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Vier Monate nach dem Startschuss für die neuen Gesetze und Bestimmungen haben Ulla Schmidt und Manfred Richter-Reichhelm, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), gestern eine Friedenspfeife zusammen geraucht. Die Ministerin würdigte die „enorme Kraftanstrengung“ der ärztlichen Selbstverwaltung. „Die kassenärztliche Bundesvereinigung hat schnell praktikable und patientenfreundliche Regelungen mit den Kassen gefunden. Dies hat die Akzeptanz der Gesundheitsreform in der Bevölkerung verbessert“, freut sich die Ministerin und sie konnte gar nicht mehr aufhören, die Kassenärzte zu loben: „Die übergroße Mehrheit der Vertragsärzte hat die Vorgaben des Gesetzgebers und der Selbstverwaltung vorbildlich in die Praxis umgesetzt.“ Der KBV-Chef versprach verantwortungsbewusst mit dem System der Selbstverwaltung umzugehen und „gesetzliche Vorgaben umzusetzen und mit Leben zu erfüllen.“
Die Kämpen krabbeln aus den Schützengräben, entdecken das Geheimnis der Kommunikation und finden zurück auf den Pfad der Auseinandersetzung in der Sache. Die Ministerin zeigte sich denn auch großherzig. Teile des vor einigen Wochen veröffentlichten „Schwarzbuchs“, das Reformboykotteure anprangerte, sollen ab sofort nicht mehr veröffentlicht werden. „Als Ergebnis des Gesprächs vom 4. Mai 2004 wird der humanmedizinische Teil des Schwarzbuchs gelöscht“, teilt das BMGS mit.
Neben Ärzten wurden in der Zusammenstellung von Bremsern und Falschmünzern auch Kieferorthopäden und Physiotherapeuten als schwarze Schafe geoutet. Deren „Untaten“ sollen weiter benannt werden. Die Physiotherapie erlangte darin durch Zeitbomben-Postkarten mit getürkten Patienten-Absendern einige Berühmtheit. Aufdeckung der Ungereimtheiten und ein klärendes Gespräch hätte wohl auch hier den Blick wieder nach vorn richten lassen können, so bleibt der Makel eines „unsauberen“ Protestes.
Peter Appuhn
physio.de
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