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Rücken: Die 10 Back Facts von Sullivan
Die „Back Facts“
Aufklärung statt Hamsterrad
11.03.2020 • 0 Kommentare

In Zeitlupe und mit schmerzverzerrtem Gesicht betritt Herr L. die Praxis. Ich begleite ihn in den Behandlungsraum. Noch weiß ich nicht, was ihn an diesem Morgen zu mir führt. „Ich hab‘ Rücken“, keucht der 56-Jährige und drückt mir einen Stapel Röntgen- und MRT-Bilder in die Hand. Platz nehmen möchte er nicht. Sitzen sei nicht gut für seine kaputte Wirbelsäule, meint er.

Besprochen wurden die Befunde mit dem Patienten bislang nicht. Aber er habe sich im Internet schlau gemacht und es sähe nicht gut aus, so Herr L. Schnell wurde klar, es waren nicht die pathologischen Befunde, die ihn in Zeitlupe zu unserem ersten Termin erschienen ließen, denn diese waren bei näherer Betrachtung nicht die Ursache für die Beschwerden. Vor allem Unwissenheit und Dr. Googles Fehlinformationen führten Herr L. in ein Hamsterrad aus Verunsicherung und Angst, Vermeidungstrategien und Kompensationsmustern.
Dieses Beispiel aus dem Praxisalltag dürfte allen mehr als bekannt sein.

In den letzten Jahrzehnten ist nicht nur die Cyberchondrie (ja, dieser Symptom-Google-Wahn hat tatsächlich einen Namen bekommen) auf dem Vormarsch, auch der Einsatz der Technik zu diagnostischen Zwecken hat immer mehr an Bedeutung gewonnen. Pathologische Veränderungen werden heutzutage schnell und einfach sichtbar gemacht. Für den Arzt aber auch für den Patienten. Was Letzterem jedoch in den meisten Fällen vorenthalten wird: Diese Befunde sind nicht außergewöhnlich und müssen keineswegs der Grund für die Beschwerden sein. Degenerative Veränderungen der Bandscheibe beispielsweise sind bei rund 90% aller Menschen über 50 Jahre vorhanden. Gänzlich ohne Symptome.
Stattdessen kann anhand dieser Diagnostikverfahren die scheinbare Ursache schnell identifiziert werden und mit Hilfe von Dr. Google beginnt der Patient beinahe unbemerkt seinen persönlichen Marathon im Hamsterrad der Rückenschmerzen.

Um diesen Teufelskreislauf zu unterbinden und Patienten den ziellosen Hamsterradmarathon zu ersparen, hat das Expertenteam um Prof. Peter O‘Sullivan von der Curtin University Perth eine Liste erstellt, die mit Irrtümern rund um Rückenschmerzen gründlich aufräumen soll.
Laut O’Sullivan liegt eines der Hauptprobleme darin, dass die Ursache für Rückenschmerzen ausschließlich auf struktureller Ebene gesucht werde. Dabei seien die Ursachen deutlich vielfältiger.
Ziel der „Back Facts“ sei, Vermeidungsstrategien seitens der Patienten zu verhindern, Stress ab- und Selbstwirksamkeit aufzubauen.

Fakt 1:
Anhaltende Rückenschmerzen können beängstigend sein, sind aber selten gefährlich.

Fakt 2:
Das Älterwerden ist nicht der Grund für Rückenschmerzen.

Fakt 3:
Anhaltender Rückenschmerz steht nur selten in Verbindung mit ernsthaften Gewebeschädigungen.

Fakt 4:
Bildgebende Verfahren zeigen nur selten die tatsächliche Ursache für Rückenschmerzen.

Fakt 5:
Schmerzen während bestimmter Übungen oder Bewegungen bedeuten nicht, dass diese schädlich sind.

Fakt 6:
Eine schlechte Körperhaltung ist nicht die Ursache für Rückenschmerzen.

Fakt 7:
Rückenschmerzen werden nicht durch einen „schwachen Rumpf“ hervorgerufen.

Fakt 8:
Der Rücken verschleißt nicht durch tägliches Bücken und Heben.

Fakt 9:
Das plötzliche Aufflammen von Schmerzen bedeutet nicht, dass sie ihrem Rücken in diesem Moment schaden.

Fakt 10:
Spritzen, Operationen und starke Medikamente tragen in der Regel nicht zur Heilung bei.

Peter O’Sullivan konnte beobachten, dass seine Patienten alleine dadurch, dass ihnen durch Ärzte und Therapeuten die Angst vor ihren Beschwerden genommen werden konnte, rasch wieder zurück in den Alltag und hin zu mehr Aktivität gefunden haben.

Selbst wenn die Aufklärung momentan idealerweise bereits in der Arztpraxis stattfindet, können auch wir Physiotherapeuten unsere Patienten aus ihrem Hamsterrad made by Google und Co befreien. Im Hinblick auf den nahenden Direktzugang gewinnt dieser Aspekt innerhalb der Patientenbetreuung noch weitaus mehr an Bedeutung. Entscheidend wird dann die Kompetenz eines jeden einzelnen Physiotherapeuten sein, zu erkennen, welche Patienten tatsächlich von den „Back Facts“ profitieren und bei welchen andere Maßnahmen primär erforderlich sind.

Nähere Informationen zu O‘Sullivans „Back Facts“ finde Sie hier.

Franziska Stelljes / physio.de

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