News - Hausärzteverband: Hilfsmediziner sollen Ärzte entlasten

Hausärzteverband: Hilfsmediziner sollen Ärzte entlasten

NAV-Virchow-Bund fürchtet Konkurrenz.

20.06.2005 • 0 Kommentare

Ausgebrannt sind sie, die Kassenärzte. Doch der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes (BDA), Rainer Klötzle, weiß Rat. Besonders qualifizierte medizinische Fachkräfte sollten den Doctores Arbeit abnehmen. Sie könnten zum Beispiel Hausbesuche übernehmen, Verbände wechseln oder auch ein chronisch venöses Ulkus behandeln. Mit seinem Vorschlag möchte der oberste Hausarzt die grassierende burn-out-gesteuerte Praxisschließungswelle eindämmen.

Viel Zustimmung konnte Klötzle bisher nicht ernten. „Dann haben wir einen kleinen Allgemeinmediziner – und den wollen wir nicht“, empört sich der mecklenburgische Ärztekammerpräsident Andreas Crusius. Auch der Vorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands - NAV-Virchow-Bund – ahnt gar Schreckliches. Diese Forderung könnten Politiker als Rechtfertigung sehen, konkurrierende, nicht-akademische Heilberufe einzuführen, fürchtet er.

Ob der Hausarzt-Chef mit seinem Vorschlag an die früheren Barfußmediziner in der Volkrepublik China gedacht hat? Während der Kulturrevolution zu Zeiten Mao Tse-Tungs wurden Hilfsärzte in die Dörfer geschickt, um die Gesundheitsversorgung zu sichern.

Peter Appuhn
physio.de

Hessen , Frankfurt am Main

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