News - Grünes Rezeptblatt für nicht verschreibungspflichtige Medikamente

Grünes Rezeptblatt für nicht verschreibungspflichtige Medikamente

Patient muss bezahlen, hat aber einen Nachweis für die Steuererklärung.

24.03.2004 • 0 Kommentare

Grün, das Symbol für „freie Fahrt“, wird jetzt eine zusätzliche Bedeutung erlangen. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Verbände der pharmazeutischen Industrie und der Apotheken haben gemeinsam ein Rezeptformular entwickelt, dass durch seine lindgrüne Farbe signalisiert, der Patient muss das Medikament selbst bezahlen.

In der letzten Woche hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (GeBA) eine Liste mit rezeptfreien Medikamenten und Wirkstoffen beschlossen, die in Ausnahmefällen bei bestimmten Erkrankungen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden (wir berichteten). Für Medikamente, die dort nicht verzeichnet sind oder nicht einer Diagnose zugeordnet wurden, muss der Patient in die eigene Tasche greifen. Eigentlich ist ein Rezeptblatt nicht nötig, verschrieben werden muss das Mittel nicht, und das Geld dafür kann man sich auch nirgends wiederholen. Dennoch, man sollte es aufheben. Bei der jährlichen Steuererklärung kann es ein Nachweis für eine „außergewöhnliche Belastung“ sein. Ist ein einkommensabhängiger zumutbarer Eigenanteil erreicht, können die Kosten für die selbst bezahlten Pillen als Sonderausgaben abgesetzt werden, eine Steuerentlastung belohnt das Sammeln.

Die neuen Rezeptblätter lassen die Medikamentenhersteller und Apotheken drucken, sie verteilen sie dann kostenfrei an die Kassenärzte. Das Bundesgesundheitsministerium begrüßt die Einführung der neuen Formulare.

Peter Appuhn
zuzahlung.de

Baden-Württemberg

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