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Die Podiumsteilnehmer bei Platzieren ihrer Statements
Foto: VDB-Physiotherapieverband e.V. • Lizenz: CC-BY •
Und um ihrem Konzept zu Gewicht und Bekanntheit zu verhelfen, luden diese drei Verbände Anfang der Woche unter dem Titel „Physiotherapie trifft Politik“ ins Marriott-Hotel am Inge-Beisheim-Platz zu Berlin.• Masseur / med. Bademeister
• Schulisch ausgebildeter Physiotherapeut
• Akademisch ausgebildeter Physiotherapeut
Wer war alles da?
Gekommen waren zusätzlich zu 130 Präsenz- auch noch ca. 400 Online-Teilnehmer an den heimischen Bildschirmen. Neben der gehobenen Adresse und der Quantität der Teilnehmer war aber auch die Qualität des Auditoriums bemerkenswert. Das Auge des Beobachters erblickte Vertreter:
Zugeben, letzterer war auch als Redner geladen. Doch viel wichtiger als seine Funktion als Redner, dürfte an diesem Nachmittag seine Position als Zuhörer gewesen sein; ist er doch u. a. der Verantwortliche für das Erstellen des Referentenentwurfes für ein neues Berufsgesetz. Doch dazu später mehr.• des ZVKs und VPTs
• des AOK-Bundesverbandes
• des GKV-Spitzenverbandes
• und last but not least: den Ministerialdirigenten und Leiter der Unterabteilung 31 "Medizin- und Berufsrecht" im Bundesgesundheitsministerium Markus Algermissen
Wo stehen wir – wo wollen wir hin?
In seinem Eingangsreferat skizzierte oben erwähnter Ministerialrat Algermissen noch einmal kurz die Verbesserungen der Vergangenheit (z. B. Rahmenvertrags-Verhandlungen jetzt auf Bundesebene) und würdigte die Rolle der Physiotherapie im Gesundheitswesen. Wie man das halt so macht als Profi.
Interessanter wurde sein Blick in die Zukunft. Laut Algermissen will das Ministerium den Beruf des Physiotherapeuten attraktiver machen, indem es künftig flächendeckend kein Schulgeld mehr geben soll, wohl aber eine Ausbildungsvergütung. Und dann kam er auch schon auf den „weißen Elefanten im Raum“ zu sprechen: die Akademisierung. Oder besser gesagt die "Teilakademisierung" und was sein Haus darunter verstünde (wir berichteten).
Wasser in den Wein der Vollakademisierung
Legitimerweise verfolgten die einladenden Verbände mit dieser Veranstaltung auch gewisse Interessen; die da waren: Vorstellung und Begründung ihres eigenen Konzeptes und das Aufzeigen von Schwachstellen konkurrierender Modelle. Und hierfür hatten sie mit Prof. Dr. phil. habil. Thomas Bals den richtigen Mann.
Prof. Bals kritisierte in der eines Professors eigenen Sprache an einer Vollakademisierung,
Podiumsrunde• dass alle bisherigen Studien, die ihren Mehrwert belegten, interessengeleitet seien. Sprich: Sie wurden erstellt von Institutionen, die von einer Akademisierung profitieren würden.
• dass diese extrem teuer werden würde. Teuer heißt ca. 900 Mio. Euro pro Jahr; gegenüber den Kosten einer Teilakademisierung von 90 bis 180 Mio. pro Jahr. Und er zog hiermit auch die Zahlen seines „geschätzten Kollegen“ Borgetto in Zweifel, welcher in der Veranstaltung vom Oktober 2022 keinen Kostenunterschied zwischen hochschulischer und berufsfachschulischer Ausbildung konstatiert hatte (wir berichteten).
• dass hierfür 30 neue Hochschulen entstehen müssten. Und woher nähme man all die Professoren für diese Hochschulen?
• dass nach seiner Beobachtung die Akademisierung der Pflege „ein Flop“ sei und er dies auch bei den Therapeuten befürchte (ausgenommen vielleicht die Logopäden).
Vor den Augen aller Teilnehmer und vor allem auch derer des entscheidenden Unterabteilungsleiter aus dem Ministerium fand dann eine Podiumsveranstaltung statt. Geladen waren:
Dies war nun die Stunde für die Podiumsteilnehmer unter Leitung des kundigen Moderators ihre Belange offen und mit Nachdruck zu formulieren.• Christiane Möller, stellv. Geschäftsführerin DBSV
• Bettina Müller, Berichterstatterin für Heilmittel in der SPD-Bundestagsfraktion
• Wolfgang Oster, stellvertretender Bundesvorsitzender VDB
• Petra Witt, Vorstandsvorsitzende VDP NRW
• Elke Maßing, GKV-Spitzenverband
• Prof. Dr. Christoph Egner, Studiendekan Physiotherapie an der Diploma Hochschule
• Peter Aumer (CSU), Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales
So legte beispielsweise Frau Möller, die Vertreterin des Blinden- und Sehbindertenverbandes, in überzeugender Art dar, wie wichtig die Berufe Masseur und Physiotherapeut für die Mitglieder ihres Verbandes seien. Anders als in den meisten anderen Berufen wäre hier die Beschäftigungsrate nach einer Ausbildung annähernd bei 100 Prozent. Auch sehe sie das Thema Hochschule für Blinde eher kritisch: Denn bei den Berufsfachschulen gäbe es schon etliche Spezialschulen für Blinde, spezialisierte Hochschulen für Blinde oder Sehbehinderte dagegen noch keine einzige.
Für Wolfgang Oster vom VDB war auch das Argument der Versorgung des ländlichen Raumes von Gewicht. Die Empirie zeige ganz einfach, dass mehr Absolventen im ländlichen Raum bei Berufen blieben in denen die Ausbildung vor Ort stattfinde. Wenn alle zum Studieren in die Großstadt müssten, gingen aus dem ländlichen Raum manche gar nicht hin und die, die gingen, blieben zum großen Teil dort hängen. Wenn ich aber in der Fläche keine ausreichende Anzahl an Therapeuten habe, habe ich dort auch keine Versorgung von Patienten.
Das Anliegen von Frau Witt war ganz klar: Es dürfe durch die Akademisierung keine Zweiklassen-Therapeuten geben; der fachschulisch ausgebildete Therapeut dürfe nicht zum Assistenten des studierten Kollegen degradiert werden.
Für manche überraschend plädierte auch der Vertreter der Hochschulzunft Prof. Dr. Egner nicht für eine Vollakademisierung. Vielmehr sei er für eine intelligente Akademisierung bei der am Ende studierte Physiotherapeuten stünden, die v.a. in der Lehre (an Berufsfachschulen oder Hochschulen), der Leitung (z. B. von größeren Therapiezentren) oder in der (Evidenz-)Forschung eingesetzt würden; evtl. könnten sie als Master auch eines der entscheidenden Kriterien für den Direktzugang sein. Außerdem sei für ihn ganz wichtig, weg von einer emotional hin zu einer auf Sachebene geführten Debatte zu kommen.
Bemerkenswert auch die Position von Frau Maßing vom GKV-Spitzenverband. Eigentlich geht sie das ganze Thema ja erst in zweiter Linie etwas an; aber für sie war ganz klar: Die Zertifikate müssen durch die Neuordnung der Ausbildung Geschichte werden.
Und dann war da noch Frau Müller von der SPD. Vom Moderator gefragt, was denn Teilakademisierung bedeute, entgegnete sie: „Das kann ich Ihnen nicht sagen!“ Ferner merkte man ihr ihr Erstaunen respektive Unwohlsein ob der Tatsache förmlich an, dass hier nun so ein Widerstand gegen die Vollakademisierung sicht- und fühlbar wurde. Müller wörtlich: „Wie kann es sein, dass drei von vier Berufsverbänden für eine Vollakademisierung seien und nun dies hier …. ?“
Und nun?
Was soll der Gesetzgeber jetzt mit all diesen Informationen anfangen? Nach der Veranstaltung sprachen wir diesbezüglich kurz mit Markus Algermissen – wie erwähnt der im Bundesministerium für Gesundheit zuständige Unterabteilungsleiter für das Ausarbeiten eines Referentenentwurfes für ein neues Berufsgesetz für die Berufe in der Physiotherapie:
physio.de: Herr Algermissen, was nehmen Sie von der heutigen Veranstaltung mit?
Algermissen: Es war eine hochspannende Veranstaltung, die deutlich den Reformbedarf unterstrichen hat. Zudem nehme ich vor allem drei Dinge mit: Es ist ein wichtiges Anliegen bei der Ausbildungsreform die Blinden- und Sehbehinderten zu berücksichtigen. Der Zugang für Hauptschülerinnen und Hauptschüler darf „nicht hinten runterfallen“ und das „richtige“ Verständnis von der Teil-Akademisierung bleibt ein zentraler Punkt.
Wann dürfen unsere Leser jetzt mit einem Referentenentwurf rechnen?
Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass das Bund-Länder-Begleitgremium bis Mai die unterschiedlichen Themen der Reform diskutiert und abarbeitet. Ich gehe daher - Stand heute - davon aus, dass wir im Sommer einen ersten Referentenentwurf vorlegen könnten.
Ihr Haus ist alles andere als zu beneiden. Sie sollen eine neue Ausbildung kreieren, die in die Zukunft weist, international anschlussfähig ist, gleichzeitig aber auch die Hauptschüler und Sehbehinderten nicht außer Acht lässt; dann darf es auch nicht zu teuer werden und schnell soll es am besten auch noch gehen. Gleicht das nicht sprichwörtlich der berühmten Quadratur des Kreises?
Ach, wissen Sie, das ist eine bedeutsame Reform, die viele Menschen und Interessen berührt. Zudem müssen wir auch die Reformen bei den anderen Gesundheitsberufen im Blick haben. Entsprechend sorgfältig gehen wir vor. Wenn Sie bis dato von vielen Seiten leichte bis mittlere Kritik ernten, dann muss das kein Zeichen dafür sein, dass man mit allem ganz falsch liegt. Ich freue mich jedenfalls auf die weiteren Arbeiten und Beratungen.
Abschließender Kommentar
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Von daher sei hier nicht unerwähnt, dass sich im Nachgesprächen mit Online-Teilnehmern die Technik als das größte Manko entpuppte. Die Veranstaltung war als Zoommeeting konzipiert. Kann man machen. Dann muss man sie aber auch betreuen und dafür sorgen, dass die Mikrofone von Zoom-Teilnehmer ausgeschaltet bleiben und außerdem den Online-Teilnehmern die Möglichkeit gegeben wird, Fragen an die Referenten zu stellen. Oder, wenn ich all dies nicht leisten möchte, wäre es besser, eine solches Format gleich von vornherein lediglich als Live-Stream anzubieten.
Abgesehen davon lässt sich aber sagen: Das Anliegen der Veranstalter war, den Entscheidern aus Legislative und Exekutive vor Augen zu führen, dass es auch einen mit Argumenten unterfütterten Widerstand zur Vollakademisierung gibt. Und das ist ihnen nach Beobachtung des Autors auch gelungen; von daher dürfen sie den Nachmittag in Berlin durchaus als Erfolg für sich verbuchen.
Was dieser sog. „Ausbildungsgipfel“ allerdings nicht war: Er war gewiss kein Ringen aller verschiedenen „Akademisierungsströmungen“ um den besten gemeinsamen Nenner.
Sollte es je eine solche Veranstaltung geben, wir würden berichten. Verlassen Sie sich drauf.
Friedrich Merz / physio.de
AkademisierungVDBGKV-SpitzenverbandSPDCDUBMGReferentenentwurfAusbildung
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harald241 schrieb:
Das ganze kann man in einem Satz zusammenfassen: Jeder verfolgt seine eigenen Interessen.
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Horatio72 schrieb:
Erinnert an eine Adeligen Versammlung im Schottischen Mittelalter wo jeder sich nur um seine Pfründe scherrt. Das große England als Feind hat sich kaputtgelacht.
Darf zukünftig auch ein Berufsschulphysio den Sekt. HP machen oder bleibt dieser den Akademikerphysios verbehalten?
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harald241 schrieb:
Wäre sinnvoll, nicht?
Allerdings glaube ich nicht daran das Ärzte freiwillig was abgeben...
unter den jetzigen Voraussetzungen auch sinnvoll. ich habe erst gestern wieder Kontakt zu einer Kollegin gehabt, die keine Befunde schreiben und auch kein Red Flag screening machen. Solchen Praxen muss ein Direktzugang verwehrt sein und auch eine Blankoverordung halte ich nicht für realisierbar ohne Patienten zu gefärden.
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metamvitamin schrieb:
interessante frage. wäre ja eine Möglichkeit sich nachzuqualifizieren... bei Teilakademisierung... bei Vollakademisierung braucht es den ja dann eigtl. nicht mehr - je nachdem wie das ausgestaltet wird.
Allerdings glaube ich nicht daran das Ärzte freiwillig was abgeben...
unter den jetzigen Voraussetzungen auch sinnvoll. ich habe erst gestern wieder Kontakt zu einer Kollegin gehabt, die keine Befunde schreiben und auch kein Red Flag screening machen. Solchen Praxen muss ein Direktzugang verwehrt sein und auch eine Blankoverordung halte ich nicht für realisierbar ohne Patienten zu gefärden.
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nadine dressler schrieb:
Heilpraktiker:in/sec.HP hat nichts mit der akademischen PT zu tun. Die GKV (Gesundheitssystem, gesetzlich für die Bevölkerungsgesundheit geregelt) bezahlt ja auch keine HPs, sondern das Klientel selbst. Das sind zwei verschiedene Systeme und HP hat nichts mit dem Gesundheitssystem in Dtl. zu tun. Das ist eine Ökonomisierungs-/"Markt" Angelegenheit und der Direktzugang durch die Hintertür, wer es sich leisten kann. In der Akademisierungsdebatte sprechen wir aber innerhalb des Gesundheitssystems von einer Qualitätssicherung in der Patientenversorgung durch eine standardisierte und kompetenzorientierte Ausbildung, das kann eine HP Ausbildung und ein in Deutschland gehandhabter (föderalistisch bedingt) heterogener Ausbildungsberuf nicht bieten. Es gibt keine einheitliche Ausbildungsregelung und Berufsnomenklatur. Das mag jetzt überheblich klingen, ist es aber keinesfalls sondern einfach nur logisch, wenn jede Schule/Land nach eigener Fassung lehrt und unterrichtet, und jede:r HP nach Gutdünken machen kann.
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Halbtitan schrieb:
Was ich nie in diesen Vollakademiesierungsdebatten lese ist die Frage nach dem Sektoralen HP für die Physiotherapie.
Darf zukünftig auch ein Berufsschulphysio den Sekt. HP machen oder bleibt dieser den Akademikerphysios verbehalten?
Derzeit ist aber nicht erkennbar, wie das Lehrpersonal beschafft werden soll und wie man Akzeptanz für ein Studium schaffen will, bei dem die Absolventen derzeit keine adäquaten Jobs finden und auch nicht angemessen honoriert werden.
Letzteres ist neben den Kosten für die Akademisierung „nur“ mit politischem Willen hinzubekommen.
Die Branche selbst ist aber nicht mal überzeugt davon, da nur 7% der Beschäftigten überhaupt an der Befragung teilgenommen haben.
Ich glaube daher nicht, dass es für die Vollakademisierung reichen wird.
Weder in der Politik noch in der Branche ist der Wille erkennbar.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Die zentralen Hürden für die Vollakademisierung sind die Finanzen, das Lehrpersonal und die durchwachsenen Erfahrungen in der Pflege. Diese Hürden müsste man überwinden, wenn es ein Erfolg werden soll.
Derzeit ist aber nicht erkennbar, wie das Lehrpersonal beschafft werden soll und wie man Akzeptanz für ein Studium schaffen will, bei dem die Absolventen derzeit keine adäquaten Jobs finden und auch nicht angemessen honoriert werden.
Letzteres ist neben den Kosten für die Akademisierung „nur“ mit politischem Willen hinzubekommen.
Die Branche selbst ist aber nicht mal überzeugt davon, da nur 7% der Beschäftigten überhaupt an der Befragung teilgenommen haben.
Ich glaube daher nicht, dass es für die Vollakademisierung reichen wird.
Weder in der Politik noch in der Branche ist der Wille erkennbar.
Für diese Aussage feiere ich Frau Maßing vom GKV-Spitzenverband. Geschichte könnten sowohl die Zertifikate als auch das dazugehörige Zertifikatssystem im Übrigen bereits jetzt schon, auch ohne Neuordnung der Ausbildung, sein. Scheint aber von gewissen Interessenvertretern aus den eigenen Reihen nicht gewünscht, sonst wären diese längst Geschichte.
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Für mich sieht das nach verspätetem Narentreiben aus.
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Wintermöwe schrieb:
Die Gegenfrage wäre gewesen, wieso die GKV dann überhaupt den Rahmenvertrag unterschrieben hat, wenn die GKV gegen das Zertifikatswesen ist?
Für mich sieht das nach verspätetem Narentreiben aus.
Zum Unterschreiben und Aushandelns eines Vertrages gehören immer noch Zwei. Wenn die eine Seite keine Anstalten macht die Zertifikate abschaffen zu wollen, wieso sollte dann die andere Seite hier aktiv werden?
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logofox schrieb:
@Wintermöwe
Zum Unterschreiben und Aushandelns eines Vertrages gehören immer noch Zwei. Wenn die eine Seite keine Anstalten macht die Zertifikate abschaffen zu wollen, wieso sollte dann die andere Seite hier aktiv werden?
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logofox schrieb:
Zitat: >>Bemerkenswert auch die Position von Frau Maßing vom GKV-Spitzenverband. Eigentlich geht sie das ganze Thema ja erst in zweiter Linie etwas an; aber für sie war ganz klar: Die Zertifikate müssen durch die Neuordnung der Ausbildung Geschichte werden.<<
Für diese Aussage feiere ich Frau Maßing vom GKV-Spitzenverband. Geschichte könnten sowohl die Zertifikate als auch das dazugehörige Zertifikatssystem im Übrigen bereits jetzt schon, auch ohne Neuordnung der Ausbildung, sein. Scheint aber von gewissen Interessenvertretern aus den eigenen Reihen nicht gewünscht, sonst wären diese längst Geschichte.
Der Moderator war nicht kundig, da muss ich widersprechen! Er meinte ja z. B. als Auszubildender wäre man neben der schulischen Ausbildung nur in einem Betrieb tätig wie in einer Lehre.
Fr. Müller (SPD) war völlig konfus und überrascht von der Diskussion. Prof. Egner war aus meiner Sicht gut in seiner Argumentation.
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Jan Dieckmann schrieb:
Leider konnte man keine Fragen stellen über Zoom. Das war schwach!
Der Moderator war nicht kundig, da muss ich widersprechen! Er meinte ja z. B. als Auszubildender wäre man neben der schulischen Ausbildung nur in einem Betrieb tätig wie in einer Lehre.
Fr. Müller (SPD) war völlig konfus und überrascht von der Diskussion. Prof. Egner war aus meiner Sicht gut in seiner Argumentation.
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Olav schrieb:
Das stimmt, in Schleswig-Holstein wird die Zahl der Schulen für Physio/Ergo/Logo/Podo/Mass. seit Einführung der Schulgeldfreiheit am 1.1.2019 bis Ende dieses Jahres um 50% zugenommen haben. Aus ursprünglich 16 Schulen wurden derzeit 20, dieses Jahr kommen noch 4 weitere hinzu.
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Okal schrieb:
Hochschulen liegen in Bundesverantwortung, Fachschulen hingegen obliegen der Landesverantwortung. Es geht als um die Zuständigkeiten und damit auch für die Kosten. Herr Borgetto hat ja schon gemutmaßt, dass eine Ausbildungsvergütung etwa 1 Mrd.€ pro Jahr kosten würde. Dieses soll am liebsten auf die Kassen abgewälzt werden. Wenigstens hat Schleswig Holstein erkannt, dass die geförderte fachschulische Ausbildung auch ein Standortvorteil sein kann. Ausbildung schafft eben auch Arbeitsplätze. Eine Zentralisierung der Ausbildung mit Hochschulen in meist größeren Städten wäre für die ländliche Versorgung nicht gut. Abgesehen davon, dass Studentenwohnungen nicht für jeden bezahlbar sind.
Dies wurde doch aus der Zuschauerschaft ganz wunderbar beantwortet: Die Mitglieder der Berufsverbände stehen eben nicht geschlossen, vielleicht sogar nicht einmal größtenteils, hinter der Vollakademisierung.
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metamvitamin schrieb:
woher kommt die Aussage 'nicht einmal größtenteils' ?
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nadine dressler schrieb:
Die Frage von Frau Bettina Müller(SPD) war darauf bezogen, dass auf diesem Diskussionspodium KEINER der maßgeblichen Berufsverbände eingeladen wurde, es also eine ganz klare Interessenlage von den Veranstaltern (VDB, VPD ) auf der Veranstaltung "Physiotherapie trifft Politik" gegen die Akademisierung herrscht, die nicht wirklich zu einer offen geführten Informationsveranstaltung beitragen konnte.
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Tomas Duga schrieb:
@metamvitamin Die genaue Aussage beinhaltet ein „vielleicht“. Ich kenne keine belastbaren Zahlen…
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Tomas Duga schrieb:
@nadine dressler Ich konnte keine Stimmen gegen die Akademisierung vernehmen. Meinen Sie die Vollakademisierung?
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metamvitamin schrieb:
@Tomas Duga na dann, ich denke dass es vielleicht der überwiegende Teil ist, der für eine Vollakademisierung ist.
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Tomas Duga schrieb:
@metamvitamin Wäre es nicht schön, wenn wir es wüssten ;)
Eines jedoch ist sicher: 1.) es gibt eine Berufsstandvertretung in Deutschland, die Physiotherapie im Weltverband (World Physio) für Deutschland vertritt, und für internationale Anpassungen "kämpft" - im Sinne für den Erhalt einer Bevölkerungsgesundheit (wesentlich für eine gut funktionierende Gesellschaftsstruktur), im Sinne der gesicherten Patienversorgung, im Sinne der an europäischen (international) Richtlinien orientierten und transparent ausgerichteten standardisierten Grundqalifikation, im Sinne der Kooperation miteinander für reibungsgeringe Prozessabläufe. Und 2.) dafür steht ganz klar ein sehr grosses nationales und international geschlossenes Bündnis mit u.a. mindestens 2 Berufsverbänden!
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nadine dressler schrieb:
@Tomas Duga Ich konnte diese Stimmen gegen den Akademisierungsprozess sehr deutlich wahrnehmen. Aber ja, nennen Sie es gern Vollakademisierung. Da es keine valide Datenlage dazu gibt, wer und wieviele für die (Voll-)Akademisierung sind, lässt sich hier nur spekulieren, ganz besonders das Vermutbare, dass das Thema längst nicht alle erreicht haben könnte - auch weil es zu viel (uninteressante, reißerische und verwirrende Bekundungen zu diesem Thema gibt).
Eines jedoch ist sicher: 1.) es gibt eine Berufsstandvertretung in Deutschland, die Physiotherapie im Weltverband (World Physio) für Deutschland vertritt, und für internationale Anpassungen "kämpft" - im Sinne für den Erhalt einer Bevölkerungsgesundheit (wesentlich für eine gut funktionierende Gesellschaftsstruktur), im Sinne der gesicherten Patienversorgung, im Sinne der an europäischen (international) Richtlinien orientierten und transparent ausgerichteten standardisierten Grundqalifikation, im Sinne der Kooperation miteinander für reibungsgeringe Prozessabläufe. Und 2.) dafür steht ganz klar ein sehr grosses nationales und international geschlossenes Bündnis mit u.a. mindestens 2 Berufsverbänden!
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Tomas Duga schrieb:
Müller wörtlich: „Wie kann es sein, dass drei von vier Berufsverbänden für eine Vollakademisierung seien und nun dies hier …. ?“
Dies wurde doch aus der Zuschauerschaft ganz wunderbar beantwortet: Die Mitglieder der Berufsverbände stehen eben nicht geschlossen, vielleicht sogar nicht einmal größtenteils, hinter der Vollakademisierung.
Link
"München – Gegen Rückenschmerzen, zur Reha nach einer Operation oder bei manchen chronischen Erkrankungen: Es gibt unzählige Gründe, warum Ärzte Physiotherapie verschreiben. Auf die lindernde Behandlung müssen Kassenpatienten jedoch oft wochenlang warten. „Unsere Branche leidet extrem unter einem Fachkräftemangel“, bestätigt Markus Norys, bayerischer Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. 111 Tage dauere es im Schnitt, bis eine freie Stelle neu besetzt werde. Seit 15 Jahren diskutieren Berufsverbände, Wissenschaftsrat und Politiker, wie der Beruf attraktiver wird.
Aktuell erarbeitet eine Arbeitsgruppe des Bundesgesundheitsministeriums einen Gesetzentwurf, um die Ausbildung für die Berufsgruppen Physiotherapie und Masseur/medizinischer Bademeister bundesweit einheitlich zu gestalten. International hat sich, auch im Zuge des Bologna-Prozesses, in dem die Ausbildungswege in Europa vereinheitlicht werden, ein Studium der Physiotherapie durchgesetzt.
In Deutschland entstand derweil ein unübersichtlicher Mix an Wegen zu dem Heilberuf: Neben den klassischen staatlichen und privaten Fachschulen, bieten private und staatliche Hochschulen entweder Vollzeit-, Aufbau- oder integrative Studiengänge an. In Bayern bilden 36 Schulen aus, von denen 80 Prozent in privater Hand sind. Dazu gibt es einen staatlichen primärqualifizierenden Studiengang in Rosenheim, ein kostenpflichtiges Studium an der Fresenius-Hochschule in München sowie ein sogenanntes integratives Studienangebot in Regensburg, an dem motivierte Fachschüler in ihrer Freizeit zusätzlich studieren können.
Für Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist der Beruf in erster Linie ein Handwerk, das gut an einer Fachschule unterrichtet werden könne. Er fürchtet, dass Schüler mit mittlerem Schulabschluss ausgeschlossen würden, wenn ein flächendeckendes Studium eingeführt wird: „Aufstiegsmöglichkeiten müssen gefördert werden, nicht beschnitten.“
Der Verband für Physiotherapie schlägt vor, dass Absolventen zum Masseur/Medizinischen Bademeister der Zugang zum Physiotherapie-Studium auch ohne Abitur ermöglicht werden sollte. Auch um sehbehinderten Jugendlichen einen Berufseinstieg zu ermöglichen.
Tatsache ist: Fachschulen können ihre Plätze gerade so füllen, während die Studienangebote bei Schulabsolventen stark nachgefragt sind. „Es gibt ca. 300 Bewerber für die 60 Plätze in Rosenheim“, sagt Norys. Er glaubt: „Immer mehr Jugendliche machen Abitur, viele wollen dann auch ein Studium beginnen.“ Kritiker warnen, dass junge Menschen hinterher auch gut verdienen wollen.
Markus Norys ist Inhaber einer Praxis in Garmisch-Partenkirchen. Stünde er heute vor der Wahl, würde er studieren: „Wir brauchen den reflektierten Praktiker in der Praxis. Die Krankheitsbilder werden komplexer, die Menschen älter und kränker. Wir brauchen die Augenhöhe und die professionelle Zusammenarbeit mit Heilberufen wie den Ärzten. Die dafür nötigen Kenntnisse können an einer Hochschule besser vermittelt werden.“
Auch Gesundheitsminister Holetschek sieht bei der Ausbildung an Fachschulen Verbesserungsbedarf: „Die Qualität der schulischen Ausbildung können wir weiter steigern und die Ausbildung so zukunftsfähig machen.“
Immer wichtiger wird auch der Bereich evidenzbasierte Therapie. Solche Studien gibt es jedoch in Deutschland praktisch nicht. „Wir behelfen uns mit Erkenntnissen aus anderen Ländern. Auch für die Forschung brauchen wir an der Hochschule ausgebildete Physiotherapeutinnen und -therapeuten“, sagt Norys. Doch Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) ließ den Deutschen Verband für Physiotherapie schon zweimal abblitzen.
Holetschek immerhin plädiert dafür, die bisherigen Hochschulangebote beizubehalten. In Bayern sollten jedoch weiter viele Wege zum beruflichen Erfolg führen. VON SUSANNE STOCKMANN"
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nadine dressler schrieb:
eine von vielen Gegendarstellungen:
Link
"München – Gegen Rückenschmerzen, zur Reha nach einer Operation oder bei manchen chronischen Erkrankungen: Es gibt unzählige Gründe, warum Ärzte Physiotherapie verschreiben. Auf die lindernde Behandlung müssen Kassenpatienten jedoch oft wochenlang warten. „Unsere Branche leidet extrem unter einem Fachkräftemangel“, bestätigt Markus Norys, bayerischer Vorsitzender des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. 111 Tage dauere es im Schnitt, bis eine freie Stelle neu besetzt werde. Seit 15 Jahren diskutieren Berufsverbände, Wissenschaftsrat und Politiker, wie der Beruf attraktiver wird.
Aktuell erarbeitet eine Arbeitsgruppe des Bundesgesundheitsministeriums einen Gesetzentwurf, um die Ausbildung für die Berufsgruppen Physiotherapie und Masseur/medizinischer Bademeister bundesweit einheitlich zu gestalten. International hat sich, auch im Zuge des Bologna-Prozesses, in dem die Ausbildungswege in Europa vereinheitlicht werden, ein Studium der Physiotherapie durchgesetzt.
In Deutschland entstand derweil ein unübersichtlicher Mix an Wegen zu dem Heilberuf: Neben den klassischen staatlichen und privaten Fachschulen, bieten private und staatliche Hochschulen entweder Vollzeit-, Aufbau- oder integrative Studiengänge an. In Bayern bilden 36 Schulen aus, von denen 80 Prozent in privater Hand sind. Dazu gibt es einen staatlichen primärqualifizierenden Studiengang in Rosenheim, ein kostenpflichtiges Studium an der Fresenius-Hochschule in München sowie ein sogenanntes integratives Studienangebot in Regensburg, an dem motivierte Fachschüler in ihrer Freizeit zusätzlich studieren können.
Für Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist der Beruf in erster Linie ein Handwerk, das gut an einer Fachschule unterrichtet werden könne. Er fürchtet, dass Schüler mit mittlerem Schulabschluss ausgeschlossen würden, wenn ein flächendeckendes Studium eingeführt wird: „Aufstiegsmöglichkeiten müssen gefördert werden, nicht beschnitten.“
Der Verband für Physiotherapie schlägt vor, dass Absolventen zum Masseur/Medizinischen Bademeister der Zugang zum Physiotherapie-Studium auch ohne Abitur ermöglicht werden sollte. Auch um sehbehinderten Jugendlichen einen Berufseinstieg zu ermöglichen.
Tatsache ist: Fachschulen können ihre Plätze gerade so füllen, während die Studienangebote bei Schulabsolventen stark nachgefragt sind. „Es gibt ca. 300 Bewerber für die 60 Plätze in Rosenheim“, sagt Norys. Er glaubt: „Immer mehr Jugendliche machen Abitur, viele wollen dann auch ein Studium beginnen.“ Kritiker warnen, dass junge Menschen hinterher auch gut verdienen wollen.
Markus Norys ist Inhaber einer Praxis in Garmisch-Partenkirchen. Stünde er heute vor der Wahl, würde er studieren: „Wir brauchen den reflektierten Praktiker in der Praxis. Die Krankheitsbilder werden komplexer, die Menschen älter und kränker. Wir brauchen die Augenhöhe und die professionelle Zusammenarbeit mit Heilberufen wie den Ärzten. Die dafür nötigen Kenntnisse können an einer Hochschule besser vermittelt werden.“
Auch Gesundheitsminister Holetschek sieht bei der Ausbildung an Fachschulen Verbesserungsbedarf: „Die Qualität der schulischen Ausbildung können wir weiter steigern und die Ausbildung so zukunftsfähig machen.“
Immer wichtiger wird auch der Bereich evidenzbasierte Therapie. Solche Studien gibt es jedoch in Deutschland praktisch nicht. „Wir behelfen uns mit Erkenntnissen aus anderen Ländern. Auch für die Forschung brauchen wir an der Hochschule ausgebildete Physiotherapeutinnen und -therapeuten“, sagt Norys. Doch Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) ließ den Deutschen Verband für Physiotherapie schon zweimal abblitzen.
Holetschek immerhin plädiert dafür, die bisherigen Hochschulangebote beizubehalten. In Bayern sollten jedoch weiter viele Wege zum beruflichen Erfolg führen. VON SUSANNE STOCKMANN"
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