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19 Studenten ließen sich den Handrücken mit einer Placebo-Salbe bestreichen. Die Neurologen versicherten den Studienteilnehmern, dass es sich dabei um ein stark schmerzlinderndes Medikament handele. Mit einem Laser setzten die Forscher anschließend Schmerzreize an beiden Handrücken. Die Probanden mussten angeben, ob das Schmerzempfinden an der salbenbehandelten Hand abgenommen hatte oder nicht. Gleichzeitig wurden mit funktioneller Kernspintomographie Schnittbilder vom Gehirn aufgezeichnet. Die Wissenschaftler konnten so herausfinden, welche Hirnareale aktiv waren. Anschließend wurde das gleiche Experiment mit der anderen Hand wiederholt.
Etwa die Hälfte der Studenten gab an, dass mit der Salbentherapie die Schmerzen nachließen. Auf den Kernspinaufnahmen wurde der Effekt sichtbar. Auffallend aktiv waren Hirnbezirke, die an der Schmerzverarbeitung beteiligt sind und schmerzhemmende Endorphine ausschütten. "Wir vermuten deshalb, dass Placebo-Schmerzmittel eine Endorphin-Ausschüttung auslösen. Die Endorphine hemmen dann in den drei von uns identifizierten Hirnregionen die Schmerzwahrnehmung", erklärte Christian Büchel, Leiter der Untersuchung. Auch für konditioniertes Lernen scheinen diese Areale zuständig zu sein. Wer Schmerzen erwartet und sie kennt, empfinde sie geringer, als wenn die Schmerzen zum ersten Mal wahrgenommen werden, so der Hamburger Neurologe. Das Gehirn lerne aus den Schmerzen und schütte rechzeitig Endorphine aus. Bei Fakiren, die schmerzlos durch Scherben laufen, könnten sich ähnliche Effekte abspielen, glaubt Büchel. Er hofft, dass man die Placebo-Wirkungen eines Tages auch für therapeutische Zwecke nutzen kann.
Peter Appuhn
physio.de
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