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Bisher gab es keine bevölkerungsgestützten Langzeitstudien über das Risiko neurologischer Erkrankungen bei Kindern, die durch eine In-vitro-Fertilisation (IvF) gezeugt wurden. Jetzt haben schwedische Pädiater die Entwicklung von 5680 Kindern nach IvF und 11 360 normal gezeugten Kindern analysiert und die Ergebnisse verglichen (Lancet 359, 2002, 461).
Ihren Analysen zufolge mußten fast zweimal mehr IvF-Kinder als Kinder der Kontrollgruppe wegen Entwicklungsstörungen betreut werden. Die häufigste neurologische Störung war nach Angaben der Arbeitsgruppe um Dr. Bo Strömberg vom Universitätsklinikum in Uppsala in Schweden die Zerebralparese: So wurde eine Zerebralparese bei 31 von insgesamt 5680 IvF-Kindern festgestellt. In der Kontrollgruppe mit 11 360 Kindern waren es nur 17. Das Risiko, daran zu erkranken, ist nach der Studie bei den IvF-Kindern um das 3,7fache erhöht, bei Einzelkindern nach IvF um das 2,8fache. Eine statistisch verwertbare Analyse der unterschiedlichen reproduktionsmedizinischen Methoden war den Forschern zufolge nicht möglich.
Nach Ansicht der Pädiater kann das erhöhte Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen der Tatsache zugeschrieben werden, daß nach IvF im Vergleich zu Geburten nach normaler Zeugung vermehrt Zwillinge geboren werden. Weitere Faktoren seien ein niedriges Geburtsgewicht und verkürzte Schwangerschaftsdauer. Die Ergebnisse könnten jedoch nicht allein durch diese Faktoren erklärt werden. Ein Einfluß des reproduktionsmedizinischen Verfahrens könne nicht ausgeschlossen werden.
Quelle: pte
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