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Musiktherapie für Alzheimer-Patienten

02.09.2002 • 0 Kommentare

Alzheimer-Patienten bewahren auch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ihr musikalisches Gedächtnis. Zu diesem Ergebnis kommt die elsässische Psychologin Nathalie Laeng in einer Studie. Laeng spielte älteren Alzheimer-Kranken über mehrere Monate hinweg alte Volkslieder vor. Dabei hätten sich die Patienten an die Gefühle und die Erlebnisse erinnert, die sie mit den Liedern verbanden. Für Patienten zu Beginn der Krankheit, die sich ihrer Gedächtnislücken bewusst seien, sei dies ein beglückendes Erlebnis. Gezielt könnten sie sich keine Erlebnisse ins Gedächtnis rufen, doch mit der Musik als Vehikel funktioniere die Erinnerung.

Auch im fortgeschrittenen Stadium und nach vollständigem Sprachverlust hätten die Patienten noch deutliche Reaktionen auf ihnen bekannte Lieder gezeigt, berichtete Laeng. Musik könne daher bei der Behandlung von Alzheimer-Patienten eingesetzt werden. Ein Allheilmittel sei sie jedoch nicht, warnte die Psychologin. Der Therapie-Effekt hänge davon ab, wieviel Zeit die Patienten vor ihrer Krankheit mit Musik verbracht hätten und was sie damit
verbänden.

Alzheimer ist bisher nicht heilbar. Durch die langsame und fortschreitende Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn führt die Krankheit nach Jahren zum Tod. Durch frühzeitigeDiagnose, Medikamente, rechtzeitige Therapien und intensive Pflege lässt sich der Krankheitsverlauf nur verlangsamen. Allein in Deutschland leiden fast eine Million Menschen an Alzheimer. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl bis 2030 knapp verdoppeln.

Quelle: AFP

München Bogenhausen

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