News - Kassenfusion mit Hindernissen.

Kassenfusion mit Hindernissen.

Allgemeine Ortskrankenkassen in Hamburg und Schleswig-Holstein vor der Pleite. Zusammenschluss mit Schwesterkassen in NRW. Landesregierung fürchtet um Arbeitsplätze.

24.10.2005 • 0 Kommentare

Die Gesundheitskrankenkassen in Hamburg und Schleswig-Holstein sind krank. Auf einem riesigen Schuldenberg sitzend können sich die Nordlichter nur mühsam über Wasser halten. Beitragssätze von 13,6 Prozent (Schleswig-Holstein) und 14 Prozent (Hamburg) veranlassen viele Mitglieder, den beiden Krankenkassen den Rücken zu kehren. Die Abwärtsspirale ist nicht mehr aufzuhalten. Nur noch die Fusion mit den finanzstarken Ortskrankenkassen in Nordrhein-Westfalen kann ihr Überleben sichern.

Der bevorstehende Zusammenschluss der finanziell gut gepolsterten nordrheinwestfälischen AOK-Verbände mit den klammen Schwestern aus dem Norden hat jetzt die NRW-Landesregierung alarmiert, berichtet die Westdeutsche Zeitung. Die Politiker fürchten, dass ihre heimischen Kassen nach der Vereinigung die jetzt noch günstigen Beiträge von jeweils 13 Prozent deutlich anheben müssen. Dies würde zu höheren Lohnnebenkosten führen und sich ungünstig auf den Arbeitsmarkt auswirken.

Eine länderübegreifende Fusion von Ortskrankenkassen gab es bisher noch nicht. Möglich wird sie erst, wenn die beteiligten Bundesländer einen Staatsvertrag schließen. Letztlich müssen die Parlamente dem Vertrag zustimmen. Die Politiker stehen unter Druck, denn die zwangsweise Schließung der AOK Hamburg steht kurz bevor. Es ist kaum anzunehmen, dass die unionsgeführte Regierung in Nordrhein-Westfalen Hamburgs Regierenden Bürgermeister und Parteifreund Ole von Beust hängen lässt.

Peter Appuhn
physio.de

Stadtgrenze Köln

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