News - Forschung: Ursache rätselhafter Autoimmunkrankheiten entdeckt

Forschung: Ursache rätselhafter Autoimmunkrankheiten entdeckt

29.04.2001 • 0 Kommentare

Zellen, die während einer Schwangerschaft zwischen werdendem Kind und Mutter ausgetauscht werden, könnten die Ursache für Autoimmunkrankheiten wie rheumatoide Arthritis, Lupus und Multiple Sclerose sein. Diese Krankheiten gehören neben Herzversagen, Krebs und Unfällen zu den zehn häufigsten Todesursachen. Das Immunsystem attackiert dabei ein Organ oder anderes Gewebe im eigenen Körper. US-Forscher gaben ihre Ergebnisse am Samstag auf dem Jahreskongress der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft (AAAS) in San Francisco bekannt. Lee Nelson vom Fred Hutchinson Krebsforschungsinstitut in Seattle fand im Blut von Patientinnen mit Autoimmunkrankheiten einen überraschend hohen Anteil von Fötus-Zellen. Er lag bis zum 30-fachen über dem bei gesunden Frauen. Damit stellt sich die Frage, ob nicht zumindest einige dieser Krankheiten durch fremde Zellen ausgelöst werden - denen des noch ungeborenen Kindes der Patientinnen. In Nelsons Studie stellten sich die Krankheitssymptome erst fünf, zehn oder 15 Jahre nach der Geburt des Nachwuchses ein. Da der Austausch der Zellen während einer Schwangerschaft in beide Richtungen erfolgt, ist es laut Nelson auch möglich, dass eine Mutter ihrem Kind die Zellen mit "in die Wiege" legt. Diese lösen Jahrzehnte später die Immunreaktion aus. Genauso könnte die Übertragung von einem Zwillingsgeschwister erfolgen oder auch bei einer Bluttransfusion.
Quelle: dpa

Triberg im Schwarzwald

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