News - GKV-Finanzentwicklung: Heilmittel auf dem drittletzten Platz

GKV-Finanzentwicklung: Heilmittel auf dem drittletzten Platz

2,9 Prozent mehr im dritten Quartal. Krankenkassen mit 173 Millionen Euro Überschuss.

04.12.2007 • 0 Kommentare

Einen gewaltigen Satz nach vorne zeigen die Arzneimittel. Von Januar bis Ende September legten die Ausgaben um 6,2 Prozent zu. Grund genug für die Krankenkassen Alarm zu schlagen, zumal im Oktober die Kosten noch deutlich weiter sprangen. Fast 15 Prozent mehr als im Vorjahresmonat mussten die Kassen für Pillen, Salben und Tropfen aufbringen. Vor diesem Hintergrund erscheint der 2,9-prozentige Mehraufwand für Heilmittel mehr als bescheiden, besonders dann wenn man die absoluten Zahlen ins Kalkül zieht. 20,434 Milliarden Euro hat die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im ersten bis dritten Quartal für Medikamente ausgegeben, 2,803 Milliarden Euro waren es für Heilmittel. Allein die Mehrausgaben für Arzneimittel erreichten etwa die Hälfte der Gesamtausgaben für Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie. Pünktlich zum Dezemberbeginn hat das Bundesgesundheitsministerium gestern die Zahlen zur Finanzentwicklung der GKV vorgelegt. Einen Überschuss von rund 173 Millionen Euro konnten die Krankenkassen verbuchen. Am erfolgreichsten wirtschafteten die Allgemeinen Ortskrankenkassen, die allerdings auch den größten Schuldenberg vor sich her schieben.

Im Osten legten die Heilmittelberufe mit 3,4 Prozent etwas mehr zu, in den westlichen Bundesländern betrug die Steigerungsrate 2,8 Prozent. Bundesweit landeten sie auf dem drittletzten Platz. Nur die Zahnärzte (plus 1,7 Prozent) und Krankenhäuser (plus 0,8 Prozent) mussten sich mit geringeren Zuwächsen zufrieden geben. Präventionsleistungen und soziale Dienste haben ihre Bedeutung um kräftige 55,5 Prozent ausgebaut. Ulla Schmidt ist zufrieden. Die Ausgaben seien "gesundheitspolitisch geboten und weisen in die richtige Richtung", erklärte die Gesundheitsministerin. Hier die Steigerungssätze für die übrigen Leistungsbereiche: Häusliche Krankenpflege (9,9 Prozent), Früherkennungsmaßnahmen (6,2 Prozent), Zahnersatz (5,8 Prozent), Schwangerschafts- und Mutterschaftsleistungen (5,3 Prozent), Hilfsmittel (5,2 Prozent), Faherkosten (4,5 Prozent), Krankengeld (4,2 Prozent), ärztliche Behandlungen (3,1 Prozent), Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen (3,1 Prozent). Nur geringfügig (1,5 Prozent) bewegten sich dieses Mal die Verwaltungskosten der Krankenkassen nach oben.

Nicht nur die Kosten der Heilmittelleistungen entwickeln sich mit angezogener Bremse, auch ihr Anteil an den Gesamtausgaben der GKV verharrt mit 2,47 Prozent (Vorjahreszeitraum: 2,49 Prozent) auf traditionell niedrigem Niveau.

Peter Appuhn
physio.de

Barmbek

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