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Testpatient war ein Arzt, der die willkürlich ausgewählten Heilpraktiker aufsuchte und sich als seit zehn Jahren unter Rückenschmerzen leidender Krankenpfleger ausgab. Von immer wiederkehrenden Schmerzen im LWS-Bereich berichtete der Scheinkranke und von den Belastungen in seinem Beruf. Werden die Schmerzen zu stark, nehme er Schmerzmittel und als Präventionsmaßnahme jogge er.
Schon bei der Anamnese versagte die Mehrheit der Heilpraktiker. Nur sieben fielen durch Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit auf, acht dagegen wurden „schlecht“ bewertet. Einigen schien die Frage nach beruflicher Belastung, akuten Schmerzen, Medikation, Röntgenbildern oder Vorerkrankungen nicht der Rede wert zu sein. Ähnlich katastrophal waren die diagnostischen Bemühungen. Nur die Hälfte der Therapeuten untersuchte den Patienten im ausgezogenen Zustand oder tastete die schmerzende Wirbelsäule ab. Sechs sahen unterschiedliche Beinlängen, wo keine waren, und das auch noch mit gegensätzlichen Ergebnissen. Einen nicht vorhandenen Beckenschiefstand diagnostizierten vier der Experten. Das Messen des Liquorpulses im angezogenen Zustand durch eine Decke bewertete die Versuchsperson schlicht als groben Unfug – „so aussagekräftig wie Handauflegen“. Neun der zwanzig Getesteten erkannten zwar Verspannungen der Rückenmuskulatur, aber nur zwei schenkten der insuffizienten Bauchmuskulatur Beachtung. Skurril die Diagnose von Anette L., sie bescheinigte dem Rückenkranken eine Kuhmilchallergie, ein Zwölffingerdarmgeschwür und verschiedene Darmpilze. Herausgefunden hat sie das mit Hilfe der Mora-Diagnostik, die den Körper belastende Schwingungen erkennen soll. Milch trinkt der Patient aber seit 30 Jahren, ohne Anzeichen irgendwelcher Beschwerden, auf ein Zwölffingerdarmgeschwür besteht nicht der kleinste Hinweis.
Da nimmt es kaum Wunder, dass auch die heilpraktischen Therapievorschläge mit einiger Vorsicht zu genießen sind. Wirklich „gut“ waren zwei, sechs gerade noch zu akzeptieren, sieben konnte der Tester nur als „schlecht“ einstufen. Lediglich vier Heilpraktiker erkannten den Wert entspannender Maßnahmen oder die Bedeutung von Wärmetherapien. Ein gezieltes Kräftigungstraining wollte nur jeder Zweite empfehlen. Trotz des offensichtlich chronischen Verlaufs des Schmerzgeschehens, immerhin litt der scheinbare Krankenpfleger seit zehn Jahren unter Rückenschmerzen, meinten einige heilende Praktiker das Leiden könne durch ein- oder zweimaliges Einrenken beseitigt werden. In einem Fall wurde Überrumpelung als therapeutisches Mittel eingesetzt. Ohne weitere Erklärungen zog die Heilpraktikerin den Patienten kräftig nach hinten bis es heftig knackte.
Bei soviel fachlicher Indolenz drängt sich die Frage auf, warum dennoch immer mehr Menschen auf den Besuch beim Heilpraktiker schwören. Die Antwort liefert der ärztliche Scheinpatient: Alle von ihm besuchten Heilpraktiker überraschten mit besonderer Freundlichkeit und Zuwendung. Und noch etwas fiel ihm positiv auf: Heilpraktiker nehmen sich Zeit für ihre Patienten. Im Durchschnitt beschäftigen sie sich eine Stunde mit den Problemen ihrer Klientel. In vielen Fällen scheint es nicht unbedingt der Mangel an ärztlicher Kompetenz zu sein, der Patienten zum Seitenwechsel veranlasst. Sie wollen, dass man sich Zeit nimmt für sie, ihre Beschwerden ernst nimmt und sich ihnen aufgeschlossen und freundlich zuwendet.
Peter Appuhn
physio.de
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