News - Finanzminister ziehen Steuerformular Einnahme-Überschussrechnung zurück

Finanzminister ziehen Steuerformular Einnahme-Überschussrechnung zurück

2005 soll ein „anwenderfreundliches“ Nachfolgepapier erscheinen.

06.10.2004 • 0 Kommentare

Ein knappes Jahr war ihm beschieden, dem Steuerformular „EÜR“ (Einnahme-Überschussrechnung), jetzt haben Bundesfinanzminister Hans Eichel und seine Länderkollegen dem bürokratischen Unsinn kurzerhand ein Ende bereitet. Die Zettel können in den Papierkorb wandern, Freiberufler und Kleinunternehmer brauchen sich nicht mehr darum zu scheren.

Die Zähigkeit der Steuerberaterverbände hat tatsächlich zum Erfolg geführt. Wie Cato im römischen Parlament mahnten sie in steter Konsequenz, im Übrigen sind wir der Meinung, das EÜR-Formular muss verschwinden. In der vergangenen Woche erfuhren die wackeren Steuerberater schließlich noch parlamentarische Unterstützung. Die Mitglieder des Finanzausschusses des Bundestags forderten die Finanzminister auf, das Formular zu vereinfachen (wir berichteten).

Noch gibt sich der Amtsschimmel aber nicht völlig geschlagen. Die Minister haben den Beamten in den Finanzbehörden eine Hausaufgabe gestellt. Im nächsten Jahr soll ein „gestrafftes“ und „anwenderfreundliches“ Papier entwickelt werden.
Das wäre ja auch noch schöner, ein Formular oder andere hoheitliche Akte einfach verschwinden zu lassen. So etwas würde nachgerade an den Grundfesten unseres Gemeinwesens rütteln. Was schleppen wir da nicht alles mit uns herum, Gesetze aus tausendjährigen Reichen, und mit jedem Glas Sekt trinken wir noch immer auf die stolze kaiserliche Flotte, auch wenn diese schon lange auf dem Boden der Weltmeere vor sich hin rostet – die Sektsteuer macht’s möglich.

Peter Appuhn
physio.de

Hessen / Frankfurt am Main

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