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Die Hauptlast trug naturgemäß die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV), 57 Prozent der Ausgaben brachte sie auf, 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit 4,5 Prozent waren die Mehrausgaben der privaten Krankenversicherung (PKV) mehr als doppelt so hoch. Ihr Anteil an den Gesamtausgaben belief sich auf knapp 9 Prozent. Aus ihrem persönlichen Geldbeutel haben die Menschen immerhin 29,4 Milliarden Euro für ihre Gesundheit locker gemacht, 12 Prozent des ganzen Kuchens waren das, 3,4 Prozent mehr als 2002.
Die Betrachtung eines längeren Zeitraums verdeutlicht, dass der Anteil der privaten Versicherungen und der Selbstzahler an den Gesundheitsausgaben immer größer wird. Die durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 1992 bis 2003 betrug bei der PKV 5,1, den aus eigener Tasche Zahlenden 4,9 und den gesetzlichen Kassen 2,9 Prozent.
Waren (Arznei- und Hilfsmittel, Zahnersatz) verursachten mit 64,1 Milliarden Euro (27 Prozent der Ausgaben) die höchsten Kosten. Ärztliche Leistungen landeten mit 62 Milliarden Euro (26 Prozent) auf dem zweiten Platz. 6,3 Milliarden Euro (2,6 Prozent) wurden für Leistungen in Praxen „sonstiger medizinischer Berufe“ ausgegeben, das waren 5 Prozent mehr als 2002. Überdurchschnittlich zugelegt haben auch die Ausgaben für Zahnersatz (5,2 Prozent) und für Verwaltungsleistungen (4 Prozent).
Weniger Geld wurde aufgebracht für Einkommensleistungen, wie Krankengeld und Entgeltfortzahlungen. Um 3,2 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro sanken diese Kosten. Der seit Jahren kontinuierlich zurückgehende Krankenstand macht sich hier bemerkbar.
Mit 4,3 Milliarden Euro war die Gesetzliche Krankenversicherung an den Ausgaben für die „sonstigen medizinischen Berufe“, also auch die Heilmittelerbringer, beteiligt, 587 Millionen Euro entfielen auf die privaten Versicherer. Auch hier fiel die PKV-Steigerung gegenüber 2002 mit 5,3 Prozent höher aus als beim GKV-Anteil (4,5 Prozent mehr). Im Durchschnitt wurden für jeden Deutschen im Jahr 2003 70 Euro für Leistungen von Physiotherapeuten und der anderen „sonstigen medizinischen Berufe“ ausgegeben. Deutlich mehr trugen die Bürger in die Apotheken. 400 Euro hat jeder von ihnen dort gelassen.
11,3 Prozent der gesamtgesellschaftlichen Ausgaben wurden für die Gesundheit ausgegeben. Die Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahr ist fast unverändert (+ 0,1 Prozent). Auch wenn Gesundheitspolitiker immer dann gern von einer Kostenexplosion im Gesundheitswesen sprechen, wenn Sie Leistungseinschränkungen begründen wollen, die Zahlen sprechen eine harmlosere Sprache. Um gerade einmal zwei Prozent erhöhte sich der Gesundheits-BIP-Anteil innerhalb von 30 Jahren.
Mit einiger Ungeduld warten wir auf die Auswertung der Gesundheitsausgaben für 2004, dem Jahr eins der Gesundheitsreform. Leider spannt uns das Statistische Bundesamt damit noch ein wenig auf die Folter, erst im März 2006 können die Bundesstatistiker ihre Berechnungen liefern.
Peter Appuhn
physio.de
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