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Rückenschmerzen
Eigentlich eine Frechheit!
Neurostimulatoren für die Rückenmuskulatur – Dürftige Datenlage für ein invasives Vorgehen
24.01.2025 • 0 Kommentare
Bild eines der verwendeten Neurostimulatoren am M. Multifidus
Lizenz: CC-BY •
Eine der größten Herausforderungen des sozialen Gesundheitssystems ist die Versorgung von chronischen unteren Rückenschmerzen. Sowohl aufseiten der Betroffenen als auch der VersorgerInnen besteht daher ein hoher Leidensdruck. Dadurch wird oft nach jedem Strohhalm gegriffen. Kritisch wird dies besonders dann, wenn die Behandlungsstrategie invasiv ist. Es bestehen potenziell hohe Risiken bei gleichzeitig unklarem Nutzen.

Eines dieser Vorgehen ist eine Art Schrittmacher für die tiefe Rückenmuskulatur. Dieser Neurostimulator soll zur Reduktion der Schmerzen sowie Verbesserung der Lebensqualität und Funktionsfähigkeit bei PatientInnen mit einem sogenannten Motor-Impairment * führen. Die Feststellung dieser motorischen Kontrollverluste wurde in dem hier beschriebenen Projekt nur durch einen positiven „Prone Instability Test“ definiert. Dieses Vorgehen entspricht allerdings nicht vollständig den aktuellen Empfehlungen.

Die Forschungsgruppe um Christopher Gilligan veröffentlichte nichtsdestotrotz nun seine Langzeitergebnisse .

Bisher bekannt
In einer ersten Phase wurden 204 Personen ein Neurostimulator implantiert. Alle TeilnehmerInnen sollten das Gerät zweimal täglich für 30 Minuten in Bauch- oder Seitenlage über eine Fernbedienung aktivieren. Bei einer Hälfte wurde eine therapeutisch wirksame Stimulation programmiert. Die Placebokontrollgruppe erhielt hingegen minimale Ströme mit minimalen Impulszeiten. Ob dies tatsächlich als Scheinbehandlung zu sehen ist, stellen selbst die ForscherInnen in Frage.

Nach 120 Tagen wurde eine wichtige Zwischenmessung durchgeführt, denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Randomisierung und Verblindung aufgelöst. Danach wurden auch bei der Kontrollgruppe das Gerät auf eine therapeutisch wirksame Stimulation umprogrammiert. In dieser „Abschlussuntersuchung“ dieses Studienabschnitts ergaben sich zwischen den Gruppen nur minimale Unterschiede, die zwar statistisch signifikant aber klinisch nicht relevant waren. Gleichzeitig wurde sichtbar, dass fast die Hälfte (44 Prozent) der Placebogruppe dies bereits erkannt hatte.

Somit könnte aus diesen Zwischenergebnissen (vorsichtig) geschlussfolgert werden, dass der Neurostimulator nicht besser als ein Placebo wirkt.

Langzeitergebnisse
In der neusten Veröffentlichung zum Projekt wurden alle ProbandInnen nur noch als Interventionsgruppe geführt. Insgesamt wurden bis zur Abschlussuntersuchung 62 Geräte ausgebaut. Beispielsweise wegen „Wirkungslosigkeit“ (n = 27), weil ein MRT nötig war (n = 10), einer Infektion um das Implantat (n = 5) oder der Schrittmacher Schmerzen verursachte (n = 18). Aus anderen Gründen gingen weitere ProbandInnen verloren, weshalb am Ende 126 der vormals 204 Personen (62 Prozent) ausgewertet werden konnten.

Über den gesamten Zeitraum von nunmehr fünf Jahren verbesserte sich kein einziger Endpunkt (Schmerz, Funktion, Lebensqualität) gegenüber den 120 Tagen, obwohl das Implantat weiterhin genutzt wurde.

Was daraus gemacht wird
In einer aktuellen Pressemitteilung wird nun getitelt: „Chronische Rückenschmerzen? Ein neuer Neurostimulator kann helfen“. Die Vigdis Thompson Foundation wirbt damit für ihre Neurostimulatoren. Der Vorstandsvorsitzende Prof. Luchtmann verkündet im Brustton der Überzeugung, dass diese Behandlung die Kraft, Beweglichkeit verbessert und Schmerzen lindert. Dabei wurde keiner dieser Endpunkte - außer Schmerz - überhaupt untersucht.

Weiter tönt Luchtmann: „Es ist Glück im Unglück, wenn die Ursache für die Beschwerden gefunden wird. Dabei kann nach Begutachtung der MRT-Aufnahmen schnell und sicher diagnostiziert werden, ob eine Dysfunktion der Multifidi-Muskeln vorliegt.“ Was angesichts der Komplexität und Vielschichtigkeit von Schmerzen im Allgemeinen – Kreuzschmerzen im Besonderen – eine äußerst gewagte These ist. Zudem zeigen zwar Untersuchungen zur Genauigkeit des MRT bei der Erkennung von Muskelatrophie der Multifidis eine akzeptable Genauigkeit, eine klare Diagnose daraus abzuleiten funktioniert zum aktuellen Stand allerdings nicht.

Martin Römhild B.Sc. / physio.de

* Motor-Impairment (Impairment, engl. für Beeinträchtigung) steht im allgemeinen für eine reduzierte motorische Kontrolle. Dieser Begriff findet sich in verschiedenen Fachrichtungen der Medizin. Ein Beispiel ist die eingeschränkte Rumpfkontrolle (Trunk Motor Controll) in der Neurologie. In der muskuloskelettalen Versorgung findet sich diese Symptomatik auch in der Lendenwirbelsäule. Um diese Problematik zu diagnostizieren, wird ein komplexes Untersuchungsprozedere (z. B. das Luomajoki Lumbar Movement Control Dysfunction Screening) empfohlen.

Das Luomajoki Lumbar Movement Control Dysfunction Screening im Video:

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