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AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
Fachklinik für Psychosomatik,
Pneumologie und Orthopädie, liegt
direkt an der Erlebnis-Promenade.
SPO, das führende Seebad an
der Nordsee auf dem Festland,
besticht durch eine endlose Weite,
frische Nordseeluft und Raum für
lange Sparziergänge am Strand und
im UNESCO Weltnaturerbe
Wattenmeer. Wir sind sicher einer
der spannendsten und in...
AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
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I. "…: Nahezu jeden Schmerzzustand reduzieren wir innerhalb einer halben Stunde um 70 bis 100 Prozent. Das gelingt uns bei über 90 Prozent der Schmerzpatienten."1
Die behauptete Wirksamkeit der Liebscher und Bracht Therapie ist sensationell. Das Problem besteht jedoch darin, dass es keine qualitativ, hochwertigen Studien gibt, die diese Aussage belegen können. Liebscher und Bracht führen zwar auf ihrer Homepage "Studien" an, diese sind jedoch nicht geeignet eine Wirksamkeit der Liebscher und Bracht Therapie zu überprüfen.2 Eine Studie, die die Liebscher und Bracht-Therapie mit einer Vergleichsintervention und /oder einer Kontrollgruppe überprüft liegt, bis jetzt nicht vor. Man kann sich so nicht sicher sein, ob die erzielten Behandlungseffekte der Liebscher und Bracht Therapie durch die "Therapie an sich" (spezifischer Behandlungseffekt) oder nur durch Kontexteffekte entstanden ist. Es reicht eben nicht aus, eine Therapie nur an der Erfahrung, die der Anwender damit gemacht hat, zu messen. Kontexteffekte alleine können den Anschein einer Wirksamkeit der Therapie ausmachen. Das kann man auch gut in der Abbildung zum Scheinbaren Therapie-Effekt sehen. Ist der spezifische Behandlungseffekt null, kann eine Therapie immer noch den Anschein haben, dass die Therapie wirksam ist. Ein Großteil der kontextuellen Effekte sind durch den natürlichen Verlauf der Erkrankung zu begründen. Das heißt, die Erkrankung verbessert sich von alleine, egal ob ich die Erkrankung behandle oder nicht.
Folgende Anteile der Kontexteffekte spielen jedoch auch eine Rolle bei der Erklärung der Verbesserung des Krankheitsverlaufs:
Regression zur Mitte:
Die Regression zur Mitte ist ein statistisches Phänomen. Es bezeichnet die Tendenz, dass nach einem extrem ausgefallenen Messwert, die nächste Messung wieder näher am Durchschnitt liegt. D.h. ich bekomme eine Behandlung für meine Rückenschmerzen, während die Schmerzen sehr schlimm sind. Die Schmerzen bessern sich etwas später wieder, aber nicht weil die Behandlung geholfen hat, sondern da die Symptome fluktuieren.
Placeboeffekt:
ist der Effekt, der durch die Gabe des Placebos verursacht wurde
Hawthorne-Effekt:
Die bloße Beobachtung bzw. die bloße Teilhabe an der Studie führt zu besseren Ergebnissen der Probanden.
Parallelbehandlungen:
Studienteilnehmer erhalten weitere Behandlungen, die in der Studie nicht vorgesehen sind.
Soziale Erwünschtheit:
Der Begriff kommt aus der Psychologie. Bei der sozialen Erwünschtheit machen Patienten unter Umständen unwahre Aussagen über ihr Befinden, da sie denken, dass nur bestimmte Antworten erwünscht sind.Denkbar ist zum Beispiel, dass der Patienten gegenüber dem empathischen und wohlwollenden Therapeuten falsche Aussagen tätigt, um ihm zu gefallen.
Therapeut-Patient-Beziehung:
Eine gute Beziehung zwischen Therapeut und Klient kann die Wirkung einer Behandlung erhöhen.
Liebscher und Bracht bleiben bis dato einen eindeutigen Nachweis der Wirksamkeit schuldig. Erfolgsstorys aufzulisten ist vor dem besprochenen Hintergrund haltlos und zeigt nicht die Wirksamkeit einer Therapie. Ob die gemachten Angaben von Liebscher und Bracht realistisch und haltbar sind, kann sich jeder, der etwas länger mit Schmerzpatienten gearbeitet hat, selbst fragen.
II. "Schmerzen und Arthrose entstehen durch die Nicht-Benutzung unseres Körpers, verstärkt durch schädigende Ernährung. Die Spannung der Muskeln und Faszien steigt. Knorpel und Bandscheiben werden überlastet, verschleißen und degenerieren. Die Faszien verfilzen. Nährstoffe und Stoffwechselabfall stauen sich in der Zwischenzellflüssigkeit, die zunehmend übersäuert. Die Zellen werden immer weniger gut versorgt und können Ihren Müll nicht mehr loswerden. Diesen Negativkreislauf stoppen wir und drehen ihn herum. Das Resultat: Willkommen im neuen Leben - schmerzfrei, gesund und voll beweglich." 3 "Ein Gelenk, das so in all seinen möglichen Winkeln bewegt wird, hat keinen Grund, Arthrose oder Schmerzen zu entfalten. Es hält ein ganzes Leben lang, egal wie lange dieses Leben dauert. Der sogenannte physiologische (biologisch normale) Verschleiß, also ein minimaler Abrieb, wird durch Regeneration ersetzt." 4 und "Wir möchten an dieser Stelle nicht weiter ins Detail gehen. Nur so viel: Dass wir unsere Gelenkwinkel viel weniger nutzen, als genetisch vorgesehen, hat die Evolution noch nicht mal ansatzweise ausgleichen können." 5
Liebscher und Bracht reduzieren die Entstehung von Schmerzen und Verschleiß (Arthrose) hauptsächlich auf den einen Faktor einer erhöhten Muskel- Faszienspannung. Diese erhöhte Spannung entsteht laut LuB durch einen Mangel der Bewegung aller Gelenke durch alle möglichen Bewegungswinkel. Für den Laien mögen diese Erklärungen Sinn machen, jedoch gibt es in der Forschung keinen Nachweis darüber, was muskulär-fasziale Verspannungen überhaupt sind.
Dieses auf lediglich einen Faktor beruhende Erklärungsmuster weist jedoch deutliche Mängel auf:
1. Die ausschließliche Reduktion der Entstehung jeder Art von Schmerz bzw. Arthrose auf den Faktor Bewegungsmangel in allen Gelenkwinkeln ist mehr als fragwürdig. Natürlich stellt mangelnde Bewegung jeglicher Art einen Risikofaktor für die Entstehung vieler Erkrankungen dar. Jedoch wird beim LuB Modell auf die Wichtigkeit der Bewegung in alle möglichen Richtungen des Gelenks hingewiesen. Zu dieser Annahme, wie auch zu allen weiteren Annahmen, gibt es keinen Beleg oder Nachweis. Es wird dabei lediglich aus einer sehr eingeschränkten Sichtweise heraus argumentiert. Dass man sich über alle Bewegungswinkel bewegen muss, um Schmerzen zu vermeiden, ist falsch. Man muss kein Beweglichkeitstraining machen, um die Alltagsbeweglichkeit zu erhalten.6 Dass man über die Alltagsbeweglichkeit hinaus Beweglichkeit braucht, um keine Schmerzen zu bekommen, ist unbewiesen. Beweglichkeitstraining und Stretching ist darüber hinaus kein besonders gutes Mittel, um Verletzungen zu vermeiden.7,8 Krafttraining, das von LuB abgelehnt wird, zeigt dagegen deutliche Effekte bei der Verletzungsprävention.9
2. Eine erhöhte Muskel-Faszien Spannung wird als alleiniger Auslöser von Schmerz und Arthrose gesehen. Damit wird den Muskeln und Faszien eine Wichtigkeit gegeben, die sie nicht haben. Anatomisch gesehen, sind Muskeln und Faszien nicht einzigartiger als andere Gewebe, wie z.B. Knochen, Organe, Nerven etc.. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass Muskeln oder Faszien wichtiger als andere Gewebsarten sind.10
3. Es gibt deutliche Gegenbeweise, dass sich nicht alle Schmerzprobleme über biomechanische Faktoren erklären lassen können.11
4. LuB liefern keine Belege dafür, dass sie Muskel-Faszien-Probleme überhaupt einwandfrei erkennen können. Dass dies kein triviales Problem ist, zeigt sich sowohl im Bereich der Triggerpunkt-Therapie 12, als auch bei der Faszientherapie 13. Beide Therapieformen haben Probleme damit, nachzuweisen, ob Muskel- oder Faszienprobleme überhaupt mit den Händen erspürt werden können. Dieses Problem trifft auch auf die Therapie nach LuB zu.
5. Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine erhöhte Muskel-Faszien-Spannung zu Arthrose führt. Arthrose ist eine vielschichtige Erkrankungen, die mit diversen Risikofaktoren (z.B. Muskelkraft, Übergewicht, Alter etc.) einhergeht.14
III. "Genau hier verhält sich alles ganz anders, als die meisten glauben. Viele denken: Ich habe Schmerzen, weil ich Arthrose habe. Das geht nicht nur den Patienten so. Auch die Fachleute, Ärzte, Physiotherapeuten oder Heilpraktiker, sind dieser Ansicht.”15
Hier wird die Sichtweise der "herkömmlichen" Medizin verfälscht dargestellt. Arthrose wird von der Medizin als multi-kausales Geschehen betrachtet. Ärzte und Physiotherapeuten wissen ganz genau, dass eine Arthrose unter Umständen nicht klinisch relevant sein kann, jedoch gibt es auch Fälle, in denen eine Arthrose zu Problemen führen kann. So gaben bei einer Expertenbefragung16 von 51 Arthrose-Experten aus 13 Ländern an, dass:
- Arthrose nicht nur eine Krankheit des Knorpels, sondern des gesamten Gelenks einschließlich seiner Muskeln und Bänder ist.
- Auf einem Röntgenbild sichtbare Gelenkschäden nichts darüber aussagen, wie stark die Arthrose den Patienten einschränkt.
- Die Symptome einer Arthrose stark zwischen verschiedenen Personen variieren können.
- Arthrose kein unvermeidlicher Teil des Älterwerdens ist.
Liebscher und Bracht behaupten, dass sie diese Erkenntnisse allein herausgefunden haben und die herkömmliche Medizin gegenüber diesen Tatsachen ignorant wäre. Das ist jedoch mitnichten so.
IV. "Fibromyalgie … Diese Schmerzzustände sind aber nach unserer Kenntnis und Erfahrung nichts anderes als eine Anhäufung einzelner Schmerzen, die über muskuläre Maßnahmnen sehr wirksam zu beeinflussen sind.”17
"Kernsymptome des Fibromyalgiesyndroms (FMS) sind chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, Schlafstörungen bzw. nicht-erholsamer Schlaf und Müdigkeit bzw. Erschöpfungsneigung (körperlich und/oder geistig)."18 Eine Ursache für die Erkrankung ist bis jetzt unbekannt.19 Es handelt sich bei der Fibromyalgie um eine Ausschlussdiagnose. Weitere Beschwerden, wie z.B. der Reizdarm, Migräne und Stimmungsschwankungen gehen häufig mit der Fibromyalgie einher. In Deutschland leiden ca. 2 % der Bevölkerung an der Fibromyalgie.20 Es ist sinnvoller von einem Fibromyalgiesyndrom (FMS) zu sprechen, da die Erkrankung durch einen Symptomkomplex definiert wird. "Das FMS kann als funktionelles somatisches Syndrom klassifiziert werden."21 "Das FMS ist nicht pauschal mit einer anhaltenden somatoformen Schmerzstörung, Schmerzstörung mit psychischen und somatischen Faktoren bzw. einer somatischen Belastungsstörung gleichzusetzen."22
Liebscher und Bracht bezeichnen die Krankheit Fibromyalgie bzw. das FMS als eine Erfindung.23
Jedoch gibt es trotz der ungeklärten Ursache und Schwierigkeiten mit der Diagnose von FMS Hinweise aus der Forschung, dass es sich um eine echte Erkrankung handelt.24 Es gibt diverse Faktoren, die mit der Ätiologie des FMS assoziert werden (Entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Genpolymorphismen des 5HT2- Rezeptors, Vitamin D Mangel, Rauchen, Übergewicht, Mangelnde körperliche Aktivität, Körperliche Misshandlung und sexueller Missbrauch in Kindheit sowie sexuelle Gewalt im Erwachsenenalter, Depressive Störungen).25 Diese Faktoren können bis jetzt nicht als ursächlich gewertet werden. Jedoch zeigen diese Faktoren, dass die Aussage von Liebscher und Bracht nicht haltbar ist.
Das Fibromyalgie einfach über muskuläre Maßnahmen (bei Liebscher und Bracht sprechen wir da von einer Druckpunkttherapie, Dehnungsübungen und den Einsatz der Faszienrolle) zu behandeln sei, ist ein schlechter Scherz. Leider lässt sich Fibromyalgie bis jetzt nicht wirkungsvoll behandeln. Natürlich sind konservative Maßnahmen, wie z.B. leichtes Ausdauer- oder Krafttraining eine evidenzbasierte Möglichkeit26, die Symptome der Fibromyalgie abzumildern, jedoch handelt es sich hier ganz sicher nicht um eine Heilung der Erkrankung. Die Maßnahmen von Liebscher und Bracht sind für den Einsatz bei einer Fibromyalgie nicht untersucht. Eine schwerwiegendes Problem, wie die Fibromyalgie als Erfindung abzutun und eine Heilung durch die Therapie nach Liebscher und Bracht zu versprechen, mag für Patienten mit Fibromyalgie wie blanker Hohn klingen!27
Lesen Sie hier den 2. Teil.
Tobias Saueressig
Der Autor ist Physiotherapeut und Diplom-Volkswirt in Wuppertal.
Kontaktdaten:
www.evidenzbasiertephysiotherapie.de
tobias@evidenzbasiertephysiotherapie.de
Quellennachweis:
(1) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland, Schmerzfrei - Das Selbsthilfeprogramm für Ihren unteren Rücken, LNB Verlag; Auflage: 4 (30. November 2010), S. 6.
(2) https://www.liebscher-bracht.com/studien-und-publikationen-der-liebscher-bracht/
(3) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 44.
(4) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 50.
(5) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 60.
(6) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/stretching-und-dehnen-ueberblick/
(7) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/stretching-und-dehnen-ueberblick/
(8) http://www.aspetar.com/journal/upload/PDF/201412891228.pdf
(9) Lauersen, Jeppe Bo, Ditte Marie Bertelsen, and Lars Bo Andersen. "The effectiveness of exercise interventions to prevent sports injuries: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials." Br J Sports Med 48.11 (2014): 871-877.
(10) Thalhamer, Christoph. "A fundamental critique of the fascial distortion model and its application in clinical practice." Journal of bodywork and movement therapies 22.1 (2018): 112-117.
(11) Lederman, Eyal. "The fall of the postural-structural-biomechanical model in manual and physical therapies: exemplified by lower back pain." Journal of bodywork and movement therapies 15.2 (2011): 131-138, Moseley, G. Lorimer, and David S. Butler. "Fifteen years of explaining pain: the past, present, and future." The Journal of Pain 16.9 (2015): 807-813.
(12) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/triggerpunkte-eine-haltbare-theorie/
(13) https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/faszientherapie-sinnvoll-oder-nicht/
(14) Johnson, Victoria L., and David J. Hunter. "The epidemiology of osteoarthritis." Best practice & research Clinical rheumatology 28.1 (2014): 5-15.
(15) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 20.
(16) French, Simon D., et al. "What do people with knee or hip osteoarthritis need to know? An international consensus list of essential statements for osteoarthritis.” Arthritis care & research 67.6 (2015): 809-816.
(17) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland, Schmerzfrei - Das Selbsthilfeprogramm für Ihren unteren Rücken, LNB Verlag; Auflage: 4 (30. November 2010), S. 40.
(18) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(19) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(20) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(21) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(22) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(23) Bracht, Dr. med. Petra; Liebscher-Bracht, Roland. Die Arthrose-Lüge: Warum die meisten Menschen völlig umsonst leiden - und was Sie dagegen tun können - Mit dem sensationellen Selbsthilfe-Programm - (German Edition) Goldmann Verlag. Kindle-Version. S. 39.
(24) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(25) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(26) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/145-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2017-12.pdf
(27) http://fibrofee.de/fibromyalgie-gibts-doch-gar-nicht-die-ignoranten/
GastbeitragLiebscher und BrachtTriggerpunkt
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FFGG schrieb:
Puh, man sollte sich mal deren Internetpräsenz ansehen und kritisch, sehr kritisch hinterfragen......
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Puliman schrieb:
...hab letztens ein offizielles viedeo im netz gesehen. Achtung, bei Liebscher und Bracht "platzen" sogar die Bandscheiben*[grimasse]* . Meiner Meinung größtenteils Unfug, aber super Werbestrategie, Werbepräsenz.
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Alex Hirsch schrieb:
Super Artikel! Herr Saueressig macht der Physiotherapie alle Ehre. Endlich mal einer, der keinen Dr. oder Prof. Titel hat und trotzdem durchblickt. Leider ist die rechtliche Handhabung von solchen Fake-Methoden schwierig, weil wir a. Berufsfreiheit haben und b. jeder Depp mit einer HP-Zulassung das gesamte Sortiment der angeblichen alternativen Medizin anbieten kann. Ein Teil der Bevölkerung hat das Mittelalter (und mit ihm die damals praktizierten scharlatanösen Methoden) noch nicht hinter sich gelassen. Liebscher und Bracht konkurriert mit Osteopathie u.a. Methoden und wird - trotz aller Skepsis - seinen Platz im Markt der irrsinnigen Methoden weiter ausbauen, weil es genug leichtgläubige Therapeuten gibt, in der Hoffnung vielleicht mit dieser Methode den finanziellen - oder was auch immer -Durchbruch zu erlangen. In diesem Dunstkreis der Halb- und Unwahrheiten sammeln sich viele Anhänger - sowohl auf der Therapeuten- als auch auf der Patientenseite - mit esoterischen Wertvorstellungen und nicht selten werden diese Methoden und deren Initiatoren und Verbreiter guruhaft angebetet. Ob man gegen dieses Bollwerk des Unfugs nur mit sachlichen Argumenten im Sinne einer Aufklärung antreten kann, halte ich zwar für einen guten Anfang, wird aber im Ergebnis nicht reichen. Verbraucher müssen von solchen Fake-Methoden geschützt werden und das geht nur über den Hebel der Politik.
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Arminia schrieb:
Sehe ich ähnlich. Ich habe gute Erfolge mit FDM nach Typaldos.LuB ist im Prinzipdas Gleiche wie FDM nur mit super Vermarktung...*[zwinker]*
Dafür aber das FDM , und wenn die o.g. Grundannahmen über LuB richtig sind, so sind das FDM und LuB mitnichten prinzipiell das Gleiche.
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mbone schrieb:
Ich kenne LuB nicht.
Dafür aber das FDM , und wenn die o.g. Grundannahmen über LuB richtig sind, so sind das FDM und LuB mitnichten prinzipiell das Gleiche.
zweitens: hoffe ich doch, dass examinierte Physiotherapeuten sich hoffentlich Gedanken machen, was sie hören und besser noch, was sie ihren Patienten "antun". Ein solch Sammelsurium an Aussagen, wie z.B. dass Knorpel wieder aufgebaut werden kann, ist schlichtweg dümmlich.
drittens: Wir als PT sollten doch gewiss kein Problem haben, aus den Möglichkeiten die wir haben DAS Heilmittel zu schöpfen, welches wir gewissentlich erlernt haben...und worüber wir auch geprüft wurden. Meine Teilnahme an diesem Kurs (machte ich einfach um fundiert mitsprechen zu können) brachte Ernüchterung, denn dort scheint keiner eine Ahnung über Indikation, Kontraindikation, "flags" und ähnliches zu haben (woher auch, der "Dozent" ist ja handwerklich metallisch ausgebildet, unterm Schutze seiner Frau), zudem wird es als Therapie verkauft, was nicht sein DARF. p.s. Fragen zu Histologie, Physiologie und Neurologie wurden -bei tieferem wissensbegehren abgetan (wahrscheinlich konnten sie nicht beantwortet werden). Somit mein persönliches Fazit: Als PT sollte man sich überlegen, für was man Geld ausgibt, für was man sich vor den Karren spannen lässt, ..und für was man seine Patienten veräppelt.
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stefan 302 schrieb:
erstens: kann es keine Therapie sein, denn sonst dürften es nur HP und Ärzte am Patienten "durchführen"
zweitens: hoffe ich doch, dass examinierte Physiotherapeuten sich hoffentlich Gedanken machen, was sie hören und besser noch, was sie ihren Patienten "antun". Ein solch Sammelsurium an Aussagen, wie z.B. dass Knorpel wieder aufgebaut werden kann, ist schlichtweg dümmlich.
drittens: Wir als PT sollten doch gewiss kein Problem haben, aus den Möglichkeiten die wir haben DAS Heilmittel zu schöpfen, welches wir gewissentlich erlernt haben...und worüber wir auch geprüft wurden. Meine Teilnahme an diesem Kurs (machte ich einfach um fundiert mitsprechen zu können) brachte Ernüchterung, denn dort scheint keiner eine Ahnung über Indikation, Kontraindikation, "flags" und ähnliches zu haben (woher auch, der "Dozent" ist ja handwerklich metallisch ausgebildet, unterm Schutze seiner Frau), zudem wird es als Therapie verkauft, was nicht sein DARF. p.s. Fragen zu Histologie, Physiologie und Neurologie wurden -bei tieferem wissensbegehren abgetan (wahrscheinlich konnten sie nicht beantwortet werden). Somit mein persönliches Fazit: Als PT sollte man sich überlegen, für was man Geld ausgibt, für was man sich vor den Karren spannen lässt, ..und für was man seine Patienten veräppelt.
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Dana Wenzel schrieb:
Ich selbst arbeite seit ca. 8 Jahren unter anderem mit LnB und die Therapiemethode zählt zu den effektivsten therapeutischen Möglichkeiten, die mir bekannt sind. Und in 8 Jahren rutschen einem so einige Patienten unter den Händen durch. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich für mich einige der oben erwähnten Effekte bereits ausschließen (Regression zur Mitte, Placebo-Effekt, Hawthorne-Effekt etc.). In der Regel habe ich Patienten, die ich mit LnB behandele schon vorher mit KG/MT/Massage und gelegentlich auch osteopathisch behandelt. Und mit einer vorzeigbaren Häufigkeit, die ich persönlich keinesfalls als Zufall begründen kann, kann LnB trotzdem noch deutlichen Einfluss auf das Schmerzgeschehen haben. Und eine extreme (!) "Regression zur Mitte" in 30-60 Minuten, wenn ich davor schon öfters am Patienten gearbeitet habe und einen solchen Effekt nicht auslösen konnte? Dass man immer alles versuchen muss mit theoretischen Erklärungen zu untermauern ist nun mal heutzutage so. Der Mensch will halt einfach versuchen die Welt zu begreifen. Für mich ist wensentlich unwichtiger, ob ich hier die Muskulatur beeinflusse, die Faszien, die Blutgefäße, kleine Nervenendigungen oder alles zusammen oder evtl. auch nur durch Schmerzüberlagerung kurz- bis mittelfristig den Schmerz des Patienten deutlich reduzieren oder sogar ausschalten kann. Ich habe in dem Lehrgang damals natürlicherweise sofort das angebliche Wirkprinzip der LnB Methode angezweifelt. Es schlicht viel zu einfach gestrickt und es werden viel zu viele Reaktionsmöglichkeiten des Körpers auf den Therapiereiz ignoriert (bzw. es wären jahrelange Untersuchungen nötig und selbst die würden, wie so oft in der Medizin, alles ziemlich in der Schwebe lassen, da wir hier am lebenden Gewebe arbeiten. Und den Dr. Mengele gibts nicht mehr ;-)). Aber wie willst du eine Therapie heutzutage an den Mann bringen, wenn du dir nicht was schönes ausdenkst? ;). Man kann schlecht sagen: "Leute, ich hab hier (durch Zufall) was tolles rausgefunden. Wie es funktioniert? Ich hab keine Ahnung! Aber bitte kommt in meine Kurse und ich zeigs euch! Achja, und bringt bissl Geld mit." Es funktioniert halt irgendwie und das nicht so selten. Das ist das, was ich durch meine eigene Erfahrung sicher sagen kann.
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Alex Hirsch schrieb:
Persönliche Erfahrung ist sehr "biased". Persönliche Erfahrung ist kein Beweis, dafür das eine Methode funktioniert, höchstens ist es der Beweis, dass Du an sie glaubst und so stark von Deinem Tun überzeugt bist, dass etwas von dieser Überzeugung beim Patienten ankommt und etwas bewirkt. Wozu haben wir denn Wissenschaft? Bräuchte man ja eigentlich nicht, wenn die persönliche Erfahrung (die ganzen "case reports") so viel zählen würde. Persönliche Erfahrung geschieht immer aus der Wahrnehmung dessen, der die Methode ausübt. Gerade der Wert von Wissenschaft liegt ja darin, die persönliche Erfahrung zu transzendieren und objektiv zu testen. Doch es gibt ausser persönlicher Erfahrung und gute strukturierte Propaganda (einige sagen "Marketing") zu LuB nichts. Und niemand - ausser den Protagonisten - hat offenbar ein Interesse daran, diesen Fusch auch noch wissenschaftlich zu untersuchen.
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Rud schrieb:
Altes Couleur, Mixtur aus Evjenth, Mc Kenzie, Brügger -diese ambitionierten tollen Menschen würden sich im Grab umdrehen - gemixt mit dem Prinzit " lets do money" , billigst mit ""Vorher - Nachher" You Tube Videos-, läst einem erstaunen warum mal selbst nicht auch diese "Geschäftsidee" gestosen ist. Geht bei mir leider nicht, ist mir zu dümmlich :-)
Vielleicht 5-10 Sachen habe ich mir angeschaut.
Ich denke die Methode ist teils in manchen speziellen Situationen einsetzbar. Die generalisierende Art wie es dargestellt wird ist aber klar verarsche, da die Methodik (zumindest was ich mitbekommen habe) auch durchaus problematisch werden kann. Dies ist aber ganz normal im physiotherapeutischen Rahmen, und natürlich auch anderswo.
Tatsächlich bin ich skeptisch, habe Bedenken, und sehe die Anmaßung und Selbstdarstellung als Bauernfängerei-Indiz. Also ganz normal, üblich, gängig...
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So bahnbrechend,wie er seine Übungen vermarktet,sind sie aber gar nicht.
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Kerstin Fettes schrieb:
Bin voll Deiner Meinung und habe aber auch schon die ein oder andere Übung original oder abgewandelt mit Physio-Wissen übernommen und konnte schon einige Schmerzen positiv beeinflussen.
So bahnbrechend,wie er seine Übungen vermarktet,sind sie aber gar nicht.
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Philipp Morlock schrieb:
Ich habe mich nicht viel mit Liebscher Bracht beschäftigt.
Vielleicht 5-10 Sachen habe ich mir angeschaut.
Ich denke die Methode ist teils in manchen speziellen Situationen einsetzbar. Die generalisierende Art wie es dargestellt wird ist aber klar verarsche, da die Methodik (zumindest was ich mitbekommen habe) auch durchaus problematisch werden kann. Dies ist aber ganz normal im physiotherapeutischen Rahmen, und natürlich auch anderswo.
Tatsächlich bin ich skeptisch, habe Bedenken, und sehe die Anmaßung und Selbstdarstellung als Bauernfängerei-Indiz. Also ganz normal, üblich, gängig...
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Morgenmuffel schrieb:
ich denke, die Antwort trifft es ganz gut. Unabhängig von LnB bin ich schon lange der Meinung, dass EIN Teil des Pt-Beh.erfolges in unserer Präsenz für den Pat. liegt. Ich persönl. maße mir nie an, ein Segment genau zu benennen, wo die Blockierung sitzt. Bei mir heißt es z.Bsp. "mittlere BWS". usw. Dass wir für den pat. da sind ist ein großer Anteil am Erfolg. Leider auch das, was mir zunehmend die Kraft und Energie abzieht. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema...
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Alexander Franz schrieb:
Habe selbst die LnB Ausbildung absolviert und kann nur meine Eindrücke und Erfahrungen an mir und mit meinen Patienten schildern. Das Allheilmittel ist es leider nicht! Ich hatte super Erfolge, aber auch Stagnation. Schmerz ist nun mal multimodal. Herr Liebscher vermarktet sein Konzept sehr forsch und nutzt alle aktuellen Hebel, um sich ins Gespräch zu bringen. Inhaltlich war die Ausbildung eher naiv, auf keinen Fall wissenschaftlich. Zu Beginn der Ausbildung haben wir unsere persönlichen Beschwerden mittels einer VAS 1-10 Skala notiert. Am Ende der Ausbildung kam der Re-Test, bzw. eine zweite Abfrage. Tatsächlich haben sich bei den meisten die Beschwerden deutlich verbessert. Sollten diese gesammelten Teilnehmer-Rückmeldungen jedoch die Datengrundlage seiner Studien sein, ist sie nicht ernst zu nehmen, da kein einziges wissenschaftliches Gütekriterium eingehalten wurde. Mein Fazit: Nicht mehr und nicht weniger hilfreich als andere Methoden, aber mega-mäßig mit viel Tamtam vermarktet. Wir leben nun mal im Zeitalter der Fakenews und viele Menschen hinterfragen die Infos in den (sozialen) Medien nicht oder nicht mehr.
Absolut richtig, das bringt es auf den Punkt...
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FFGG schrieb:
gemixt mit dem Prinzit " lets do money" , billigst mit ""Vorher - Nachher" You Tube Videos
Absolut richtig, das bringt es auf den Punkt...
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stefan 302 schrieb:
Es ist ganz einfach: Es werden Heilversprechen getätigt, das ist VERBOTEN. Hier kann man wunderbar gerichtlich dagegen vorgehen. Im Übrigen kenne ich diese "Methode" (und leider auch Patienten, die damit behandelt wurden.....) und lehne sie deshalb grundweg ab. Punkte dafür gibt es in Massen.
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