Sie suchen? Wir auch!
Wir suchen ab sofort einen weiteren
Physiotherapeuten (m/w/*) in Voll-
oder Teilzeitbeschäftigung.
Wir sind eine Praxis im Kölner
Norden, im Stadtteil Merkenich.
Für unsere Patienten bieten wir
das gesamte Behandlungsspektrum der
Physiotherapie, einschließlich
Hausbesuchen, an.
Sie erwartet:
ein gut ausgestattetes,
angenehmes Arbeitsumfeld,
ein entspanntes Arbeiten im
30-Minuten-Takt,
eine übertarifliche Bezahlung,
flexible Arbeitszeiten,...
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Das Gesundheitswesen in Deutschland war über Generationen geprägt vom Bild des frei handelnden Arztes, der gleichsam als Universalgenie, im 24-Stunden-Einsatz, auf alle Widrigkeiten des Lebens eine therapeutische Antwort wusste. Einen Beruf übte der Arzt nicht aus, er ging seiner „Berufung" nach. Die Approbation war die „Erhebung" in den Königsstand des akademischen Olymps. Keinen über und neben sich, verkörperte er eine diffuse Mischung aus Naturwissenschaftler, Philosoph, Psychologe, Pädagoge und Theologe. Viele Ärzte haben gerade auf der Grundlage dieses Verständnisses segensreiches für ihre Patienten geleistet. Einige, wie Rudolph Virchow oder Robert Koch, befreiten die Menschheit nicht nur von der Geißel sich epidemisch ausbreitender Krankheiten, sie engagierten sich auch gesellschaftspolitisch und setzten ethische Maßstäbe. Doch der Anspruch der Allwissenheit führte auch zu bedenklichen Mystifizierungen, und der nur sich selbst verantwortliche Arzt erlebte mit den menschenverachtenden Versuchen der NS-Euthanasie-Mediziner einen schrecklichen Absturz. Gottgleich entschied der Medicus über Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod. Die Nachkriegsernüchterung entwickelte sich im deutschen Gesundheitswesen dennoch nur schleppend. Immerhin, der Allmachtsanspruch halbierte sich, aus dem Gott war ein Halbgott geworden. Qualität aber? Nie und nimmer eine Debatte wert.
Erst die Nach-68er-Zeit öffnete den Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Profession. Gleichzeitig ließen die zunehmende Komplexität und Vielfalt medizinischen Wissens den Nimbus des allseits gebildeten Arztes verblassen. Ein gutes Stück haben sicher auch die Empfänger medizinischer Leistungen zu dieser Entwicklung beigetragen, die vielfältigen Informationsmöglichkeiten einer sich stürmisch entwickelnden Mediengesellschaft wandelten den ehrfürchtig leidenden zum „aufgeklärten" Patienten. Die Berufung wich dem „Arztberuf" und ganz allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, sinnvolles therapeutisches Vorgehen basiert auf verallgemeinerbaren Gesetzmäßigkeiten, wenn auch angepasst an die individuellen Bedürfnisse des Patienten.
Ärztliches Handeln muss sich stets auf der Höhe der wissenschaftlichen Forschung bewegen. Diese, eigentlich simple Erkenntnis, fand über England und die USA Anfang der neunziger Jahre den Weg nach Deutschland. Mit „Evidence-based-medicine (EbM)" etablierte sich ein erstes Qualitätsmodell im Gesundheitswesen. Nebenbei bemerkt, es waren ehemals deutsche Mediziner, die theoretische Grundlagen für ein „neues Denken" bereits in der Weimarer Republik legten. In den dreißiger Jahren wurden sie in die Emigration gejagt, aktiv gefördert von den eigenen Kollegen.
Auf der Grundlage von Studien gewonnene Erkenntnisse zeigen dem Arzt Handlungsmöglichkeiten auf, „zwingen" ihn aber nicht zu einem bestimmten Vorgehen. EbM ist keine „Kochbuch-Medizin", wie Kritiker meinen, im Gegenteil, sie erweitert das Handlungsspektrum des Arztes. Die praktische Umsetzung von Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Studien lässt gerade die medizinischen Kochbücher im Regal verstauben. Auch der Vorwurf, EbM sei nur ein Kostensenkungsinstrument greift nicht. Wirtschaftliche Gesichtspunkte spielen nur eine untergeordnete Rolle, höchstmögliche Effektivität der Behandlung ist das Ziel.
Neben dem Modell der Evidenzbasierten Medizin werden seit den neunziger Jahren, oftmals unter dem Diktat inflationierender Gesundheitsreformen, Leit- und Richtlinien für die Behandlung bestimmter Krankheiten und Störungsbilder entwickelt. Das EbM-Prinzip, die Sinnhaftigkeit therapeutischen Handelns durch Studien zu belegen, war und ist nicht immer Leitbild bei der Festlegung der unterschiedlichen Bestimmungen und Behandlungsvorgaben. Heilmittelrichtlinien, Disease-Management-Programme und manches andere wurden auch unter Kostensenkungsgesichtspunkten verabschiedet. Ärztefunktionäre bemühten sich in der Gemengelage von wissenschaftlichen Erkenntnissen, Vorgaben von Politik und Krankenkassen, Vorstellungen anderer Berufsgruppen im Gesundheitswesen und Ansprüchen von Patientenorganisationen ihre Therapiehoheit aufrecht zu halten.
1995 gründete die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) als erste relevante Qualitätsorganisation im Gesundheitswesen. Das ÄZQ bewertet Leitlinien (z.B. für Diabetes, Hypertonie, Mamma-Ca, akute und chronische Rückenschmerzen) und es koordiniert Qualitätsaktivitäten der Ärzteverbände. Diese „Richtlinienkompetenz" ermöglicht es BÄK und KBV, das Heft des Handelns in der Hand zu behalten. Eine weitere gewichtige Einflussmöglichkeit besitzen die Ärzte über den Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen. Qualitätsmanagementprogramme oder Zertifizierungen führt das ÄZQ nicht durch, sieht sich aber auch als Informationsplattform für Ärzte zu den verschiedenen QM-Systemen.
Die dritte Folge unserer Sommerserie können Sie hier am nächsten Samstag lesen.
Peter Appuhn
physio.de
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