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Gesundheitssystem
Prävention statt Pflegegrad
Wie Bewegung das System entlasten und Physiotherapie hierzu der Schlüssel sein könnte.
08.11.2025 • 3 Kommentare

Der demografische Wandel bringt das Pflegesystem an seine Grenzen. Fachleute sind sich einig: Nur konsequente Prävention kann den drohenden Anstieg von Pflegebedürftigkeit in Deutschland bremsen. Besonders Bewegung und physiotherapeutische Maßnahmen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Mehr Bewegung, weniger Pflegefälle
„Prävention spielt in der Kranken- und Pflegeversicherung bisher leider eine untergeordnete Rolle“, sagte Grit Braeseke, Bereichsleiterin Pflege am unabhängigen Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES), bei einer Veranstaltung in Berlin. Gerade im ambulanten Bereich müsse stärker auf Bewegung, Sturzprävention und den Erhalt der Selbstständigkeit gesetzt werden – Bereiche, in denen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten entscheidende Impulse geben könnten.

Braeseke verweist darauf, dass die Krankenkassen trotz Präventionsgesetz weiterhin nur rund 1,6 Prozent ihrer Ausgaben für Gesundheitsförderung und Früherkennung aufwenden. „Eine konsequente Präventionsorientierung in der Gesundheitsversorgung und Pflege ist alternativlos“, betonte sie. Multimodale Trainingsprogramme hätten sich als besonders wirksam erwiesen, um Pflegebedürftigkeit hinauszuschieben.

Physiotherapie entlastet Pflege und System
Auch Maria Becker, Unterabteilungsleiterin im Bundesministerium für Gesundheit, hob hervor, dass gesetzgeberische Maßnahmen allein nicht reichen werden. „Es muss darum gehen, Pflegebedürftigkeit möglichst frühzeitig zu vermeiden – das gelingt nur mit einem gesundheitsfördernden Lebensstil und gezielter Prävention.“
Hier kann die Physiotherapie als niedrigschwelliger Zugang zur Bewegungsgesundheit einen wesentlichen Beitrag leisten – in Pflegeeinrichtungen ebenso wie im häuslichen Umfeld.

Einige Einrichtungen würden bereits zeigen, dass gezielte Bewegungstherapie dazu beitragen kann, den Pflegegrad zu senken und die Selbstständigkeit länger zu erhalten. Becker sieht darin ein großes, bislang ungenutztes Potenzial, das künftig stärker in politische Strategien einfließen müsse.

Prävention beginnt im Alltag
Bewegung als Alltagsgewohnheit, Sturzprävention, Training von Kraft und Gleichgewicht – das sind aus Sicht der Fachleute die Bausteine für eine zukunftsfeste Pflege. Damit Prävention kein Lippenbekenntnis bleibt, müsse sie fester Bestandteil der Pflege- und Gesundheitsversorgung werden.
Gerade Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten können hier die Brücke schlagen – zwischen medizinischer Rehabilitation, Gesundheitsförderung und aktiver Pflegevermeidung.

O.G. / physio.de

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MikeL
Vor einem Monat
Schon allein die Bevölkerung über die gesundheitsschädlichen Effekte bestimmter Lebensmittel sowie generell mancher Ernährungsgewohnheiten und die Wirkung reduzierter Flüssigkeitsaufnahme aufzuklären, könnte einen weit größeren Einfluss auf die Reduktion der Pflegebedürftigkeit haben, als jedliches Bewegungsprogramm. Solange aber im Medizinstudium nach wie vor keine einzige Vorlesung zu diesem Themenkomplex gehalten wird, während andererseits Studenten der Ökotrophologie nach wie vor beigebracht bekommen, dass man beispielsweise mit Milchprodukten einer Osteoporose vorbeugen kann, werden wir den Trend nicht aufhalten können.

Andererseits würde es mit dem Anbieten von Bewegungsprogrammen wahrscheinlich genauso laufen, wie seinerzeit mit den Rückenschulkursen: Es werden überwiegend diejengen teilnehmen, die aufgrund ihrer bereits vorliegenden Diagnosen eher eine individuell auf sie abgestimmte Therapie benötigen als eine wenig zielgerichtete Gruppenbespaßung.
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Schon allein die Bevölkerung über die gesundheitsschädlichen Effekte bestimmter Lebensmittel sowie generell mancher Ernährungsgewohnheiten und die Wirkung reduzierter Flüssigkeitsaufnahme aufzuklären, könnte einen weit größeren Einfluss auf die Reduktion der Pflegebedürftigkeit haben, als jedliches Bewegungsprogramm. Solange aber im Medizinstudium nach wie vor keine einzige Vorlesung zu diesem Themenkomplex gehalten wird, während andererseits Studenten der Ökotrophologie nach wie vor beigebracht bekommen, dass man beispielsweise mit Milchprodukten einer Osteoporose vorbeugen kann, werden wir den Trend nicht aufhalten können. Andererseits würde es mit dem Anbieten von Bewegungsprogrammen wahrscheinlich genauso laufen, wie seinerzeit mit den Rückenschulkursen: Es werden überwiegend diejengen teilnehmen, die aufgrund ihrer bereits vorliegenden Diagnosen eher eine individuell auf sie abgestimmte Therapie benötigen als eine wenig zielgerichtete Gruppenbespaßung.
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MikeL schrieb:

Schon allein die Bevölkerung über die gesundheitsschädlichen Effekte bestimmter Lebensmittel sowie generell mancher Ernährungsgewohnheiten und die Wirkung reduzierter Flüssigkeitsaufnahme aufzuklären, könnte einen weit größeren Einfluss auf die Reduktion der Pflegebedürftigkeit haben, als jedliches Bewegungsprogramm. Solange aber im Medizinstudium nach wie vor keine einzige Vorlesung zu diesem Themenkomplex gehalten wird, während andererseits Studenten der Ökotrophologie nach wie vor beigebracht bekommen, dass man beispielsweise mit Milchprodukten einer Osteoporose vorbeugen kann, werden wir den Trend nicht aufhalten können.

Andererseits würde es mit dem Anbieten von Bewegungsprogrammen wahrscheinlich genauso laufen, wie seinerzeit mit den Rückenschulkursen: Es werden überwiegend diejengen teilnehmen, die aufgrund ihrer bereits vorliegenden Diagnosen eher eine individuell auf sie abgestimmte Therapie benötigen als eine wenig zielgerichtete Gruppenbespaßung.

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Horatio72
Vor einem Monat
Ich persönlich fände es schön wenn z.b. Personen die ihre Angehörigen pflegen auch als LVB Rezepte für Physiotherapie bekommen. Ich habe viele solcher Fälle die teilweise noch keine 70 sind und für jedes Rezept betteln müssen weil der Arzt "Angst um sein Budget" hat. Grade solche Leute entlasten unser Pflegesystem und sollte ohne Bürokratie und Budet etwas für ihre eigene Gesundheit tun können. Die kommt nämlich immer zu kurz. Ich würde sogar noch weiter gehen und einen "pflegeausweis" oder ähnliches ausstellen. Damit gibts Physio, vergünstigte Fittnessabngebote, Schwimmbad.. etc. Das sind Menschen die sich für ihren Angehörigen bis zum letzten selbst aufopfern. Ohne diese reichen unsre Pflegeheime vorne und hinten nicht aus. (Aleerdings ist das nur meine Meinung und muss hier jetzt nicht kontrovers diskutiert werden)
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Ich persönlich fände es schön wenn z.b. Personen die ihre Angehörigen pflegen auch als LVB Rezepte für Physiotherapie bekommen. Ich habe viele solcher Fälle die teilweise noch keine 70 sind und für jedes Rezept betteln müssen weil der Arzt "Angst um sein Budget" hat. Grade solche Leute entlasten unser Pflegesystem und sollte ohne Bürokratie und Budet etwas für ihre eigene Gesundheit tun können. Die kommt nämlich immer zu kurz. Ich würde sogar noch weiter gehen und einen "pflegeausweis" oder ähnliches ausstellen. Damit gibts Physio, vergünstigte Fittnessabngebote, Schwimmbad.. etc. Das sind Menschen die sich für ihren Angehörigen bis zum letzten selbst aufopfern. Ohne diese reichen unsre Pflegeheime vorne und hinten nicht aus. (Aleerdings ist das nur meine Meinung und muss hier jetzt nicht kontrovers diskutiert werden)
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AndreaR.80
Vor einem Monat
DAS ist doch mal ein Super Ansatz! Ohne Pflegende Angehörige hätten wir eine Katastrophe und körperlich gehen sie in der Regel an ihre Grenzen und darüber hinaus. Ich habe mal Kurse für Pflegende Angehörige gegeben, leider fehlen im Moment die Kapazitäten dafür und sie werden schlecht bezahlt. Aber Physiotherapie und weitere Angebote, um sich körperlich und seelisch zu erholen sollten sie in jedem Fall bekommen!
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• Horatio72
DAS ist doch mal ein Super Ansatz! Ohne Pflegende Angehörige hätten wir eine Katastrophe und körperlich gehen sie in der Regel an ihre Grenzen und darüber hinaus. Ich habe mal Kurse für Pflegende Angehörige gegeben, leider fehlen im Moment die Kapazitäten dafür und sie werden schlecht bezahlt. Aber Physiotherapie und weitere Angebote, um sich körperlich und seelisch zu erholen sollten sie in jedem Fall bekommen!
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AndreaR.80 schrieb:

DAS ist doch mal ein Super Ansatz! Ohne Pflegende Angehörige hätten wir eine Katastrophe und körperlich gehen sie in der Regel an ihre Grenzen und darüber hinaus. Ich habe mal Kurse für Pflegende Angehörige gegeben, leider fehlen im Moment die Kapazitäten dafür und sie werden schlecht bezahlt. Aber Physiotherapie und weitere Angebote, um sich körperlich und seelisch zu erholen sollten sie in jedem Fall bekommen!

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Horatio72 schrieb:

Ich persönlich fände es schön wenn z.b. Personen die ihre Angehörigen pflegen auch als LVB Rezepte für Physiotherapie bekommen. Ich habe viele solcher Fälle die teilweise noch keine 70 sind und für jedes Rezept betteln müssen weil der Arzt "Angst um sein Budget" hat. Grade solche Leute entlasten unser Pflegesystem und sollte ohne Bürokratie und Budet etwas für ihre eigene Gesundheit tun können. Die kommt nämlich immer zu kurz. Ich würde sogar noch weiter gehen und einen "pflegeausweis" oder ähnliches ausstellen. Damit gibts Physio, vergünstigte Fittnessabngebote, Schwimmbad.. etc. Das sind Menschen die sich für ihren Angehörigen bis zum letzten selbst aufopfern. Ohne diese reichen unsre Pflegeheime vorne und hinten nicht aus. (Aleerdings ist das nur meine Meinung und muss hier jetzt nicht kontrovers diskutiert werden)



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