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7,4 Prozent weniger Patienten als im gleichen Zeitraum 2003 setzten sich in nordrheinische Wartezimmer, in Westfalen waren es 6,5 Prozent. Im ersten Quartal kurierten sich am Rhein noch 10 Prozent lieber selbst (Westfalen: 9,9 Prozent). Deutlich verlangsamt hat sich der Rückgang der Patientenzahlen bei den Hausärzten. Nur noch 3,6 Prozent (1.Quartal: - 8 Prozent) meiden ihn in Nordrhein und 4,3 Prozent (1.Quartal: - 9 Prozent) in Westfalen. Besonders betroffen waren wieder Hautärzte, Gynäkologen und Augenärzte mit zweistelligen Einbrüchen. Orthopäden konnten sich leicht verbessern, 10 Prozent (Nordrhein) weniger Rücken- und Gelenkgeplagte wollten sich ihnen anvertrauen (1.Quartal: -12,3). Eine Facharztgruppe entwickelte sich gegen den Trend und legte zu, die Kinderärzte. 1,4 Prozent (Nordrhein) mehr Kinder wollten den Doktor sehen. Im ersten Quartal nahmen die Behandlungsfälle noch um 2,7 Prozent ab. Inzwischen hat es sich herumgesprochen, Patienten unter 18 Jahren sind von allen Gebühren befreit.
Das Steuerungsinstrument Praxisgebühr scheint sich zu bewähren. Der drohende Griff in den Geldbeutel spült die Versicherten nicht mehr unüberlegt in die Arztpraxen. Da weitere Besuche mit einem Überweisungsschein keinen zusätzlichen Obolus kosten, wird die Stellung des Hausarztes gestärkt. So stiegen die Überweisungen zu Fachärzten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 160,7 Prozent, im Vergleich zum letzten Quartal eine Zunahme von 10 Prozent. Immer mehr Patienten sind inzwischen von allen Zuzahlungen befreit. Dies mag den insgesamt verlangsamten Abwärtstrend erklären.
Fachärzte schauen kaum zuversichtlich nach vorne. Die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) musste vor einigen Tagen wenig ermunternde Ergebnisse einer Studie von MediTrust vorstellen. Nur 5,9 Prozent der Fachmediziner blicken positiv gestimmt in die Zukunft. 68,4 Prozent dagegen sehen ihre Zukunftsperspektiven negativ. Befragt nach den Kernproblemen der kommenden Jahre, befürchten über zwei Drittel der Spezialisten, ihre Praxis einmal nur noch unter Wert an einen Nachfolger übergeben zu können. Unter einem zunehmenden ökonomischen Druck könnte die Behandlungsqualität leiden, sorgen sie sich, und ein verstärkter Wettbewerb mit Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren könnte manche Facharztpraxis zum Aufgeben zwingen.
Lesen Sie auch unseren Bericht zum 1.Quartal 2004
Peter Appuhn
physio.de
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