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Ausprobiert hat das Wissenschaftlerteam aus Deutschland, Italien und der Schweiz die neue Prothese am 36-Jährigen Dänen Dennis Aabo Sørensen, einem Familienvater, der seine linke Hand und seinen Unterarm 2004 nach einem Unfall mit einem Feuerwerkskörper verloren hatte. Testweise implantierten sie ihm jeweils zwei dünne Elektroden in den Ulnar- und den Median-Nerv im Oberarm. Sensoren der künstlichen Hand übertrugen die Signale an diese Elektroden, die Elektroden leiteten sie weiter an das Gehirn.
Das Experiment funktionierte: Sørensen, der seit mehr als neun Jahren nichts mehr mit seiner Prothese ertastet hatte, erkannte auf einmal Form, Größe und Konsistenz dessen, was er in die künstliche Hand gedrückt bekam. Und das, obwohl ihm dabei die Augen verbunden und die Ohren mit Kopfhörern verschlossen waren, er also nichts sehen oder hören konnte. "Ich spürte runde, harte, weiche Dinge", berichtet der Proband in einem Video der Forschergruppe. Auf einmal konnte er seinen Griff wieder an die Beschaffenheit des ergriffenen Gegenstands anpassen. "Die Verbindung von Technik und biologischem System funktionierte praktisch intuitiv", schreibt die Universität Freiburg in einer Pressemitteilung. Sørensen kommentiert: "Das ist Zauberei!".
Einen Wermutstropfen allerdings hatte die Versuchsreihe für ihn: Da die neue Prothese noch nicht zugelassen ist, mussten die Wissenschaftler die Elektroden nach 30 Tagen wieder entfernen. Und bis die neue Prothese auf den Markt kommt, werden wahrscheinlich noch einige Jahre ins Land gehen.
SH / physio.de
Prothese
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