Wir suchen nach einer
physiotherapeutischen Verstärkung
unseres Teams.
Unsere Einrichtung ist eines von
drei Therapiezentren in Hamburg und
Berlin, in denen
Schmerzpatientinnen und -patienten
nach modernen biopsychosozialen
Konzepten behandelt werden.
Ärztinnen und Ärzte,
Psychologinnen,
Physiotherapeutinnen und
-therapeuten sowie
Sportwissenschaftler arbeiten
gemeinsam auf Augenhöhe an deren
optimaler Behandlung und stehen in
regem Wissensaustausch. Passive
Behandlungen gehören zum Handw...
physiotherapeutischen Verstärkung
unseres Teams.
Unsere Einrichtung ist eines von
drei Therapiezentren in Hamburg und
Berlin, in denen
Schmerzpatientinnen und -patienten
nach modernen biopsychosozialen
Konzepten behandelt werden.
Ärztinnen und Ärzte,
Psychologinnen,
Physiotherapeutinnen und
-therapeuten sowie
Sportwissenschaftler arbeiten
gemeinsam auf Augenhöhe an deren
optimaler Behandlung und stehen in
regem Wissensaustausch. Passive
Behandlungen gehören zum Handw...
Die Problemstellung
Die Wahrscheinlichkeit postoperativer Komplikationen ist in der Herz-Thorax-Chirurgie besonders hoch. Zu den schwerwiegendsten gehören die allgemeinen pulmonalen Komplikationen (PK) bis hin zur Pneumonie. Die Folge ist eine erhöhte Morbidität sowie die daraus resultierenden Behandlungs- und Pflegekosten. Die direkte Versorgung mit Ventilations- und Atemmuskelübungen nach dem operativen Eingriff ist seit Jahrzehnten ein etabliertes Prozedere. Dieses Vorgehen stützt sich auf eine adäquate Datenlage. Gleichzeitig zeigt die Grundlagenforschung, dass zwischen der Kraft der Atemmuskeln und pulmonalen Komplikationen ein eindeutiger Zusammenhang besteht. Eine Übersichtsarbeit zur präoperativen Beübung dieser Muskulatur lag bisher nicht vor.
Das Übungsprogramm
Durchschnittlich führten die TeilnehmerInnen die prähabilitativen Übungen ein bis dreimal täglich für zwei bis vier Wochen durch. Als Trainingsgerät wurden typische Atemwiderstandsgeräte verwendet.
Die Kontrollgruppen waren gegenüber den Interventionsgruppen homogen in sozioökonomischen und demographischen Faktoren und der Art der Operation. Sie erhielten keine spezifische Intervention oder das Therapiegerät als Placebo indem kein Widerstand eingestellt wurde.
ProbandInnen
Es konnten acht randomisiert kontrollierte Studien mit insgesamt 696 PatientInnen identifiziert werden. Sie waren durchschnittlich 59 bis 71 Jahre alt und hatten häufig Nebenerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder chronisch obstruktive pulmonale Dysfunktion (COPD). Neun von zehn Personen erhielten einen koronaren Bypass. Weiteren sieben Prozent (49) wurde ein Klappenersatz implantiert. Bei den restlichen 19 ProbandInnen wurde beides kombiniert durchgeführt.
Ergebnisse
Moderate bis schwere pulmonale Komplikationen (Grad II oder höher) traten mit einer durchschnittlichen Risk-Ratio von 0.51 (0.38 bis 0.7) nur etwa halb so oft auf, wenn man ein präoperatives Training durchführte, als wenn man die Placebointervention erhielt. Die Wahrscheinlichkeit einer Pneumonie war sogar noch geringer (0.44).
Außerdem konnten die TeilnehmerInnen der Trainingsgruppe durchschnittlich 1,7 Tage früher aus dem Krankhaus entlassen werden.
Die Notwendigkeit der mechanischen Beatmung nach der OP wurde durch das Training nicht beeinflusst.
Limitationen
Die inkludierten Studien waren im Bezug auf die primären Endpunkte von hoher mit moderater Qualität. Allerdings ist die Generalisierbarkeit eingeschränkt, da es sich bei den beteiligten ProbandInnen vorzugsweise um multimorbide Personen handelt. Ob das Trainingsprogramm bei Menschen ohne Vorerkrankung ebenso positiv auswirkt, bleibt somit unklar.
Fazit
Präoperatives Atemmuskeltraining mit Hilfe von Widerstandsgeräten kann das Risiko für pulmonale Komplikationen nach einer Herz-Thorax-Operation bei multimorbiden Menschen deutlich reduzieren und die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus signifikant verkürzen.
Martin Römhild B.Sc. / physio.de
AtemtherapiePrähabilitationPräventionHerzThoraxOPStudie
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