News - Richtgrößen für Kassenärzte regional sehr unterschiedlich

Richtgrößen für Kassenärzte regional sehr unterschiedlich

Auch die Gewichtung von Arznei- und Heilmitteln zeigt deutliche Differenzen.

06.04.2002 • 0 Kommentare

Seit Abschaffung des Globalbudgets gelten für die Abrechnung von Kassenärzten je nach Facharztgruppe besondere Richtgrößen. Es gibt Richtgrößen für Arzneimittel, Sprechstundenbedarf und auch für Heilmittel.
Diese Werte sind regional deutlich unterschiedlich. Die Kinder- und Jugendärzte haben anlässlich einer Tagung gerade darauf hingewiesen.

Auf der Grundlage des 3.Quartals 2001 stellten die Pädiater für ihre Fachgruppe folgende Fallwerte für Heilmittel fest:
Kinderärzte in Hessen bekamen pro Fall 8,- DM, in Sachsen-Anhalt 5,03 DM. Die Badener konnten sich nicht nur an der Sonne erfreuen, sondern mit 17,61 DM glücklich schätzen.
Diese gravierenden Unterschiede werden vermutlich auch das Verordnungsverhalten der Ärzte beeinflussen.

Für den Bereich der Arzneimittel sehen die Zahlen so aus: in Hessen erhielten die Ärzte 30,71 DM und in Sachsen-Anhalt 54,80 DM.
Die differierende Gewichtung von Arznei- und Heilmitteln scheint doch einiges über die unterschiedlichen therapeutischen Sichtweisen auszusagen.
Ein hessischer Kinderarzt kann fast 40% mehr an Heilmitteln verordnen als sein sachsen-anhaltinischer Kollege, während dieser über 40% mehr Geld für Arzneimittel zur Verfügung hat. Selbst vor dem Hintergrund, dass Heilmittel in Sachsen-Anhalt weniger kosten als in Hessen, ist der Unterschied bedeutsam.

Peter Appuhn
physio.de

Bielefeld-Herford

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