Kleine Kiezpraxis mit großer
Ausstrahlung und
Seminarhaus-Anschluss bietet einen
neuen kreativen Wirkungsbereich
für eine/n
Physiotherapeut*in (m/w/d)
Die „Praxis an der Remise“
sucht als Ergänzung für das Team
ab sofort 2 neue Mitarbeiter*innen:
eine*n Physiotherapeut*in und eine
Physiotherapeutin, mit einem
zusätzlichen Abschluss als
Feldenkraislehrerin hat. Neugierde
und Offenheit für unterschiedliche
Behandlungsansätze sind
wünschenswert!
In der Praxis werden, neben den
allg...
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Die Therapiestrategien nach einem Supinationstrauma sind mannigfaltig. Die übliche Routine in Deutschland besteht meist aus einer Schienenversorgung mit Teilbelastung für durchschnittlich vier Wochen. Dazu Schmerzmittel, vorzugsweise Ibuprofen oder andere Nicht-Steroidale-AntiRheumatika (NSAR). Dazu die altbekannte PECH-Regel. Pause, Eis, Compression und Hochlagern. Eine aktive Therapie wird meist erst nach der Abnahme der Orthese freigegeben. Weitere häufig angewandte Maßnahmen sind Manuelle Therapie, Ultraschall, Elektrotherapie, Lymphdrainage. Auch Kinesiotapes werden gerne verwendet. Eine Operation wird nur äußerst selten durchgeführt.
Doch entspricht dies der Leitlinie? Der Deutschen Leitlinie schon. Doch wie sieht es international aus?
PECH-Regel
Laut Vuurberg et al. haben sich 33 randomisiert kontrollierte Studien mit diesem Thema beschäftigt. Darin wurden insgesamt 2.337 PatientInnen untersucht. Insgesamt gibt es keinen Hinweis darauf, dass die PECH-Regel irgendeinen Nutzen für die Genesung nach einem Supinationstrauma hat. Weder einzelne Teile noch die Kombination. Schwellung, Ruheschmerz oder Funktion wurden nicht beeinflusst. Pause im Sinne einer Teilbelastung weist keinen schützenden Effekt auf, führt aber zu schlechteren Funktionsergebnissen.
NSAR
Nicht-Steroidale-AntiRheumatika zeigen einen deutlichen Nutzen zur Schmerzlinderung bei PatientInnen nach lateralem Umknicktrauma. Allerdings nur in der Akutphase. Auf Schwellung ergaben sich keine signifikanten Effekte. Betrachtet man die deutlichen Nebenwirkungen von NSARs, sollten sie nur sehr minimalistisch Anwendung finden, wenn die Schmerzen nicht anders kontrollierbar sind.
Schienung
Die Immobilisation über einen üblichen Zeitraum von vier Wochen resultiert in einem deutlich schlechteren Ergebnis. Gleichzeitig reduziert sich das Wiederverletzungsrisiko nicht. Sollte dennoch eine Ruhigstellung gewünscht werden, empfiehlt sich eine kurze Tragezeit. Sowohl im Tagesverlauf als auch in der Gesamtdauer (weniger als 10 Tage).
Übungstherapie
Frühfunktionelle progressive Übungsprogramme weisen bisher die besten Ergebnisse auf. Im Hinblick auf Wiederverletzungsrate, allgemeine Ergebniszufriedenheit der Betroffenen, Krankschreibungszeit, Gesamtkosten und die Zeit bis zur Rückkehr in den Sport ergeben sich hier die besten Werte.
Dieses Training sollte frühzeitig mit Übungen im Stand beginnen und je nach Verlauf immer dynamischere Bewegungsmuster beinhalten. Übungen auf weichen Untergründen, Therapiekreiseln, Posturomed und Co zeigen keine zusätzlichen Effekte.
Manuelle Therapie
Ein zusätzlicher Nutzen von manuellen Behandlungen als Ergänzung zu einem frühfunktionellen aktiven Programm konnte bisher nicht dargestellt werden. Kurzfristige Schmerzreduktionen sind möglich, verändern aber das langfristige Ergebnis nicht. In Anbetracht der Ressourcenknappheit ist daher eine solche Strategie nicht empfohlen.
Lymphdrainage
Die manuelle Lymphdrainage scheint bei akuten Zuständen im Allgemeinen nicht effizient. Sowohl bei postoperativen als auch posttraumatischen Situationen bleibt einzig eine sehr kurzzeitige Schmerzreduktion. Schwellung, Beweglichkeit und Funktion verbessern sich nicht. Die in der Praxis beobachteten Effekte sind auf den üblichen Heilungsverlauf zurückzuführen (Quelle).
Elastisches (Kinesio) Taping
Eine wirksame Unterstützung der Stabilität ist durch Kinesiotapes nicht möglich. Auch bei der Schwellungs- und Schmerzreduktion zeigen sich keine messbaren Effekte durch elastisches Tapen (Quelle).
Ultraschall, Elektrotherapie und Co
Diese Strategien konnten bisher keine Wirksamkeit auf die verschiedensten Outcomes nachweisen. Sowohl für Schmerz, Schwellung, Funktion als auch Return2Sport waren keine Effekte nachweisbar. Auch zu Akupunktur gibt es bisher keine Wirksamkeitsnachweise. Somit ist von solchen Maßnahmen eher Abstand zu nehmen.
Operation
Eine chirurgische Versorgung sollte nur bei absoluter Therapieresistenz nach adäquater (ca. 6-12 Monate) leitliniengerechter konservativer Therapie erfolgen. Eine frühe Operation zeigt schlechtere Funktionsergebnisse, andauernde Schmerzen, längere Krankschreibungszeiten und Return2Sport-Raten. Zudem entstehen nicht selten Komplikationen durch die Operation wie Wundinfektionen und allgemeine OP-Risiken.
Fazit - 3. Teil
Orientierend an internationalen Leitlinien ergibt sich eine Empfehlung zu „wait and see“ mit einem aktiv gestalteten Bewegungsprogramm. Auf jegliche passive Maßnahmen sollte konsequent verzichtet werden. Auch eine Operation ist zu vermeiden. Schienung und Teilbelastung führen zu schlechteren Ergebnissen, ohne das Wiederverletzungsrisiko zu reduzieren.
Die gesamte Reihe im Überblick
Teil 1 - Risikofaktoren, Prognose und Prävention
Teil 2 - Diagnostisches Vorgehen
Teil 3 - Die Behandlung
Teil 4 - Return to Sport
Martin Römhild / physio.de
OSGSupinationstraumaLeitfadenBehandlungStudieManuelle TherapieLymphdrainage
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pt ani schrieb:
Sehr schön, danke!
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Mus Musculus schrieb:
Eine sehr schöne Serie!
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