenommenen herkömmlichen Nachsorge-Angebote sind die terminliche Unvereinbarkeit mit Arbeitszeiten oder der räumliche Aufwand in ländlichen Gebieten.
Drei Rehabilitationskliniken aus Brandenburg, die Universität Potsdam und FOKUS entwickelten für das Projekt Trainingsprogramme, die es Patienten ermöglichen, im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation im häuslichen Umfeld telematisch assistiert trainieren zu können. Die Forscher testen das Programm mit Menschen nach Endoprothesen-Versorgung, weil der Gelenkersatz zu den meist durchgeführten Operationen in Deutschland gehört.
"ReMove-IT", so der Name des Programms, setzt dabei auf multimediales und dreidimensionales Training. Es ermöglicht die teletherapeutische Begleitung von medizinisch validen Therapiemodulen und integriert gezielt defizitbezogene sensomotorische Trainingseinheiten in den Alltag des Patienten.
"Es ist im weitesten Sinne mit der Spielkonsole Wii von Nintendo vergleichbar- jedoch werden die Übungen individuell an den Zustand des Patienten angepasst und zudem direkt durch das System korrigiert", sagt Professor Völler. Die Bewegungen des Nutzers werden dreidimensional erfasst und analysiert. Der Patient erhält sofort ein Feedback, wenn er Fehler macht. Gleichzeitig sendet das Programm die Daten an die Kliniken, wo Ärzte und Therapeuten den Behandlungsverlauf verfolgen.
Momentan definiert und entwickelt das Projektteam passende Übungen für das System. Im frühen Sommer 2016 soll die Interventionsstudie beginnen. Ende 2017 erwarten die Forscher erste Ergebnisse. Im Vorfeld prüfen sie, wie hoch die Akzeptanz der orthopädischen Rehabilitanden ist.
Ul.Ma / physio.de
TelemedizinRehabilitation
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