News - Heilmittelrichtlinien 2004: Übergangzeit für alte Verordnungsblätter

Heilmittelrichtlinien 2004: Übergangzeit für alte Verordnungsblätter

Wahrscheinlich bis zum 31. August. Krankenkassen stimmen sich ab.

24.06.2004 • 0 Kommentare

Nach der umständlichen Einführung aller neuen Regelungen der großen Gesundheitsreform am 1. Januar würde die Umsetzung der am 1. Juli gültig werdenden neuen Heilmittelrichtlinien keine großen Probleme bereiten. So wollte man meinen, und die meisten Beteiligten werden sich das auch gewünscht haben. Ein Rundschreiben der Spitzenverbände der Krankenkassen, verfasst vom IKK-Bundesverband, belehrte die Hoffenden eines Schlechteren. Der Inhalt ist rechtlich fragwürdig und fern jedes Verständnisses für den Alltag in Arzt- und Heilmittelpraxen (wir berichteten).

Besonders gravierend ist die Feststellung, dass ab 1. Juli ausschließlich die neuen Verordnungsblätter verwandt werden dürfen. Wir wollten deshalb von den kassenärztlichen Vereinigungen wissen, ob die neuen Formulare auch tatsächlich rechtzeitig in den Regalen der Kassenarztpraxen liegen werden. Nicht überall wird dies mit absoluter Sicherheit der Fall sein, so das Ergebnis unserer kleinen Umfrage. Die missliche Folge für Patienten, Therapeuten und Ärzte: Kein Formular, keine Behandlung.

Ein schwarzes Loch in höchster Sommerzeit, das scheint inzwischen auch dem Bundesverband der Innungskrankenkassen Unbehagen zu bereiten. Nun steht es fest, es wird eine Übergangfrist geben, die alten Rezeptblätter können vorerst weiter benutzt werden. Ein „Abstimmungsprozess“ unter den Kassenverbänden wird Klarheit darüber schaffen, wie lange diese Übergangszeit dauern wird, so ein IKK-Sprecher zu physio.de. Sollte es keine divergierenden Vorstellungen einzelner Kassen geben, ist damit zu rechnen, dass die alten Formulare nach dem 31. August nur noch als Schmierpapier taugen.

Peter Appuhn
physio.de

Dortmund

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