News - Krankheitskosten 2002: 25,2 Milliarden Euro kostete die Behandlung von Muskel- und Skelett-Erkrankungen

Krankheitskosten 2002: 25,2 Milliarden Euro kostete die Behandlung von Muskel- und Skelett-Erkrankungen

Praxen „sonstiger medizinischer Berufe“ behandelten für 6 Milliarden Euro. Statistisches Bundesamt legte die neuesten Berechnungen vor.

07.07.2004 • 0 Kommentare

Die Hüter der Zahlen haben gestern einmal mehr ihre Schatzkiste geöffnet. Auf einer Pressekonferenz in Berlin stellte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, die Ergebnisse der Krankheitskostenrechnung für das Jahr 2002 vor. Insgesamt musste die bundesdeutsche Gesellschaft 223,6 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen aufbringen.

Die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schlug mit 35,4 Milliarden Euro am teuersten zu Buche, gefolgt von den Krankheiten des Verdauungssystems mit 31,1 Milliarden und den Muskel-Skelett-Bindegewebs-Erkrankungen mit 25,2 Milliarden Euro. Psychische und Verhaltensstörungen landen mit 22,4 Milliarden Euro auf dem vierten Platz. Es folgen: Atmungssystem (12,3 Milliarden), Verletzungen und Vergiftungen (10,5 Milliarden), Nervensystem (10,3 Milliarden), Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (1,4 Milliarden). Auch Ausgaben für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zählen die Statistiker zu den Krankheitskosten, dafür wurden 2002 gut 3,7 Milliarden Euro aufgewendet.

Im Durchschnitt musste für die Behandlung von Krankheiten für jeden Bürger 2.710 Euro bezahlt werden. Frauen waren mit jeweils 3.160 Euro etwas teurer, für jeden Mann flossen dagegen nur 2.240 Euro in das Gesundheitswesen. Kaum verwunderlich, ältere Menschen kosten deutlich mehr. 12.430 Euro durchschnittlich wurden für einen 85-Jährigen ausgegeben. Für unter 15-Jährige waren die Kosten mit jeweils 1.000 Euro richtig niedrig. 43 Prozent der Gesamtkrankheitskosten fielen auf die Gruppe der über der 65-Jährigen. Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt jedoch nur 17 Prozent.

Die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes waren in der Gruppe der 15 bis 65-Jährigen am höchsten. 13,8 Milliarden Euro mussten dafür bezahlt werden. 5,8 Milliarden Euro davon verschlang die Therapie der Rückenleiden. Nur für die Krankheiten des Verdauungssystems wurde in dieser Altersgruppe mehr ausgeben (22,2 Milliarden). Hierzu zählen aber auch die Kosten für zahnärztliche Behandlung

In die Praxen „sonstiger medizinischer Berufe“ - alle nichtärztlichen Professionen gehören dazu – strömten 6 Milliarden Euro. Auf die verschiedenen Krankheitsbereiche verteilt ergibt sich dieses Bild: Muskel-Skelett-Bindegewebs-Erkrankungen 1,46 Milliarden, Psychische und Verhaltensstörungen 687 Millionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen 627 Millionen, Nervensystem 432 Millionen, Verletzungen und Vergiftungen 313 Millionen, Atmungssystem 280 Millionen, Geburt und Wochenbett 263 Millionen, Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien 83 Millionen Euro.

Die heilende Tätigkeit in Arztpraxen leisteten sich die Bürger mit 31,4 Milliarden Euro, 5,1 Milliarden Euro davon entfielen auf die ärztliche Therapie von Muskel-Skelett-Bindegewebs-Erkrankungen.

Peter Appuhn
physio.de

Ratingen

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