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Konsole fürs Kleinhirn
Video-Spiele helfen Kindern mit schweren Bewegungsstörungen.
16.10.2014 • 0 Kommentare

So einfach kann es manchmal sein: Ausgewählte handelsübliche Video-Spiele, die mit dem ganzen Körper gesteuert werden, motivieren Kinder und Jugendliche mit einer schweren Hirnerkrankung für die Therapie und verbessern ihren Zustand deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie mit zehn Kindern und Jugendlichen, die von einer seltenen neurodegenerativen Erkrankung mit schweren Bewegungsstörungen (Ataxien) betroffen sind. "Nach nur acht Wochen Training zeigten sich signifikante und alltagsrelevante Verbesserungen der Krankheitssymptome unserer Patienten", berichtet Dr. Matthis Synofzik, Oberarzt und Forschungsgruppenleiter an der Abteilung für Neurodegeneration des Hertie-Instituts für Klinische Hirnforschung am Universitätsklinikum Tübingen. Der Neurologe geht davon aus, dass dieses Konzept auch bei anderen Erkrankungen des Gehirns eine sinnvolle Ergänzung zur Physiotherapie sein kann.
Etwa 5000 Patienten leiden deutschlandweit an einer degenerativen Ataxie. Die unheilbare Erkrankung stört die Koordination und das flüssige Zusammenspiel von Bewegungsabläufen. Die Betroffenen gehen erst wackelig, viele sind später auf einen Rollstuhl angewiesen oder gar bettlägerig. Häufig sind Gendefekte oder Stoffwechselstörungen die Ursache: es kommt bereits im Kindesalter zum irreversiblen Absterben von Nervenzellen im Kleinhirn. "Vor diesem Hintergrund hielten die Fachleute es noch vor wenigen Jahren für sehr unwahrscheinlich, dass ein spezifisches Bewegungstraining den Zerfall deutlich bremsen könnte", weiß Synofzik. Im Jahr 2009 konnten der Tübinger Forscher und seine Kollegen erstmals zeigen, dass ein intensives Koordinationstraining mit physiotherapeutischen Übungen den Krankheitsverlauf mildern kann. Besonders Kindern und Jugendlichen fehlt jedoch oft die Motivation, sich physiotherapeutischen Übungen zu unterziehen. Gleichzeitig gilt: Je weniger die Betroffenen sich bewegen, desto mehr verschlechtert sich die Erkrankung. "Um das Motivationsproblem zu lösen, kamen wir auf die Idee mit der Spiele-Konsole", erklärt Synofzik. Mit einem handelsüblichen Gerät und drei verschiedenen speziell ausgewählten Spielen aus dem Standard-Sortiment sorgten die Forscher für Abwechslung. Die Kinder mussten beispielsweise mit schwierigen Körperhaltungen Lecks in einem virtuellen Wassertank abdichten oder mit dynamischen und zielgerichteten Ausfallschritten auf leuchtende Flächen reagieren.
Die jüngste Studie belegt erstmals, dass ein Training per Videospiel bei dieser Erkrankung wirksam ist. Die zehn teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zwischen elf und 20 Jahren wurden dabei in den ersten beiden Wochen am Institut von einem Therapeuten bei den Übungen begleitet und angeleitet, anschließend sollten sie sechs Wochen zu Hause üben. Auf der Ataxie-spezifischen Skala "Scale for the Assessment and Rating of Ataxia" (SARA) verbesserte sich ihr Gesundheitszustand durch das achtwöchige Training um durchschnittlich zwei Punkte - während er sich normalerweise um etwa zwei Punkte pro Jahr verschlechtert. Alle Kinder begeisterten sich für ihr Heimtraining und absolvierten es mit großer Motivation: Sie gewannen schrittweise wieder Vertrauen in ihre eigene Bewegungsfähigkeit. "Außerdem erfuhren sie motorische Erfolgserlebnisse, die sie im Alltag ansonsten kaum erzielen können", freut sich Synofzik. Dabei sind jedoch nicht alle Spiele gleichermaßen geeignet. Wichtig sei, dass die Spiele nicht nur mit den Fingern, sondern mit dem ganzen Körper gesteuert werden, dass sie tatsächlich das dynamische Gleichgewicht trainieren, dass die motorisch beeinträchtigten Kinder nicht überfordert werden und dass die von der Spielsoftware automatisch erzeugten Kommentare und Leistungsbewertungen die Kinder nicht demotivieren.

Mit ihren Untersuchungen haben die Neurologen um Synofzik möglicherweise eine Tür aufgestoßen, um weitere neurologische Erkrankungen per Videospiel zu behandeln. Dass die Methode auch bei bereits fortgeschrittenen degenerativen Ataxie-Erkrankungen funktionieren kann, wo neben dem Kleinhirn viele weitere Nervensystemanteile betroffen sind, zeigt die kürzlich im Journal of Neurology veröffentlichte Fallstudie eines zehnjährigen Jungen mit Ataxia telangiectasia: Er war bereits seit sieben Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen und verbesserte sich nach zwölf Wochen Training auf einer handelsüblichen Spiele-Konsole um 4,4 Punkte auf der SARA-Skala, was etwa den motorischen Verlust durch zwei Jahre Krankheit kompensiert. Zwar handele es sich um einen Einzelfall, gibt Synofzik zu bedenken. Die bisherigen Erfahrungen seien jedoch überaus ermutigend. Ein solches Training ist einfach, vergleichsweise kosteneffizient, kann im eigenen häuslichen Rahmen durchgeführt werden und macht Spaß. Synofzik: "Eine aktiv-koordinative Physiotherapie kann man dadurch wohl nicht ersetzen, es ist aber eine vielversprechende Ergänzung therapeutischer Ansätze."


NUR / physio.de

Quellen:
Synofzik M, et al: Videogame-based coordinative training can improve advanced, multisystemic early-onset ataxia. J Neurol 260:2656-2658 (2013)
Schatton C, Synofzik M, Ilg W: Kinder und Jugendliche mit degenerativer Ataxie profitieren von videospielbasiertem Koordinationstraining. neuroreha 13;2:87-92 (2013)
Ilg W, et al: Video game-based coordinative training improves ataxia in children with degenerative ataxia. Neurology, 31. Oktober 2012 (online)

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