News - Publikumsliebling Massage

Publikumsliebling Massage - 3. Teil

Einbrecher mit Hand und Herz. Therapeuten an Japans Autobahnen.

09.09.2008 • 0 Kommentare

Massagen werden auch in ungewöhnlichen Lebenslagen eingesetzt. Eine schier grenzenlose Verbreitung scheint die Therapie der Berührung in fernöstlichen Weltgegenden zu kennen. Selbst manchem Unglücksraben hilft sie aus der sprichwörtlichen Patsche. So auch dem 29-jährigen Koreaner, der einem nicht gerade seriös beleumundeten Beruf nachgeht.

Seinen Lebensunterhalt erzielte er mit der Aneignung fremden Eigentums. Zu diesem Behufe begab sich der Mann gewöhnlich unangemeldet in fremde Wohnungen. Kürzlich suchte er in Tokio die Behausung einer jungen Frau auf, berichtete die Zeitung "Asahi Shimbun". Der Koreaner fesselte sie, erleichterte sie um ihre Barschaft und nahm ihre Bankkarte an sich. Erst dann bemerkte der Einbrecher, dass er einen ungünstigen Zeitpunkt für sein Unternehmen gewählt hatte. Die Bankautomaten würden erst in vier Stunden öffnen. Voller Mitgefühl für sein wehrloses Opfer, erzählte er der Frau Geschichten und versuchte sie mit Rückenmassagen zu beruhigen. Als die Wartezeit abgelaufen war, verließ er sie, um den Automaten zu plündern. Fast eine Million Yen, etwa 8.000 Euro, betrug der Lohn für seine Mühe. Die Geldkarte schickte er der Überfallenen zurück. Er wollte ihr den Aufwand einer Neubeantragung ersparen. Letztlich aber war aller Aufwand des in der Ferne wirkenden koreanischen Kleingangsters vergebens. Die Polizei nahm in fest.

Vielleicht sollte man dem Multitalent empfehlen, sich künftig einer weniger nervenaufreibenden Berufstätigkeit zuzuwenden. Er könnte zum Beispiel bei der japanischen Supermarktkette Lawson anheuern. Die Einzelhändler haben in Autobahnraststätten "Relax-Corners" eingerichtet. Dort werden motorisierte Kunden mit Massagen aufgemöbelt.

Peter Appuhn
physio.de

Hamburg-Neugraben

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