News - Jedes zweite Krankenhaus steht kurz vor der Pleite

Jedes zweite Krankenhaus steht kurz vor der Pleite

Deutsche Krankenhausgesellschaft für Privatisierung und Verknüpfung ambulanter und stationärer Bereiche.

14.06.2005 • 0 Kommentare

Den deutschen Krankenhäusern geht die Luft aus. Jedes zweite Bettenhaus steht "am Rande der Insolvenz", erklärt Wolfgang Pföhler, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in einem Interview mit der "Berliner Zeitung". Seit über zehn Jahren gedeckelte Budgets verbunden mit stetig steigenden Ausgaben könnten die Kliniken nur schwer verkraften. Die DKG mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung der 2.200 kommunalen, gemeinnützigen und privaten Krankenhäuser.

Der Verbandschef wehrt sich gegen den Vorwurf, die Einrichtungen würden nicht effizient genug arbeiten. Die Abläufe seien straff organisiert, das neue Fallpauschalensystem zwinge dazu. Gleichzeitig sinke die Verweildauer seit Jahren. Der enorme Spardruck lasse aber in Zukunft Einschränkungen für die Patienten befürchten. Vorstellbar sei etwa, dass es längere Wartezeiten vor Operationen geben wird.
Die schwächelnden Länderhaushalte verschärften die Lage. Investitionen in den Kliniken unterblieben, der Staat käme seinen Verpflichtungen nicht nach, obwohl die Häuser einen Rechtsanspruch hätten. Nach Schätzungen wären rund 35 Milliarden Euro nötig, "wenn wir weiter Spitzenmedizin bieten wollen", so Pföhler.

Private Investoren könnten die klamme Finanzsituation verbessern, ist der Präsident überzeugt. Dabei müsse man allerdings darauf achten, dass es zu keinem Abbau von Leistungen kommt. Auch eine stärkere Verknüpfung von ambulanten und stationären Sektoren könne hilfreich sein. Mehr Wettbewerb zwischen den Akteuren würde obendrein die Versorgungsqualität verbessern.

Peter Appuhn
physio.de

Baden-Württemberg - Durbach

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