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Prävention gegen Stürze und Verletzungen bei alten Menschen
Schwedische Wissenschaftler entwickelten ein interdisziplinäres Programm für Bewohner in Alten- und Pflegeheimen.
Schwere Stürze in Alten- und Pflegeheimen und damit verbundene Verletzungen sind häufig. Dieser Tatsache durch präventives Vorgehen zu begegnen ist eher selten. Das veranlasste eine schwedische Forschergruppe von der Abteilung für geriatrische Medizin und Physiotherapie der Universität in Umea zu untersuchen, wie durch gezielte Präventionsprogramme Stürze von alten Menschen verhindert und die damit verbundenen Verletzungsrisiken minimiert werden können. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Forscher jüngst in den Annals of Internal Medicine, 2002; 136:733-741.
Die Wissenschaftler entwickelten ein Programm, das über 11 Wochen an neun Pflegeheimen praktiziert wurde.
Das Personal wurde instruiert, die Möbel der Heimbewohner so zu platzieren, dass sie nicht als Hindernisse wirkten. Ein spezielles Übungsprogramm wurde für jeden an der Studie teilnehmenden Patienten aufgestellt, geeignete Gehhilfen angeschafft, die Medikamente überprüft und entsprechend angepasst. Einige Bewohner wurden mit Hüftprotektoren versorgt. Nach einem Sturz tagten problem-solving-Konferenzen, dort analysierte man die Gründe für das Ereignis und diskutierte neue Strategien.
Die Ergebnisse der Interventionen wurden mit einer Kontrollgruppe von alten Menschen in anderen Heimen verglichen.
Danach stürzten 44% Studiengruppen-Teilnehmer und 56% der Bewohner aus anderen Einrichtungen, was einer Absenkung des Risikos um 22% entspricht. Bei der Verletzungsrate war das Ergebnis sehr viel deutlicher. 3 Patienten der "Programm-Gruppe", aber 12 aus der Kontrollgruppe erlitten eine Femurfraktur. Das Risiko sank um 77%.
Die Forscher gelangten daher zu dem Schluss, dass ein interdisziplinäres, multifaktorielles Präventionsprogramm für Menschen in Pflegeeinrichtungen ein möglicher Weg sei, das Sturz- und Verletzungsrisiko deutlich zu verringern.
Peter Appuhn
physio.de
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Die Wissenschaftler entwickelten ein Programm, das über 11 Wochen an neun Pflegeheimen praktiziert wurde.
Das Personal wurde instruiert, die Möbel der Heimbewohner so zu platzieren, dass sie nicht als Hindernisse wirkten. Ein spezielles Übungsprogramm wurde für jeden an der Studie teilnehmenden Patienten aufgestellt, geeignete Gehhilfen angeschafft, die Medikamente überprüft und entsprechend angepasst. Einige Bewohner wurden mit Hüftprotektoren versorgt. Nach einem Sturz tagten problem-solving-Konferenzen, dort analysierte man die Gründe für das Ereignis und diskutierte neue Strategien.
Die Ergebnisse der Interventionen wurden mit einer Kontrollgruppe von alten Menschen in anderen Heimen verglichen.
Danach stürzten 44% Studiengruppen-Teilnehmer und 56% der Bewohner aus anderen Einrichtungen, was einer Absenkung des Risikos um 22% entspricht. Bei der Verletzungsrate war das Ergebnis sehr viel deutlicher. 3 Patienten der "Programm-Gruppe", aber 12 aus der Kontrollgruppe erlitten eine Femurfraktur. Das Risiko sank um 77%.
Die Forscher gelangten daher zu dem Schluss, dass ein interdisziplinäres, multifaktorielles Präventionsprogramm für Menschen in Pflegeeinrichtungen ein möglicher Weg sei, das Sturz- und Verletzungsrisiko deutlich zu verringern.
Peter Appuhn
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